"Mit heißem Herz und kühlem Kopf"

Abstiegsbedrohter FCI braucht am Sonntag in Bielefeld einen Sieg

19.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:42 Uhr
Cheftrainer Tomas Oral (FC Ingolstadt 04) beim Spiel FC Ingolstadt 04 gegen Holstein Kiel am 14.04.2019,

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Foto: Oliver STRISCH/strisch.de −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Das nächste „Endspiel“ wartet: Wenn der FC Ingolstadt am Ostersonntag (13.30 Uhr) bei Arminia Bielefeld gastiert, ist der Tabellenvorletzte angesichts vier Punkten Rückstand auf den Abstiegsrelegationsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga zum Siegen verdammt. Trainer Tomas Oral will davon aber (noch) nichts wissen. Personell kann der 45-Jährige fast aus dem Vollen schöpfen.

„Ich hab’ seit dem letzten Wochenende nicht auf die Tabelle geschaut“, meinte Oral am Freitag und ergänzte: „Für mich zählen nur die einzelnen Spiele. Dass wir uns in die Situation bringen, dass wir ein richtiges Endspiel für den Relegationsplatz oder vielleicht das rettende Ufer haben.“ Vor den letzten fünf Partien liegen die Schanzer vier Punkte hinter dem Abstiegsrelegationsplatz, auf einen Nichtabstiegsplatz fehlen vor dem 30. Spieltag bereits sieben Punkte. Ein Dreier auf der „Alm“, wie die Bielefelder Schüco-Arena traditionell genannt wird, ist für den Tabellenvorletzten dennoch zwingend nötig, um weiter im Rennen um den Klassenerhalt zu bleiben.

Bis auf den Langzeitverletzten Lucas Galvao, Ersatztorwart Fabian Buntic und Rekonvaleszent Marvin Matip (alle Sprunggelenk) stehen Oral alle Spieler zur Verfügung. Auch Innenverteidiger Mergim Mavraj (Rippenprellung) meldete sich in der Trainingswoche wieder zurück. Der Ingolstädter Trainer sieht aber „überhaupt keinen Grund, irgendwas (im Defensivverbund, d. Red.) zu verändern“.

Das dürfte auch auf die Sturmspitze um Darío Lezcano und Stefan Kutschke zutreffen. Während Lezcano in den beiden Duellen gegen den MSV Duisburg (4:2) und Holstein Kiel (1:1) mit drei Treffern überzeugte, bereitete Kutschke drei Tore vor. Dahinter gelten die Außenspieler Paulo Otávio und Sonny Kittel als erste Wahl. Almog Cohen und Konstantin Kerschbaumer könnten im defensiven Mittelfeld für Stabilität sorgen.

„Ich glaube schon, dass wir einen Tick risikoreicher reingehen müssen. Beide Mannschaftsteile müssen sich in beiden Richtungen unterstützen“, sagte Oral, der während der Woche wieder am Umschaltspiel gearbeitet hatte, über die taktische Ausrichtung. „Es gilt, dass wir von unseren Grundprinzipien keinen Millimeter abweichen. Wir wollen mit heißem Herz und kühlem Kopf agieren, damit wir das Spiel irgendwie auf unsere Seite ziehen“, ergänzte er.

Endspiel hin oder her: Die Ingolstädter dürfte die jüngste Bilanz gegen Bielefeld Mut machen. Schließlich ist der FCI seit sechs Partien gegen die Ostwestfalen, die sich mit 39 Punkten längst aller Abstiegssorgen entledigt haben, ungeschlagen. In der Hinrunde hatten sich beide Mannschaften mit einem Unentschieden (1:1) getrennt. „Sie sind als Mannschaft sehr stabil und in gewissen Phasen unberechenbar“, sagte Oral über die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus. Aber: „Der FCI ist in der Verpflichtung, die 100 Prozent wieder auf den Platz zu bringen. Die Einstellung der Spieler muss so sein, dass sie das Ding ziehen.“ Am Ostersonntag wird es sich zeigen.

Julian Schultz