Spiel heute um 19 Uhr
FCI-Trainer Oral will jugendliche Frische auf dem Platz und fordert Sieg in Lübeck

20.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:07 Uhr
"Für Lübeck geht es um alles, darum werden wir da nicht eine gute Kugel spielen, sondern es geht um Härte, Zweikämpfe und Durchsetzungsvermögen", prophezeit Vizekapitän Marcel Gaus. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Der FC Ingolstadt hat nach drei Spielen ohne Sieg keine Zeit zum Nachdenken.

Bereits am Mittwoch sind die Schanzer beim VfB Lübeck (19 Uhr, Magenta Sport und Liveticker auf donaukurier. de) wieder gefordert. Im Aufstiegskampf der 3. Liga brauchen die Schanzer unbedingt drei Punkte, um aussichtsreich im Rennen zu bleiben.

Obwohl die Ausbeute zuletzt mit zwei Punkten aus den beiden Heimspielen gegen den FC Bayern II (2:2) und den SV Meppen (0:0) äußerst unbefriedigend war, kommt FCI-Trainer Tomas Oral die Englische Woche gerade recht. "Es ist nicht verkehrt, dass wir gleich wieder gefordert sind, dann macht man sich nicht so viele Gedanken", sagt Oral und will angesichts der Ergebniskrise keine schlechte Stimmung aufkommen lassen. "Bei uns ist kein Sand im Getriebe, sonst würden wir nicht von Anfang an oben mitspielen", sagt Oral nach der bisher längsten Durststrecke in der laufenden Saison. Vielmehr ist er von einer schnellen Rückkehr in die Erfolgsspur überzeugt. "Jede Mannschaft hat mal eine Phase, in der sie nicht so performt. Aber wir haben bisher größere Rückschläge vermieden und Stehvermögen gezeigt. Ja, es ist eine Delle da, aber eine überschaubare. Wir haben Nehmerqualitäten und wirken sehr stabil", meint der 47-Jährige, der zuletzt an alle im Verein appellierte, die Nerven zu bewahren. Aus Furcht, dass der FCI im Fall eines weiteren Ausrutschers beim abstiegsgefährdeten Aufsteiger auf der Trainerposition die Notbremse ziehen könnte? "Solche Szenarien habe ich nicht im Kopf. Der Verein weiß, was er an mir hat. Ich glaube, dass ich für die Situation, in der wir sind, prädestiniert bin. "

Für die Partie in Lübeck brütet Oral noch über verschiedene Varianten. Vizekapitän Marcel Gaus, der nach abgelaufener Gelbsperre zurückkehrt, ist ein Teil davon. Ob als Linksverteidiger oder wieder im Mittelfeld, ist noch offen, doch hat sich der 31-Jährige mit den Positionswechseln arrangiert. "Ich nehme es, wie es kommt. Es gibt aber gewisse Abläufe auf jeder Position, die selbstverständlicher werden, wenn man immer da spielt", sagt der Routinier, der sich auf einen harten Gang einstellt. "Für Lübeck geht es um alles, darum werden wir da nicht eine gute Kugel spielen, sondern es geht um Härte, Zweikämpfe und Durchsetzungsvermögen", prophezeit Gaus, wohl wissend, dass der VfB auch den FCI-Konkurrenten Hansa Rostock (1:0) bezwang und 1860 München ein Remis (0:0) abtrotzte.

Mit Gaus kehrt auch Dennis Eckert-Ayensa in den Kader zurück. Eine Option für die Startelf ist der von seiner Schulterverletzung genesene Torjäger allerdings noch nicht. "Dafür hat er noch zu wenig Mannschaftstraining in den Beinen. Wir wollen, dass er seine Fähigkeiten von der Bank aus bringt. Wenn er von Anfang an spielt, ist er vorsichtiger", sagt Oral und setzt beim 24-Jährigen auf den Jokereffekt. Auch Eigengewächs Patrick Sussek tat sich zuletzt in dieser Rolle hervor, wurde aber noch nicht mit einem Tor oder einer Vorlage belohnt. Entsprechend Nachholbedarf haben die Schanzer bei der Torausbeute, die mit 43 Treffern nach wie vor die schwächste im Spitzenquartett ist. "Das ist eindeutig zu wenig. Aber wir haben viel liegen lassen und hatten viele hundertprozentige Chancen. Die Mannschaft hat das Potenzial, Tore zu schießen, das bereitet mir keine Kopfschmerzen", meint Oral.

Fest steht aber auch: Die Rekordserie im heimischen Stadion von mittlerweile 14 Spielen ohne Niederlage wird alleine nicht reichen. Daher fordert auch der FCI-Coach einen Sieg: "Wir wollen auch auswärts wieder mal drei Punkte holen. "
Seine Idee ist klar: "Wir wollen geballte Power mit jugendlicher Frische auf dem Platz. Und wir wollen noch zielstrebiger und schneller in die Box kommen, damit wir Unordnung beim Gegner schaffen. " Und dann richtet Oral abermals einen Appell an sein Team: "Wir dürfen jetzt nicht hadern und unsere Überzeugung und unseren Teamspirit nicht verlieren. Die Ausgangsposition hat uns keiner geschenkt. Wir müssen weiter das tun, was uns stark gemacht hat. "

DK

Gottfried Sterner