Berlin
"Das ist meine Entscheidung"

FC-Stürmer Micanski verteidigt seinen Heber – und würde wieder antreten

17.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Berlin (DK) Ilian Micanskis aufreizend lässiger Elfmeter wurde nach dem Schlusspfiff heftig diskutiert. Was der 27-jährige Bulgare, der sich den Ball von Florian Heller genommen hatte, selbst über seinen Lapsus denkt, hat er unserem Redakteur Norbert Roth im Kabinengang verraten.

Herr Micanski, können Sie die Aufregung um Ihren verschossenen Elfmeter verstehen?

Ilian Micanski: Wenn der Ball zehn Zentimeter tiefer aufs Tor fliegt, würde jetzt jeder sagen: Das war okay. Aber so ist Fußball, das passiert eben.

Schießen Sie immer auf diese Art?

Micanski: Das ist meine Entscheidung, ob ich so schieße. Auch wenn es in der letzten Minute ist. Sicher, ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen, weil wir nicht gewonnen haben. Aber jetzt kann ich auch nichts mehr machen.

Gab es Kritik von den Kollegen?

Micanski: Vielleicht wird etwas kommen – Kritik oder Positives. Wichtig ist aber, was ich in meinem Kopf denke. Das war ein kleiner Fehler, aber – wie gesagt – das passiert. Nächstes Mal versuche ich es besser zu machen.

Durch den verschossene Elfmeter haben Sie aber den durchaus möglichen Sieg verschenkt.

Micanski: Ja, wir hatten die Möglichkeit nach dem 1:0 noch ein weiteres Tor nachzulegen. Dann haben wir etwas nachgelassen und das 1:1 kassiert. Nächstes Mal müssen wir einfach noch härter arbeiten.

Das Foul an Ihnen war elfmeterreif?

Micanski: Es gibt in Deutschland viele Kameras, die das belegen können. Mein Trikot wurde bestimmt zwanzig Zentimeter von meinem Körper weggezogen. Es war sicher ein Elfmeter.

Wenn es im nächsten Spiel einen Elfmeter gibt, würden Sie sich wieder den Ball nehmen?

Micanski: Warum nicht? Ich bin Fußballer, ich habe keine Angst. Ich weiß, was ich kann.