Ingolstadt
Von Training bis Quarantäne

So bereitet sich der FC Ingolstadt auf den geplanten Neustart vor

22.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:06 Uhr
68 Tage nach dem letzten Mannschaftstraining nahm der FC Ingolstadt um Maximilian Beister (von links), Marcel Gaus und Thomas Keller am Donnerstag wieder die Arbeit auf. An diesem Samstag beziehen die Schanzer ihr Quarantäne-Quartier, ehe am 30. Mai mit dem Geisterheimspiel gegen den FC Bayern II die Saison fortgesetzt werden soll. −Foto: FCI

Ingolstadt - 68 Tage des Wartens und der Ungewissheit sind vorbei: Der FC Ingolstadt ist am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, nachdem das Gesundheitsamt grünes Licht dafür gegeben hatte.

Die Schanzer sehnen nun den geplanten Neustart in der 3. Fußball-Liga am 30. Mai herbei. Im ersten Geisterheimspiel der Vereinsgeschichte empfängt der Tabellenfünfte den FC Bayern II. Drei Tage später steht das Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching an. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Vorbereitungsstand bei den Ingolstädtern.

Wie bereitet sich der FCI auf die Restsaison in der 3. Liga vor?

Nachdem das Gesundheitsamt Ingolstadt am Donnerstag grünes Licht gegeben hatte, absolvierten die Schanzer am Donnerstag und Freitag zwei Trainingseinheiten mit der gesamten Mannschaft. „Es war schön, die Jungs wieder alle gemeinsam zu sehen. Das Miteinander gehört im Fußball ja schließlich auch dazu“, sagt Trainer Tomas Oral und ergänzt: „Der Zustand der Mannschaft ist sehr gut. Trotzdem ist das jetzt natürlich wieder eine ganze andere Belastung. Wir wollen es im Training aber auch nicht übertreiben.“ Um seine Profis an die besondere Situation bei den Geisterspielen zu gewöhnen, soll in der kommenden Woche unter anderem im leeren Audi-Sportpark trainiert werden, so Oral. 

 

Wo bezieht der FCI sein Quarantäne-Quartier?

Gemäß des Hygienekonzepts muss der FCI vor dem ersten Spiel nach der Corona-Pause gegen den FC Bayern II (30. Mai, 14 Uhr, Audi-Sportpark) ein siebentägiges Quarantäne-Trainingslager beziehen. Der Tabellenfünfte nutzt dabei das Hotel Am Campus unweit des Trainingsgeländes am Audi-Sportpark. 

 

Was entgegnen die Ingolstädter den Abbruch-Befürwortern?

Sportchef Michael Henke wolle zwar „keinen Schlagabtausch“, dennoch kann er mit seinem Unverständnis gegenüber den Abbruch-Befürwortern nicht hinter dem Berg halten. „Ich glaube, dass diese Mannschaften dann doch spielen können. Man hat ja schon an anderen Dingen gesehen, was auf einmal möglich ist“, sagt der 63-Jährige  – wohl auch in Richtung des 1. FC Magdeburg. Der Tabellen-15. hatte wochenlang keinen Hygienebeauftragten gefunden, den Posten am Mittwoch dann aber doch mit Aufsichtsratsmitglied Jörg Biastoch besetzt. „Man darf sich von zwei, drei Vereinen nicht in Geiselhaft nehmen lassen. Es ist alles nur eine Frage des Wollens“, bilanziert Henke. 

 

Wie bewertet der FCI die Rolle des DFB?

Die Schanzer gehörten zu neun Klubs, die dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu Wochenbeginn einen Brandbrief schickten und dem  größten Sportverband der Welt ein Ultimatum zur Saisonfortsetzung stellten. „Der DFB hat zu lange darauf gehofft, dass es einen Konsens gibt“, sagt Henke auf Nachfrage unserer Zeitung und ist um Zurückhaltung bemüht.  

 

Saisonende am 4. Juli - ein Problem?

Die Saison soll am 4. Juli enden, der Vertrag von Maximilian Thalhammer läuft  aber am 30. Juni aus. Ist das ein Problem für den FCI? Im Vergleich zu anderen Drittligisten sind die Ingolstädter in der komfortablen Situation, dass einzig Maximilian Thalhammers Vertrag zum Stichtag am 30. Mai endet. Henke ist deshalb „vorsichtig optimistisch, dass wir eine Vereinbarung finden werden. Die Gespräche laufen.“  Wie es mit dem 22 Jahre alten Mittelfeldspieler danach weitergeht, ist indes noch offen.

Julian Schultz