Ingolstadt - Der FC Ingolstadt hat mit einem mühsam erkämpften 1:0 (1:0)-Sieg gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden den Kontakt zu den Spitzenplätzen gewahrt. Vorübergehend springen die Schanzer auf Platz drei der Tabelle. Ein frühes Elfmetertor von Kapitän Stefan Kutschke genügte den Schanzern letztlich zum Sieg. Obwohl die Ingolstädter nach einem Platzverweis gegen Dynamo-Verteidiger Max Kulke ab der fünften Minute in Überzahl spielte, gelang ihnen kein weiterer Treffer.
Keine Zuschauer im Stadion und doch jede Menge Feuer im Spiel - die Partie der beiden Aufstiegsfavoriten im Audi-Sportpark begann spektakulär. Denn nach nur drei Minuten steckte Filip Bilbija nach einem katastrophalen Fehlpass von Dynamo-Torwart Kevin Broll den Ball in den Strafraum auf Stefan Kutschke durch, der erst 19-jährige Max Kulke stellte das Bein raus und der FCI-Kapitän nahm die Einladung dankend an.
Schiedsrichter Martin Thomsen pfiff und zeigte dem Dresdner zudem die Rote Karte, weil er das Foul als letzter Mann begangen hatte - eine harte Entscheidung und eine folgenschwere. Kutschke verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:0, und die Sachsen mussten mit einem Mann weniger weitermachen. "Schiri, mach doch das Spiel nicht kaputt", echauffierte sich Dynamo-Trainer Markus Kauczinski, der hinterher entsprechend geladen war und einige Male in verbale Scharmützel mit FCI-Coach Tomas Oral geriet.
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Die Rollen waren nun klar verteilt. Die Ingolstädter, die mit Fatih Kaya, Ilmari Niskanen und Robin Krauße am Ende der Englischen Woche mit drei frischen Kräften in der Startelf angetreten waren, versuchten ihren Vorteil auszuspielen. Immer wieder initiierte vor allem Bilbija, den sein erstes Profi-Tor am vergangenen Mittwoch in Kaiserslautern sichtlich beflügelte, gefährliche Vorstöße. Fast an allen Offensivaktionen war der 20-Jährige beteiligt. So auch am vermeintlichen 2:0, als Kaya auf Kopfballvorlage von Kutschke aus spitzem Winkel traf, jedoch aus dem Abseits kommend regelwidrig eingriff und zurückgepfiffen wurde (21.).
Danach scheiterte Niskanen nach einem Bilbija-Zuspiel mit einem 16-Meter-Schuss an Broll (28.), während Kaya die Kugel freistehend über den Querbalken drosch (39.) und nochmals Niskanen knapp den linken Winkel verpasste (42.). Einziges Manko für die Schanzer in der einseitigen Partie - es ging nur mit einem 1:0-Vorsprung in die Kabine.
Nach der Pause ersetzte Ex-FCI-Trainer Kauczinski Torjäger Philipp Hosiner im Dynamo-Sturmzentrum durch den Pöttmeser Christoph Daferner. Am Spielverlauf änderte das zwar nichts, doch unterliefen den Schanzern nun mehr Fehler im Vorwärtsgang. Als Folge blieben weitere zwingende Chancen aus, doch hielten sie die Gäste zumindest noch vom eigenen Strafraum fern. Das änderte sich allerdings mit der 63. Minute. Ein langer Abschlag von Broll auf Marvin Stefaniak, der übers Tor zielte, genügte, um die FCI-Defensive auszuhebeln. Kurz darauf hatte der herauslaufende FCI-Keeper Fabijan Buntic Glück, dass der Ball nicht ins Tor trudelte, als Daferner vor ihm zum Kopfball hochstieg.
Oral reagierte und brachte mit Marc Stendera und Rico Preißinger anstelle von Kaya und Krauße zwei frische Kräfte im Mittelfeld (68.). Trotzdem gerieten die Gastgeber nun immer mehr in Schwierigkeiten, vor allem bei Freistößen und Ecken. So musste Marcel Gaus bei einem Versuch von Stefaniak, dem besten Dresdner, sogar für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie klären (79.). Letztlich aber brachte das FCI-Team den Vorsprung über die Zeit.
Gottfried Sterner
