Ingolstadt
Ende der Niederlagenserie in Sicht?

28.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:56 Uhr
Jubel bei den Schanzern nach Treffer durch Stefan Kutschke (FC Ingolstadt 04, Nr.30) beim Spiel FC Ingolstadt 04 gegen MSV Duisburg 27.07.2019, DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video. Foto: Oliver STRISCH / strisch.de −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt - Endet die zweite Niederlagenserie in dieser Saison für den FC Ingolstadt wieder nach drei Spielen? Diese Frage wird am Sonntag (13 Uhr) im Heimspiel gegen Viktoria Köln beantwortet. Kurioserweise leiteten die Rheinländer in der Hinrunde der 3. Liga am siebten Spieltag mit einem 3:0-Sieg die erste Ergebniskrise der Schanzer ein. Nun soll die zweite Durststrecke gegen denselben Gegner enden.

Von einem Pflichtsieg gegen den abstiegsgefährdeten Tabellen-17. will bei den verunsicherten Ingolstädtern allerdings niemand reden. „Es geht in erster Linie um die Leistung. Es wird sich entscheiden, ob die Mannschaft kapiert hat, um was es jetzt geht, und die Situation richtig annimmt.  Das zeigt sich nicht unbedingt am Ergebnis, sondern an der Art und Weise, wie wir das Spiel bestreiten“, sagt Sportdirektor Michael Henke, für den auch ein Unentschieden in so einer Phase hilfreich sein könne.

Trainer Jeff Saibene sucht derweil nach Lösungen. „Niederlagen bieten immer auch eine Chance, sei es für andere Spieler oder ein neues System. Ich sehe das als reizvolle Situation und Herausforderung, da herauszukommen“, sagt der 51-jährige Luxemburger. Gefeit vor Veränderungen sei derzeit niemand. „Nach solchen Spielen stellt man alles in Frage. Da hat keiner eine Berechtigung, in der Anfangself zu stehen“, sagt Saibene, der sogar seinen Kapitän Stefan Kutschke mit einbezieht, der bisher in jedem Spiel in der Startelf stand. „Da gehört auch ,Kutsche‘ dazu. Wir müssen schauen, welche Optionen es gibt“, meint Saibene, relativiert aber: „Kutsche ist in dieser Woche Vater geworden. Das tut ihm gut, dass diese Last von ihm gefallen ist. Ich denke, dass ihn das ein bisschen befreit hat.“ Kutschkes Lebensgefährtin Marie-Luise brachte am Mittwoch ein gesundes Mädchen zur Welt.

Saibene und dem FCI steht am Sonntag erst noch eine schwierige Geburt bevor. Obwohl die Viktoria, die nach einer Horrorserie von 13 Spielen ohne Sieg an ihrem Trainer Pavel Dotchev festhielt und in der Winterpause das Team mit fünf Neuzugängen verstärkte, auf einen Abstiegsrang abrutschte, punkteten die Kölner zuletzt in Unterhaching (1:1) und zu Hause gegen Großaspach (1:0). Der Heimsieg war sogar der erste seit dem 3:0 Ende August gegen den FCI. „Das ist eine Mannschaft, die gepflegten Fußball spielen will“, sagt Saibene und fordert für sein Team zuvorderst eine bessere Defensivarbeit. „Wir sind zu lieb im eigenen Strafraum und müssen konsequenter verteidigen“, sagt der FCI-Trainer, der letztmals beim 2:0 in Magdeburg Anfang Dezember ein Spiel ohne Gegentor erlebt hat.

Mit welcher Formation und in welcher Besetzung die Ingolstädter die Aufgabe angehen, ließ Saibene offen. Noch hofft der FCI-Coach wohl auf eine schnelle Genesung von Maximilian Thalhammer, der nach seinen Adduktorenproblemen am Freitag erstmals wieder mit der Mannschaft trainierte. Zudem spürt Marcel Gaus seit der Winterpause immer wieder Schmerzen im Oberschenkel. Ob dadurch für Maximilian Beister, der seit seinem Platzverweis gegen 1860 München keine Chance mehr in der Startelf bekam, eine neue Bewährungsprobe möglich ist, darauf wollte sich Saibene noch nicht festlegen: „Er ist nah dran, aber es hängt auch vom System ab. Maxi hat seine Stärken, wenn er zentral spielen kann. Wir schauen, wo wir ihn reinbringen können.“ Aber egal, wer am Sonntag spielt, für den Tabellenvierten heißt es punkten - sonst droht den Schanzern ein vorzeitiges Aus im Aufstiegsrennen.

Gottfried Sterner