Alicante
FCI feiert Testspielsieg

Zweitliga-Schlusslicht beendet Trainingslager mit 4:3 gegen SC Heerenveen

10.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr

Agyemang Diawusie (links) brachte den FC Ingolstadt im Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen in Führung. -Foto: FCI

Alicante (DK) Der FC Ingolstadt hat sein Trainingslager an der Costa Blanca erfolgreich beendet. Der Tabellenletzte der 2. Fußball-Bundesliga setzte sich am Donnerstag mit 4:3 (1:1, 3:3) gegen den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen durch. In der Partie, die in 3x45 Minuten ausgetragen wurde, setzte Trainer Jens Keller erstmals auf ein 4-3-3-System.

„Wir können keine Spritzigkeit erwarten“, hatte Keller vor dem ersten Testspiel der Wintervorbereitung gesagt. Nach den intensiven Einheiten während des achttägigen Trainingslagers in Alicante/Spanien seien seine Spieler „kaputt und müde“. Doch zumindest in der Anfangsphase war von fehlender Frische bei den Schanzern nichts zu sehen. Der FCI attackierte im neuen 4-3-3-System früh, eroberte in der gegnerischen Hälfte immer wieder Bälle und ging folgerichtig in Führung.
Sonny Kittel fand mit einem schnell ausgeführten Freistoß Agyemang Diawusie, und der Rechtsaußen, der in der Liga einzig am zweiten Spieltag gegen Greuther Fürth (1:1) einen Kurzeinsatz gefeiert hatte, vollendete zum verdienten 1:0. Dario Lezcano (4.) und Frederic Ananou (7.) waren zuvor noch an Torhüter Warner Hahn gescheitert.

Vor den Augen von Frank Arnesen, der ehemalige HSV-Trainer arbeitet inzwischen als Technischer Direktor beim beglischen Erstligisten RSC Anderlecht, und Frank Kramer, der einstige Coach von Greuther Fürth ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) als U18-Nationaltrainer tätig, ließen die Ingolstädter weiter wenig zu. Umso überraschender kam der niederländische Tabellenzehnte, der bereits am 20. Januar in der Eredivisie gegen Champions-League-Teilnehmer Ajax Amsterdam in die Rückrunde startet, zum 1:1. Michael Vlap (28.) traf von der Strafraumgrenze ins verwaiste Tor, nachdem Torhüter Philipp Tschauner zuvor noch stark im Eins-gegen-Eins gerettet hatte.

Die designierte Nummer eins war auch gegen Sam Lammers (37.) zur Stelle. Die Schlussphase der ersten 45 Minuten gehörte aber wieder dem FCI. Kittel (40.) setzte einen Freistoß aus 20 Metern jedoch an die Latte, zudem vergaben Lezcano (41.) und Konstantin Kerschbaumer (41.) aus aussichtsreichen Positionen.
Mit Wiederbeginn musste Christian Träsch in der Kabine bleiben. Der Rückkehrer hatte einen Schlag auf sein linkes Knie erhalten, in dem er sich in der Sommervorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. „Ich habe einen Schlag genau auf das operierte Knie bekommen. Es tut ein bisschen weh, es ist aber nichts dramatisches“, gab der Mittelfeldspieler Entwarnung.

Für Träsch kam Jonatan Kotzke in die Partie, zudem stand nun Philipp Heerwagen für Tschauner zwischen den Pfosten. Nach 68 Minuten wechselte Keller wie angekündigt einmal komplett durch. Bis auf Robin Krauße (grippaler Infekt) und Lucas Galvao (Aufbautraining) erhielten damit alle Feldspieler die Möglichkeit, sich zu zeigen. Marco Knaller blieb als einziger Torwart ohne Einsatz, der Österreicher soll aber im Testspiel am kommenden Donnerstag gegen Drittligist Hallescher FC Spielpraxis erhalten.
Die Neuen waren kaum auf dem Platz, da mussten sie auch schon den Rückstand hinnehmen. Arber Zeneli (71.), der kosovarische Nationalspieler ähnelte in seiner Spielweise und von seiner Statur Ante Rebic von Eintracht Frankfurt, verwandelte einen Freistoß unhaltbar zum 1:2. Nicht nur wegen des Treffers war Heerenveen nun die bessere Mannschaft, doch Ingolstadt zeigte den von Keller geforderten „Willen“ und kam zurück.

Charlison Benschop (85.) glich in einer wilden Schlussphase des zweiten Durchgangs aus, nachdem er sich im Strafraum behauptet hatte. Auf den erneuten Rückstand durch Vlap (89.) hatte mit Stefan Kutschke (90.) auch der zweite Stoßstürmer nach der Umstellung auf das 4-4-2-System die passende Antwort. Der 30-Jährige köpfte eine Flanke von Thorsten Röcher zum 3:3 ein. Weil Kutschke (125.) im „dritten Drittel“ in La Manga, auf der weitläufigen Sportanlage bereitet sich derzeit unter anderem Bundesligist VfB Stuttgart auf die Rückrunde vor, nach Freistoß von Thomas Pledl erneut erfolgreich war, schlossen die Ingolstädter ihr erstes Testspiel der Wintervorbereitung mit einem Sieg ab. Für die Mannschaft geht es morgen Früh wieder in die Heimat. Nach zwei trainingsfreien Tagen nimmt der FCI dann am Sonntag wieder die Arbeit auf, um für den Restrunden-Auftakt am 29. Januar bei Greuther Fürth gerüstet zu sein.
 

Statistik

FC Ingolstadt: Tschauner (46. Heerwagen, 91. Buntic) - Ananou (68. Paulsen), Schröck (68. Neumann), Mavraj (68. Gimber), Otavio (68. Gaus) - Träsch (46. Kotzke), Cohen (68. Pledl), Kerschbaumer (68. Kaya) - Diawusie (68. Benschop), Lezcano (68. Kutschke), Kittel (68. Röcher)

Tore: 1:0 Diawusie (12.), 1:1 Vlap (28.), 1:2 Zeneli (71.), 2:2 Benschop (85.), 2:3 Vlap (89.), 3:3 Kutschke (90.), 4:3 Kutschke (125.).