Ingolstadt
Schanzer nur mit Remis im Chancenfestival

Derby gegen Fürth endet 1:1

10.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:53 Uhr
Die Schanzer um Neuzugang Konstantin Kerschbaumer waren oft einen Schritt schneller als die Fürther. −Foto: Stefan Puchner (dpa)

Ingolstadt (DK) Der FC Ingolstadt ist bei seiner Heimpremiere in der neuen Zweitligasaison am Freitagabend trotz vieler hochkarätiger Tormöglichkeiten nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Das Duell gegen die SpVgg Greuther Fürth vor 9861 Zuschauern im Audi-Sportpark endete nach Toren von Fürths Lukas Gugganig (56.) und Thorsten Röcher (71.) mit einem 1:1 (0:0).

Im Vergleich zur Auftaktpleite gegen Jahn Regensburg tauschte FCI-Coach Stefan Leitl zu Beginn auf zwei Positionen. Für Marcel Gaus und Osayamen Osawe rutschen Sonny Kittel und Tobias Schröck in die Startelf. Neuzugang Robin Krauße stand noch nicht im Schanzer Kader. Auf Fürther Seite nahm Trainer Damir Buric zur Vorwoche und dem Sieg gegen Sandhausen zwei Umstellungen vor. Kapitän Marco Caligiuri fehlte verletzt, ebenso war Fabian Reese nicht dabei. Stattdessen begannen Richárd Magyar und David Atanga.

Die Schanzer brauchten eine knappe Viertelstunde, um in die Partie zu finden. Dann begann für den Rest der ersten Halbzeit ein regelrechtes Chancenfeuerwerk des FCI, allerdings ohne den ersehnten Führungstreffer. Darío Lezcano schlenzte den Ball freistehend aus 16 Metern am Tor der Gäste vorbei. Er war nach einem feinen Dribbling von Neuzugang Konstantin Kerschbaumer an den Ball gekommen (13.).

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Wieder war es Lezcano, der nach 20 Minuten mit einem Schuss aus spitzem Winkel knapp das Tor von SpVgg-Keeper Sascha Burchert verfehlte. Die ultimative Möglichkeit zum 1:0 versiebten bei einer Doppelchance nach 24 Minuten der spätere Torschütze Röcher mit einem Schuss an die Latte und Kittel, der den Abpraller leichtfertig verzog. Auf der Gegenseite musste die neue Schanzer Nummer eins, Marco Knaller, nur einmal sein Können aufbieten. Einen Abschluss Atangas aus 19 Metern lenkte er sehenswert zur Ecke (43.).

Auch im zweiten Durchgang ließen Torchancen nicht lange auf sich warten. Nach 52 Minuten schaffte es Lezcano selbst aus kurzer Distanz nicht, Burchert zu überwinden. Zwei Minuten später klärte Knaller gegen Atanga . In der 56. Minute bekamen die Franken eine Ecke zugesprochen. Und aus dem Standard resultierte das überraschende 0:1. Verteidiger Gugganig schraubte sich hoch und köpfte wuchtig ein. Die Gästeführung zeigte ihre Wirkung und der Offensivdrang der Schanzer war zunächst einmal unterbrochen. Nach 66 Minuten brachte Leitl Stefan Kutschke für Unglücksrabe Lezcano. 

Nur kurze Zeit später bot sich den Franken eine gute Doppelchance zum 0:2 (68.). Doch Knaller parierte sowohl gegen Atanga als auch gegen Green. Und der bestens aufgelegte Schanzer Schlussmann durfte beim Gegenangriff mit seinen Teamkameraden den Ausgleich bejubeln. Ein Eckball von Sonny Kittel landete bei Röcher, der Neuzugang zog aus kurzer Distanz trocken ab und traf so zum 1:1 (71.). Daniel Keita-Ruel, Fürther Doppeltorschütze gegen Sandhausen, stand beim vermeintlichen 2:1 für die Franken nur eine Minute später knapp im Abseits, sodass der Treffer berechtigter Weise nicht zählte.

In den letzten zehn Minuten wog das Spiel hin und her. Der eingewechselte Agyemang Diawusie (kam nach 75 Minuten für Thomas Pledl) schoss aus aussichtsreicher Position deutlich über das Tor. Auch Robert Leipertz (85., für Kittel) konnte keine Akzente mehr setzen. Am Ende eines rassigen Derbys entführten die Franken somit einen glücklichen Punkt aus dem Audi-Sportpark. 

Am kommenden Wochenende pausiert die Zweite Bundesliga und macht Platz für die erste Runde des DFB-Pokals. Sowohl die Schanzer als auch die Fürther treten allerdings erst am Montag an. Der FCI trifft auswärts auf den SC Paderborn (18.30 Uhr), die SpVgg empfängt Borussia Dortmund  (20.45 Uhr) zum Spitzenspiel.

Stimmen zum Spiel

Stefan Leitl (Trainer FCI): "Wir haben ein richtig tolles Derby gesehen. In der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft sehr viel richtig gemacht, es jedoch verpasst, ein Tor zu erzielen. Wir wollten unseren Matchplan auch in der zweiten Halbzeit so weiterführen. Fürth macht das bei einem Standard richtig gut und geht in Führung. Dann haben wir Glück, dass die Fürther nicht noch das zweite Tor machen. Meine Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen. Vielen Dank an die Fans und Zuschauer, die uns nach vorn gepusht haben. Das ist ein Punkt für die Moral. Mit ein bisschen mehr Glück können wir das Spiel am Ende auch noch gewinnen. An unserer Chancenverwertung werden wir die nächsten Tage und Wochen arbeiten."

Damir Buric (Trainer Fürth): "Die Zuschauer haben heute ein sehr interessantes Spiel gesehen. So stelle ich mir Fußballspiele vor, es ging rauf und runter - das war Werbung für den Fußball. Wir haben unsere schwächere Phase überstanden und in der Halbzeit einiges analysiert. Dann hat man gesehen, dass wir eine Mannschaft sind, die immer zurückkommt und versucht, nach vorne zu spielen. Letztendlich war es für die Zuschauer interessant - wir als Trainer haben einiges zu analysieren. Wir nehmen diesen Punkt sehr gerne mit nach Hause." 

Benedikt Gimber (FCI): "Es ist kaum zu glauben, dass wir so ein Spiel nicht gewinnen. Wir haben eine richtig gute Partie gezeigt. Aber am Ende haben wir uns nicht genug belohnt."

Konstantin Kerschbaumer (FCI): "Für die Fürther fühlt sich das 1:1 an wie ein Sieg."

Thorsten Röcher (FCI): "Über mein Tor freue ich mich natürlich. Aber ja, wir müssen das Spiel früher auf unsere Seite  ziehen. Steht es mal 1:0 der 2:0 für uns, schaut es ganz anders aus."

Sebastian Ernst (SpVgg): "Klar, am Anfang hatten wir in ein paar Situationen Glück. Aber nach der Führung kann das Spiel auch komplett auf unsere Seite kippen. Wir können mit dem Punkt leben."