Ingolstadt Mit „großer Motivation“ startet der FC Ingolstadt morgen Nachmittag (14 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) beim MSV Duisburg in die Restrunde der 3. Fußball-Liga. „Wir wollen ungeschlagen bleiben“, sagte Trainer Jeff Saibene, der mit den Schanzern seit elf Partien ohne Niederlage ist. Für Vizekapitän Marcel Gaus kommt die Partie des Tabellenzweiten beim Spitzenreiter allerdings zu früh.
Vor dem letzten Testspiel am vergangenen Dienstag gegen den Karlsruher SC (0:4) wirkte Saibene noch ziemlich gelassen. „Das Kribbeln kommt erst noch“, meinte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Gestern sah die Stimmungslage beim 51-Jährigen allerdings schon anders aus. Mit leuchtenden Augen sprach der Ingolstädter Trainer vor dem Gastspiel in Duisburg von einer „Vorfreude“, einem „Reiz“ und „großer Motivation“. Kurzum: Saibene konnte es kaum erwarten, dass es morgen nach 22-tägiger Vorbereitung wieder ernst wird.
„Man kann beide Mannschaften miteinander vergleichen. Sie sind wie wir sehr stabil geworden. Es wird ein richtiges Spitzenspiel“, sagte Saibene über die Duisburger (39 Punkte), die mit zwei Punkten Vorsprung auf den FCI (37) auf dem ersten Tabellenplatz überwinterten. „Wir wollen unsere Leistung aus der Vorrunde und den Testspielen bestätigen“, ergänzte der Luxemburger, der mit den Schanzern insgesamt fünf Freundschaftsspiele (2 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen) bestritt.
Bei den heimstarken „Zebras“, die in dieser Saison erst eine Partie vor eigenem Publikum verloren hatten, muss Saibene mit Gaus jedoch auf einen seiner wichtigsten Spieler vor der Winterpause verzichten. Der 30-Jährige, der dem FCI mit dem ersten Doppelpack seiner Karriere unter anderem das Unentschieden gegen 1860 München (2:2) gerettet hatte, laboriert noch an den Folgen einer Magen-Darm-Grippe und soll erst in der kommenden Woche wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen.
Auch Innenverteidiger Tobias Schröck wird nach seiner Oberschenkelreizung aus dem Trainingslager in Oliva/Spanien nicht rechtzeitig fit. Zudem stehen Offensivspieler Maximilian Beister (Rotsperre) – mit seinen beiden Toren hatte der Linksfuß das Hinspiel gegen Duisburg (3:2) entschieden – und der Langzeitverletzte Gordon Büch (Reha nach Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung.
„Wir haben genug Alternativen. Der Konkurrenzkampf ist größer geworden – das macht uns noch stärker“, betrieb Saibene seine angekündigte „Geheimnistuerei“ und ließ offen, wie er auf den Ausfall von Linksaußen Gaus reagieren wird. Für Schröck wird wie schon im letzten Pflichtspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena (5:1) Björn Paulsen in die Innenverteidigung rücken. Auf der rechten Abwehrseite liefern sich Routinier Michael Heinloth und Rückkehrer Frederic Ananou ein heißes Duell. Mit leichten Vorteilen für Ananou, glaubt man den Worten Saibenes. „Er ist absolut ein Kandidat für die erste Elf“, sagte der Ingolstädter Trainer über den 22-Jährigen, der wegen einer langwierigen Schulterverletzung in dieser Saison noch ohne Einsatz bei den Profis ist.
Zudem deutet vieles darauf hin, dass Caniggia Elva nach seiner starken Vorbereitung erstmals seit Mitte Oktober wieder von Beginn an ran darf. „Ich versuche immer die Spieler zu belohnen, wenn sie es verdienen“, meinte Saibene über die Startelf-Chancen des mit fünf Toren treffsichersten Ingolstädters in der Wintervorbereitung: „Er ist schon eine Waffe.“
Neben dem einen oder anderen Fragezeichen in der Startelf ist zudem offen, ob die Schanzer im neuen 4-4-2-System mit Mittelfeldraute oder in der bewährten Variante mit einer Doppelsechs auflaufen werden. „Es hat mir sehr gut gefallen, wie schnell wir in den Testspielen die Umstellung hinbekommen haben“, sagte Saibene über das offensiver ausgelegte System mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler. „Wir können aber auch schnell wieder zurückwechseln“, ergänzte er.
Bitter für Duisburg: Vermeij fällt aus
Ohne Torjäger Vincent Vermeij geht Tabellenführer MSV Duisburg morgen ins Drittliga-Spitzenspiel gegen den FC Ingolstadt (14 Uhr, Magenta Sport). Laut Trainer Torsten Lieberknecht fällt der niederländische Angreifer wegen eines grippalen Infekts aus. „Das ist eine Hiobsbotschaft, die uns trifft“, sagte der 46-Jährige gestern. „Es raucht momentan der Kopf“, ergänzte Lieberknecht und ließ offen, wie er auf den Ausfall des 1,96 Meter großen Sturmhünen reagiert. Mit Petar Sliskovic steht dem MSV nur noch ein nomineller Mittelstürmer zur Verfügung.
Vermeij gilt als wichtiger Eckpfeiler in der Offensive der „Zebras“. Mit acht Treffern und vier Vorlagen liegt er in der internen Scorerwertung gleichauf mit Mittelfeldspieler Lukas Daschner (8/4) und hinter Offensivallrounder Moritz Stoppelkamp (12/7).
Neben Vermeij müssen die Duisburger zudem auf Cem Sabanci (Kreuzbandriss), Connor Krempicki (Mittelfußbruch), Migel-Max Schmeling (Sehnenreizung) und Sinan Karweina (Muskelfaserriss) verzichten). dpa/szj
Julian Schultz