München - Anstatt mitten in einer unspektakulären Vorbereitung auf die Saison 2020/21 zu stecken, startet der FC Bayern an diesem Samstag in das spannendste Kapitel der Spielzeit 2019/20. Nach dem 13. Double will der deutsche Rekordmeister nun in der Champions League um den Titel mitspielen – die Chancen dafür stehen bestens.
Die Qualifikation für das Finalturnier in Lissabon ist Pflicht. Die Münchner gehen mit einem 3:0-Vorsprung ins Achtelfinal-Rückspiel daheim gegen den FC Chelsea und treffen dabei auf einen Gegner, der eine FA-Cup-Finalniederlage mit sich schleppt und personell arg gebeutelt ist. Marcos Alonso und Jorginho sind gesperrt, Christian Pulisic und Kapitän César Azpilicueta verletzt.
FCB-Legende Giovanne Élber interpretierte im Interview mit unserer Zeitung die fünfwöchige Pause für die Münchner unlängst als „großen Nachteil“. Aber ist sie das wirklich? Als Ausgleich zur hohen körperlichen Belastung der Spieler nach der Corona-Pause und damit zusammenhängenden Muskelverletzungen (siehe Chelsea oder SSC Neapel-Kapitän Lorenzo Insigne) ist eine Periode ohne Pflichtspiel inklusive Kurzurlaub gewiss nicht kontraproduktiv.
Thiago im Rampenlicht
Der Ausfall von Außenverteidiger Benjamin Pavard sollte nicht allzu schwer wiegen, denn Joshua Kimmich ist ein starker Ersatz. Der wechselwillige Thiago rückt dafür ins Mittelfeldzentrum und kann im Europapokal sowohl seinen Noch-Arbeitgeber als auch mögliche zukünftige Klubs beeindrucken. Das muss Robert Lewandowski nicht mehr tun. Der Stürmer ist mit bislang 51 Saisontoren in der Form seines Lebens und Teil einer Mannschaft, deren Spieler mehrheitlich noch keinen großen Titel im europäischen Vereinsfußball gewonnen haben – genau daraus aber zusätzliche Motivation schöpfen dürften.
FCB hat sehr gute Voraussetzungen
Kein Wunder, dass der FC Bayern zum ersten Mal seit Jahren die Favoritenrolle im Wettbewerb nicht ablehnt. Garantien für den sechsten Champions-League-Triumph liefern Teamgeist, kaum Personalsorgen, eine 18 Spiele währende Siegesserie und der unstillbare Erfolgshunger nicht. Es sind allerdings beste Voraussetzungen.
Florian Wittmann
Serge Gnabry jubelt. -Foto: Foto: Glyn Kirk/AFP
