Ingolstadt
Henke entschuldigt sich

Ingolstädter Sportchef zeigt nach Tritt gegen Ex-Trainer Saibene Reue

22.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:56 Uhr
Der Aufreger nach Abpfiff: Nachdem Ingolstadts Sportchef Michael Henke (rechts, unten) Ex-Trainer Jeff Saibene (Mitte) in die Hacken getreten hatte, musste Torwart Fabijan Buntic den Lauterer Coach festhalten und offenbar vor einer Tätlichkeit schützen. −Foto: Rehberger

Ingolstadt - Einen Tag nach seinem Tritt gegen Ex-Trainer Jeff Saibene hat Sportdirektor Michael Henke vom FC Ingolstadt Reue gezeigt. "Ich entschuldige mich bei Jeff, wie ich reagiert habe", sagte der 63-Jährige gegenüber unserer Zeitung und bezeichnete seine Aktion als "dumm".

 

Nach dem 1:1 (0:1) am Mittwochabend des FCI beim 1. FC Kaiserslautern waren Henke und Saibene aneinandergeraten. Nach einem leichten Schubser von Saibene, bis März 2020 bei den Schanzern, reagierte Henke mit einem Tritt in die Hacken. Unmittelbar nach Abpfiff hatte der Ingolstädter Sportchef die Szene noch als "freundschaftlich" bezeichnet. Auch Saibene war in der Pressekonferenz darum bemüht, die Wogen zu glätten. "Das ist nicht der Rede wert. Ich habe einen kleinen Tritt gespürt, aber das war komplett harmlos", meinte der 52-Jährige.

Die TV-Bilder lassen aber vermuten, dass die beiden Streithähne ein tieferliegendes Problem haben. Schließlich war es wohl nur Ingolstadts Torwart Fabijan Buntic zu verdanken, dass sich Saibene nicht zu einer Tätlichkeit gegen Henke hinreißen hat lassen. "Ich hatte nie ein Problem mit ihm. Er ist ein super Typ und Trainer, und hat uns nach dem Abstieg sehr geholfen", meinte Henke über den Ex-Trainer und ergänzte: "Durch die Entlassung hat er vielleicht ein Problem mit mir."

Henke bedauerte rund 16 Stunden nach der äußert turbulenten Partie auf dem Betzenberg zudem, dass "die schwere Verletzung von Dominik Schad mehr im Mittelpunkt stand". Der Lauterer Rechtsverteidiger hatte sich bei einer unglücklichen Aktion mit Rico Preißinger einen Wadenbeinbruch zugezogen und wird in den kommenden Tagen operiert.

Zudem ärgerte sich Henke, dass durch "meine blöde Aktion viele gute Sachen von uns untergehen - wie unser Tor in Unterzahl". Filip Bilbija (76.) war mit seinem ersten Pflichtspieltreffer der Ausgleich gelungen, nachdem Caniggia Elva (65.) wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte kassiert hatte. Marvin Pourié (10.) hatte die Pfälzer in Führung gebracht, nachdem kurz zuvor ein regulärer Treffer von Thomas Keller (8.) von Schiedsrichter Asmir Osmanagic aberkannt wurde.

Kurz vor Schluss hatten die Ingolstädter allerdings auch Glück, dass der schwache Unparteiische einen Zweikampf zwischen Pourié und Innenverteidiger Björn Paulsen als Foul auslegte. Der vermeintliche Siegtreffer der Lauterer fand somit ebenfalls keine Anerkennung.

Eine Aussprache zwischen Henke und Saibene habe es laut des Ingolstädter Sportchefs indes noch nicht gegeben. "Dafür war gestern leider keine Zeit mehr", sagte Henke. Der gebürtige Bürener wolle aber noch am Donnerstag im Laufe des Tages das Gespräch mit Saibene suchen.

 

Update: Kontrollausschuss ermittelt

 

Der DFB-Kontrollausschuss hat nach dem Tritt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Mehr dazu lesen Sie hier

 

Julian Schultz