Stuttgart
Dukes setzen erstes Ausrufezeichen

Ingolstädter Footballer starten mit überzeugendem 37:10-Sieg bei den Stuttgart Scorpions in die Bundesliga-Saison

30.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:29 Uhr
Lorenz Regler steuerte einen Touchdown zum 37:10-Auswärtserfolg der Dukes bei den Stuttgart Scorpions bei. −Foto: Foto: Lüger

Stuttgart (DK) Das Rätselraten ist beendet. Nach dem radikalen Umbruch der Mannschaft haben die Ingolstadt Dukes gezeigt, dass auch 2018 mit ihnen zu rechnen ist. Zum Punktspielauftakt in der 1. Football-Bundesliga gewannen sie am Samstag bei den Stuttgart Scorpions souverän mit 37:10.

So richtig wusste niemand, wo die "Herzöge" zum Auftakt ihrer zweiten GFL1-Saison stehen - war der Auftritt im Testspiel bei den Berlin Rebels (13:23-Niederlage) vor zwei Wochen doch wenig überzeugend. Nun aber, als es ernst wurde, meldeten sich die TV-Footballer beeindruckend zurück.

"Natürlich waren wir nervös, weil auch viele Emotionen im Spiel waren", gestand der Ingolstädter Headcoach Eugen Haaf auch deshalb, weil mit Offense-Koordinator Rick Webster, Running Back Richard Samuel und Linebacker Joshua Morgan jetzt drei Akteure für die Scorpions auflaufen, die in der vergangenen Saison noch für die Dukes im Einsatz waren. Gerade Samuel bereite seinem Team am Samstag vor 1566 Zuschauern in Stuttgart einige Probleme, allerdings musste er im dritten Viertel verletzt vom Spielfeld. "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes, das würde mir sehr leidtun", zeigte Haaf Mitgefühl. Doch nach der Partie gab der US-Boy, der in der vergangenen Saison bester Punktesammler bei den Dukes war, Entwarnung: "Ich denke, dass es nicht so schlimm ist und ich bald wieder spielen kann."

Die Stuttgarter, die voller Optimismus in die Saison starteten und sich die Play-off-Qualifikation zum Ziel gesetzt haben, kassierten jetzt schon die zweite Niederlage, was ihre Aufgabe in den kommenden Wochen sehr schwer machen wird. "Ich habe mich gefreut, dass ich Rick wiedergesehen habe. Jetzt hoffe ich, dass es für ihn bald besser läuft", drückte Haaf seinem langjährigen Quarterback die Daumen. Dessen Nachfolger auf der Spielmacher-Position bei den Dukes hat derweil toll eingeschlagen. Am Samstag bestach Nelson Hughes mit seiner Spielübersicht und einem guten Auge, aber auch seine Läufe brachten die Dukes immer wieder voran.

"Als wir Hughes geholt haben, mussten wir von vielen Seiten Kritik einstecken, aber Nelson hat die Kritiker heute alle widerlegt", lobte Haaf seinen Quarterback, der selbst ganz bescheiden blieb: "Ich habe tolle Junge um mich rum, die unheimlich viel in Bewegung sind und mir die Arbeit leicht machen. Ich mache dann nur meinen Job." Aber auch die übrigen Importspieler zeigten, dass sie eine Verstärkung und eine Bereicherung für das Team sind. Wobei in der Defensive vor allem Cory Magwood glänzte, an dem es am Samstag kein Vorbeikommen gab. An ihm werden sich wohl noch viele Angreifer die Zähne ausbeißen.

Im ersten Viertel lief noch nicht alles rund bei den Dukes, wobei zu dem Zeitpunkt nicht alle Schiedsrichterentscheidungen nachvollziehbar waren. So fing Timo Benschuh einen Ball eindeutig in der Endzone, was aber ebenso nicht gewertet wurde wie ein Touchdown von Lorenz Regler nach nur 23 Sekunden. Der aber gab zu: "Ich war kurz außerhalb des Feldes, das war okay."

Doch die Spieler ließen sich nicht beirren, auch wenn sie durch ein Fieldgoal von Pascal Floeser, das durch vier persönliche Strafen (jeweils 15 Yards) hintereinander gegen die Dukes erst ermöglicht wurde, nach dem ersten Viertel noch 0:3 zurücklagen.

"Ich hatte nie das Gefühl, dass wir das Spiel verlieren könnten", machte Haaf aber klar, dass er trotzdem an seine Mannschaft glaubte. Und die zahlte ihm das Vertrauen zurück, indem sie durch Touchdowns von Anthony Mella und Regler das Spiel innerhalb weniger Minuten drehte. Zwar kamen die Scorpions durch ihren einzigen Touchdown im Spiel, den Fabian Weigel nach gutem Zuspiel des ansonsten eher blassen Quarterbacks Frank Brock erzielte, noch mal heran, doch ein Fieldgoal von Benschuh bedeutete den 17:7-Halbzeitstand.

Hatten die Scorpions gehofft, die Partie im zweiten Durchgang noch drehen zu können, so wurden ihre Träume schnell zerstört. Lars Kozlowski und Jan Hochschild liefen unwiderstehlich in die Endzone und erhöhten auf 30:10. Den Schlusspunkt setzte dann Ruben de Ruyter im letzten Viertel, als die Dukes auch schon einige Backups aufs Feld schicken konnten.

Viel Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen haben die Dukes aber nicht, denn schon am kommenden Samstag (16 Uhr) steht die brisante Partie bei den Kirchdorf Wildcats an. "Das wird ein schweres Spiel, da müssen wir uns konzentriert vorbereiten", blickte Haaf bereits voraus auf die nächste Aufgabe.