Ingolstadt
Ungeschlagen in die Länderspielpause?

FCI gastiert in Köln

29.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:21 Uhr
Nico Antonitsch verstärkt ab sofort die Innenverteidigung des FCI. −Foto: FCI

Ingolstadt (DK) Eigentlich ist Peter Kurzweg nur eine Aushilfe. Der Linksfuß des FC Ingolstadt spielte nämlich die überwiegende Zeit seiner Profikarriere auf der linken Abwehrseite.

Doch als sich  der Schanzer Rechtsverteidiger  Michael Heinloth bereits im zweiten Saisonspiel gegen den MSV Duisburg (3:2) eine Muskelverletzung im Oberschenkel zuzog, wechselte Kurzweg die Seite und ist seither ein Fixpunkt beim Tabellenzweiten der 3. Liga. Das gilt auch für die morgige Partie (14 Uhr) beim gut gestarteten Aufsteiger Viktoria Köln.


 Für den 25-Jährigen ist es selbst ein wenig überraschend, wie gut es für ihn läuft. „Eigentlich war ich ja für den Saisonstart in Jena nicht für die Startelf eingeplant. Aber durch Schröckis Ausfall kam ich ins Team, das lief alles recht glücklich für mich“, sagt Kurzweg, der nach Tobias Schröcks Verletzung von einer Kettenreaktion profitierte. So ersetzte er erst Verteidiger Marcel Gaus, der für Schröck ins Mittelfeld rückte, auf der linken Abwehrseite, ehe nach Heinloths Ausfall der Platz rechts frei wurde. Und da gelang Kurzweg sogar prompt eine Torvorlage. 

So hat der Indersdorfer bisher keine Minute verpasst und sich mit seiner kampfbetonten und laufintensiven Spielweise auch den Respekt des Trainers erarbeitet. „Er spielt immer am Limit und gibt hundert Prozent. Solche Spieler sind sehr wichtig für eine Mannschaft“, sagt Jeff Saibene über seinen Schützling.
Kurzweg spricht deswegen von einer „speziellen Situation. Ohne die Ausfälle wäre ich auf der rechten Seite nicht erste Wahl. Ich merke selbst, dass die Flanken mit rechts nicht so gut klappen wie mit links. Auch im Defensivzweikampf muss ich aufpassen, mich anders zu drehen und zu stellen. Die Bewegungen sind eben spiegelverkehrt. Aber ich habe es ganz gut verinnerlicht“, sagt Kurzweg und hängt sich weiter rein.  
Lediglich im Abschluss hatte der offensivfreudige Verteidiger bisher Pech. In der Partie gegen Hansa Rostock (2:2) fehlte ihm nach einem Klassevorstoß und einer Flanke von Robin Krauße bei seinem  Volleyschuss nur ein halber Meter für ein Tor des Monats. „Das war  schon ein bisschen schade. Langsam wird’s Zeit, dass mal einer reinfällt“, meint Kurzweg, der bereits mehrfach zu Chancen kam, aber nicht das Quäntchen Glück zum Erfolg hatte.


Dafür läuft es für das Team umso besser. „Punktetechnisch stehen wir top da, besser geht’s fast nicht“, meint der Indersdorfer, mahnt aber auch an, nicht nachzulassen: „Wir müssen unsere Offensivaktionen besser ausspielen und defensiv wieder kompakter stehen. Zuletzt haben wir ein paar Chancen zugelassen.“
 Insgesamt jedoch gibt es für den drittligaerfahrenen Profi nichts zu meckern. Darum blickt er im Vergleich mit anderen Klubs der 3. Liga auch sehr zuversichtlich in die Zukunft. „Wir sind schon gut besetzt und haben eine sehr hohe individuelle Stärke. Wir müssen nur schauen, dass wir unsere Leistung konstant über 38 Spieltage abrufen. Aber nach dem glücklichen Start in Jena kam das Selbstbewusstsein dazu, und wir haben gespürt, dass es in unsere Richtung läuft. Wenn wir uns weiter so reinhauen und defensiv diszipliniert stehen, dann sind wir  schwer zu schlagen.“

 

Verteidiger Nico Antonitsch sechster Neuzugang 

Der FC Ingolstadt hat auf dem Transfermarkt nochmals reagiert und den 27-jährigen Österreicher Nico Antonitsch (Foto) verpflichtet. Der 1,87 Meter große Innenverteidiger, der  in den vergangenen beiden Jahren 62 Partien für den Drittligisten FSV Zwickau bestritt (6 Tore), nun  aber vereinslos war, unterschrieb einen Vertrag bis 2020. Er ist der sechst externe Neuzugang der Schanzer.
Der gebürtige Wiener spielte bis zu seinem Wechsel zu den Sachsen ausschließlich in seiner Heimat und absolvierte auch 19 Erstliga-Einsätze für den früheren österreichischen Bundesligisten SV Ried.
„Antonitsch ist ein guter Transfer für uns. Er ist ein erfahrener Mann, war selten verletzt und ist zweikampf- und kopfballstark. Mal schauen, wie er sich entwickelt“, sagt FCI-Trainer Jeff Saibene über den Österreicher.  Ein Einsatz im Spiel bei Viktoria Köln  kommt für Saibene aber nicht  in Frage. „Das wäre zu früh. Er macht einen fitten Eindruck, aber wir haben Alternativen. Vielleicht spielt er kommende Woche im Toto-Pokal“, meint der Luxemburger. Da tritt der FCI am Dienstag (18 Uhr) beim Regionalliga-Zweiten FC Schweinfurt an.
Möglich wurde die Verpflichtung, weil Innenverteidiger Benedikt Gimber zum SSV Jahn Regensburg zurückkehrte. Nun ist noch der Abschied von Mittelfeldakteur Konstantin Kerschbaumer offen. Auch für ihn ist Ersatz wahrscheinlich. „Wir halten die Augen weiter offen“, sagt Saibene. 

Gottfried Sterner