Ingolstadt
Ende der Leidenszeit

FCI-Profi Lucas Galvao ist nach Verletzungspause zurück und hofft am Freitag gegen 1860 auf Einsatz

14.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:58 Uhr
Sein letztes Pflichtspiel für die Schanzer bestritt Abwehrspieler Lucas Galvao (rechts) am 21. September 2018 beim 1:2 gegen den SC Paderborn. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Das nasskalte Novemberwetter beschäftigt Lucas Galvao in diesen Tagen kaum. "Ich bin schon so lange in Europa, deswegen macht mir das nichts aus", überrascht der Brasilianer, der vor seinem Wechsel in die Schanz vier Jahre in Österreich spielte.

"Im Gegenteil: Ich finde es sogar besser, wenn es ein bisschen kälter als richtig warm ist", ergänzt der Abwehrspieler mit einem Grinsen. Dieses verschwindet aber ganz schnell aus seinem Gesicht, wenn er auf die vergangenen Wochen und seine persönliche Leidensgeschichte beim FC Ingolstadt zurückblickt.

Vor einem Monat verletzte sich der 27-Jährige im Training am Knie und verpasste die folgenden vier Partien, nachdem er zuvor zum Ingolstädter Stammpersonal gezählt hatte. "Das war für den Kopf eine schwierige Phase. Ich war sehr ungeduldig und habe alles probiert, so schnell wie möglich zurückzukommen", erzählt Galvao, dessen Leidenszeit nun allerdings ein Ende nimmt. Am Montag trainierte der Innenverteidiger erstmals wieder mit dem Ball am Fuß, auch gestern absolvierte er die komplette Einheit mit der Mannschaft.

"Es ist wieder alles gut", sagt Galvao und hofft morgen Nachmittag (15.30 Uhr, Kirchheim) im Testspiel gegen Drittligist 1860 München auch auf einen Einsatz. "Ich will spielen, denn ich brauche das Gefühl wieder", sagt der mit rund 2,5 Millionen Euro teuerste Neuzugang der Schanzer. "Aber wenn es nichts wird, gebe ich eben weiter Vollgas im Training." Denn auch wenn Trainer Alexander Nouri in der Dreier-Abwehrkette zuletzt dreimal in Folge auf Phil Neumann, Marvin Matip und Benedikt Gimber setzte, will Galvao so schnell wie möglich wieder Verantwortung beim Tabellenletzten der 2. Fußball-Bundesliga übernehmen. "Ich will sofort helfen. Ich will dem Trainer zeigen, dass er nicht auf mich verzichten kann, wenn ich wieder fit bin."

Nach den drei Unentschieden gegen Duisburg (1:1), Kiel (2:2) und Bielefeld (1:1) sieht Galvao die Ingolstädter auf dem richtigen Weg. "Das Selbstvertrauen ist wieder zurück", meint der Linksfuß und fordert für die erste Partie nach der Länderspielpause bei Dynamo Dresden um Ex-FCI-Trainer Maik Walpurgis: "Wir brauchen einen Sieg, damit wir den nächsten Schritt machen können." Das 1:8-Debakel der Sachsen am vergangenen Samstag beim 1. FC Köln hat Galvao freilich auch registriert - will aber weder einen Vor- oder Nachteil für den FCI sehen. "Die Liga ist so ausgeglichen, da zählt das am nächsten Spieltag nichts mehr."

Laut dem technisch versierten Linksfuß, der bislang wie viele seiner Mitspieler nur in Ansätzen überzeugen konnte, hätte Ingolstadt gemessen am Spielverlauf "bereits die letzten zwei Spiele gewinnen müssen". Doch man dürfe nicht den Fehler machen, sich mit dem verpassten Befreiungsschlag zu lange zu beschäftigen. "Stattdessen müssen wir weiter hart arbeiten", so Galvao. Dass er dabei vorangehen wird, daran besteht trotz des tristen Wetters schon mal kein Zweifel. Schließlich will er so schnell wie möglich zurück in die Startelf und mit den Schanzern im Abstiegskampf bestehen.

 

Julian Schultz