Ingolstadt
Trotz Druck optimistisch

FC Ingolstadt freut sich auf Heimspiel gegen Kiel

12.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:37 Uhr
Der Trainer glaubt an ihn: Stefan Kutschke (rechts) steht bei Tomas Oral hoch im Kurs. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Bei seinem ersten Auftritt im Audi-Sportpark nach knapp sechs Jahren steht FCI-Trainer Tomas Oral mit seinem Team gehörig unter Druck.

Gegen den Tabellenfünften Holstein Kiel ist der FC Ingolstadt bei noch ausstehenden sechs Spielen fast schon zum Siegen verdammt, um seine Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Fünf Punkte beträgt derzeit der Rückstand sowohl auf den Relegationsplatz 16 als auch auf den direkten Nichtabstiegsrang 15.
Trotz der Drucksituation ist Oral jedoch weiter optimistisch, zumal ihm beim Comeback bei den Schanzern ein 4:2-Sieg beim MSV Duisburg gelang. "Ich habe diese Aufgabe mit Zuversicht angenommen, und in Duisburg haben wir ein gutes Gesicht gezeigt. Das ist nicht möglich mit einer Mannschaft, in der alles zertrümmert ist. Man konnte sehen, dass spielerische Ansätze da sind, nur hat in den vergangenen Wochen das eine oder andere gefehlt, um Spiele zu gewinnen. Wir haben uns im Training und in vielen Gesprächen das Glück ein bisschen zurückerarbeitet", sagt der 45-Jährige.


Trotz der schwierigeren Aufgabe gegen Kiel, die sich noch Hoffnungen auf die Aufstiegsränge machen können, will Oral an seinem zuletzt erfolgreichen Ansatz festhalten. "Viel wird sich nicht ändern. Gegen Duisburg haben wir im 4-3-3 angefangen und hatten etwas Probleme in der Defensive. Aber wir haben eine flexible Aufstellung gewählt, um intern schnell umstellen zu können, ohne personell einen Wechsel vollziehen zu müssen. Wir werden wieder eine Mannschaft auf dem Platz haben, die eine gewisse Variabilität hat, aber auch ihre eigenen Stärken kennt und das Heft in die Hand nehmen kann", erklärt Oral.
Personell bieten sich dem FCI-Coach auch noch nicht viele Alternativen, da Abwehrchef Mergim Mavraj wegen seines Blutergusses im Rücken weiter fehlt und auch Ex-Kapitän Marvin Matip, der nach seiner Sprunggelenksverletzung individuell trainiert, noch nicht einsatzfähig ist. Tobias Schröck, Frederic Ananou und Benedikt Gimber trainieren zwar wieder, sind aber für die Startelf noch keine Option. "Ich rechne in sieben bis zehn Tagen wieder voll und ganz mit dem einen oder anderen", sagt Oral.


Auf einen jedoch setzt Oral hundertprozentig: Stefan Kutschke. Der 30-jährige Stürmer, mit dem Oral bereits vor neun Jahren bei RB Leipzig zusammengearbeitet und den er gegen Duisburg erstmals nach vier Monaten Schattendasein wieder in die Startelf beordert hatte, soll als wichtige Anspielstation im Angriff dienen. "Ich habe bei ihm gemerkt, dass da etwas nicht stimmt. Wir hatten dann zwei intensive Gespräche, wo wir versucht haben, einiges aus der Welt zu schaffen", erzählt Oral von seinen Eindrücken und seiner Entscheidung vor dem Spiel in Duisburg. "Danach habe ich im Training seine Körpersprache gesehen und den Glanz in seinen Augen. Da war mir klar, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Die Antwort hat er auf dem Platz gegeben", meint Oral und baut weiter auf den 1,94 Meter großen Dresdner.


Gegner Kiel, der mit dem ehemaligen FCI-Verteidiger Hauke Wahl als Kapitän anreist, muss mit Innenverteidiger Stefan Thesker (Rot) und Linksverteidiger Johannes van den Bergh (fünfte Gelbe Karte) auf zwei gesperrte Abwehrspieler verzichten. Für Letzeren könnte der Raitenbucher Patrick Kammerbauer zu seinem fünften Saisoneinsatz kommen. Der 22-jährige Defensivspieler durchlief seine Ausbildung beim 1. FC Nürnberg und wurde nach seiner Verpflichtung durch den SC Freiburg (ein Bundesliga-Einsatz) vor der Saison an die Kieler ausgeliehen.

 

Gottfried Sterner