Ingolstadt
Lezcano ist wieder eine feste Größe

Heute bestreitet der FCI gegen Drittligist Halle letztes offizielles Testspiel - Cohen bleibt Kapitän

16.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:39 Uhr
Dario Lezcano (links) ist beim FC Ingolstadt einer der Gewinner unter dem neuen Trainer Jens Keller. Der Paraguayer hat in drei Spielen zwei Tore erzielt und ist derzeit im Angriff der Schanzer gesetzt. −Foto: Weigel/dpa

Ingolstadt (DK) Zwölf Tage noch, dann geht es für den FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga wieder um Punkte. Heute bestreiten die Schanzer um 16 Uhr auf einem Trainingsplatz am Audi-Sportpark gegen den Drittliga-Vierten Hallescher FC ihr offiziell letztes Testspiel. Danach ist noch eine Begegnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit geplant.

Hinweise auf die Partie bei der SpVgg Greuther Fürth am 29. Januar zum Auftakt der restlichen Rückrunde wird es heute aber nur bedingt geben. Trainer Jens Keller will zum einen noch einige taktische Dinge ausprobieren, zum anderen wird der designierte neue Abwehrchef Mergim Mavraj verletzungsbedingt fehlen. Der 32-jährige Innenverteidiger wird nach seinem Mittelhandbruch einige Tage pausieren, ehe er mit einer Manschette wieder einsteigt. Sein Einsatz gegen Fürth ist aber nicht gefährdet. Fraglicher ist das schon bei Frederic Ananou. Der Rechtsverteidiger hat Probleme mit seiner Schulter, die er sich wiederholt ausgekugelt hat. Nachdem ihm das Malheur bereits im Liga-Spiel am 11. November 2018 gegen Arminia Bielefeld unterlaufen war, zog er sich im Trainingslager in Spanien beim Testspiel gegen Heerenveen die gleiche Verletzung zu. Derzeit wird nun geprüft, ob möglicherweise eine Operation notwendig ist.

Somit dürfte heute der dänische Neuzugang Björn Paulsen gleich mal den Ernstfall testen und auf Ananous Position zum Einsatz kommen. Auch Christian Träsch stellt sich erstmals seit der Sommerpause und der Verletzungspause nach seinem Kreuzbandriss wieder den heimischen Fans vor. Gleiches gilt für Torwart-Neuzugang Philipp Tschauner, falls er zum Einsatz kommt. Zunächst soll nämlich Marco Knaller, der bisher noch keine Gelegenheit bekam, sich im Testspiel zu präsentieren, zwischen den Pfosten stehen. Ansonsten ist Keller auf der Suche nach einem Gerüst und einer neuen Hierarchie im Team einige Schritte weiter. "Die Spieler, die wir neu dazubekommen haben, sind wichtig", sagt Keller: "Auch Christian Träsch ist schon sehr weit und wieder eine Option." Kapitän bleibt Almog Cohen. "Er hat das bisher sehr gut gemacht, ist lange im Verein und eine Führungspersönlichkeit", begründet der Trainer seine Entscheidung.

Im Angriff setzt der 48-Jährige weiter auf Dario Lezcano. "Er hat eine überdurchschnittliche Qualität, die müssen wir auf den Platz bringen. Er ist sehr wichtig für uns", sagt Keller. Unter seiner Regie erzielte der Paraguayer zwei Treffer in drei Spielen, davor war er unter Trainer Alexander Nouri phasenweise gar nicht mehr zum Zug gekommen.

"Der Trainer macht das, was wir brauchen. Wir müssen uns konzentrieren und zu null spielen. Das ist das Wichtigste", meint Lezcano pflichtbewusst und fügt dann schnell hinzu: "Und ich muss Tore schießen." Zuletzt tat er dies auch vom Elfmeterpunkt, doch Ansprüche meldet er deswegen nicht an. "Es gibt keine Nummer eins. Wenn Kutsche schießen will oder Träschi, wenn er wieder da ist, kein Problem. Wichtig ist, dass wir gewinnen", sagt Lezcano, der sich nach seinen Wechselabsichten im vergangenen Sommer derzeit wieder in Ingolstadt wohlfühlt.

Daran haben möglicherweise auch FCI-Berater Thomas Linke und Interimssportdirektor Harald Gärtner ihren Anteil. "Thomas hat mich damals nach Ingolstadt geholt. Er hat viel mit mir geredet. Auch Harald sagt mir, was ich machen soll. Das hilft mir. Bei Angelo Vier war das anders", meint der Paraguayer und blickt wieder optimistischer in die Zukunft. "Ich habe ein gutes Gefühl. Wir steigen nicht ab in die 3. Liga, das ergibt keinen Sinn. Wir haben jetzt eine gute Mannschaft, das sieht man schon in der Vorbereitung", sagt der 28-Jährige, der bisher nur in 9 von 18 Spielen in der Startelf stand und drei Treffer erzielte. Seine Konzentration gilt jetzt nur dem FCI. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, ist das für alle gut, auch für mich. Und was danach ist, werden wir sehen", meint Lezcano, der bei den Schanzern noch einen Vertrag bis 2020 besitzt.

Gegen den Tabellenvierten der 3. Liga, den Halleschen FC, kann der Paraguayer seinen Worten Taten folgen lassen. Wenn die Ingolstädter mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen, sollten sie den Drittligisten, der aus dem Trainingslager im türkischen Belek mit Vize-Kapitän Sebastian Mai (Innenbandriss) und Erik Henschel (Sprunggelenk) zwei Verletzte mit nach Hause brachte, in Schach halten können.

 

Gottfried Sterner