Ingolstadt
Personalnotstand vor dem Derby

Football: Ingolstadt Dukes müssen im Heimspiel gegen Kirchdorf auch auf Lorenz Regler verzichten

02.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:18 Uhr
Kann er spielen? Auch der Einsatz von Routinier Dominique Kandolo (vorn) gegen die Kirchdorf Wildcats ist fraglich. Den Dukes fehlen vor dem bayerischen Derby zahlreiche Spieler. −Foto: Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Wieder ein bayerisches Derby für die Ingolstadt Dukes in der 1. Football-Bundesliga: Morgen um 18.30 Uhr sind die Kirchdorf Wildcats im ESV-Stadion zu Gast. Ob den Herzögen dabei endlich der dritte Saisonsieg gelingt? Die Vorzeichen dazu stehen nicht zu gut.

Schon allein, weil mit Lorenz Regler der nach Anthony Mella erfolgreichste Angreifer fehlt. Er laboriert an einem Ermüdungsbruch im Schienbein und wird den Dukes auf nicht absehbare Zeit fehlen. "Das ist ein Riesenhandicap für uns, weil damit unser wichtigster Passempfänger fehlt", stöhnt Eugen Haaf, der leidgeplagte Headcoach der Ingolstädter.

Dabei hatte er dem Team nach der Niederlage in München erst einmal eine Woche trainingsfrei gegeben, damit sich die vielen angeschlagenen Spieler erholen konnten. Doch allzu sehr hat sich die missliche Lage in der Zwischenzeit nicht gebessert. Noch immer stehen dem Coach eine ganze Reihe von Akteuren nicht zur Verfügung. Bei Dominique Kandolo hofft Haaf noch, dass der routinierte Spieler eingesetzt werden kann. Doch dieser hatte in dieser Saison schon drei Gehirnerschütterungen und soll nur spielen, wenn er absolut beschwerdefrei ist.

Mit Lars Kozlowski fehlt zudem ein Running Back, der sich in dieser Saison in den Vordergrund gespielt hat und meist zu den auffälligsten Dukes-Akteuren gehörte. Er ist beruflich verhindert und hinterlässt damit eine weitere große Lücke. Bei Kozlowski kommen beim Ingolstädter Cheftrainer schlechte Erinnerungen an das Hinspiel wieder auf, als die Dukes beim 20:20 einen Punkt verschenkten. Weil sie zum einen nach der Halbzeitpause unverständlicherweise einen Gang zurückschalteten, aber auch weil die Unparteiischen zwei Lauf-Touchdowns von Kozlowski aberkannten.

Schmerzlich war damals auch die Tatsache, dass sich Kicker Timo Benschuh im ersten Quarter verletzte und die Dukes dadurch zwei Angriffe in Fieldgoal-Nähe ausspielen mussten und so weitere Punkte liegen ließen. "Das Spiel weckt keine guten Erinnerungen bei mir", blickt Haaf deshalb alles andere als zufrieden auf das erste Aufeinandertreffen zurück.

Er hat durchaus Respekt vor dem kommenden Gegner und weiß, dass ein hartes Stück Arbeit auf seine Truppe zukommt. "Die Wildcats spielen eine überzeugende Rolle als Aufsteiger. Zuletzt haben sie in München sogar ohne ihren Import-Quarterback gewonnen", verweist er auf den knappen 13:12-Erfolg der Niederbayern bei den Cowboys. Im Falle eines Heimsieges würden die Dukes mit dem langjährigen Kontrahenten in der Tabelle gleichziehen, dass damit der Klassenerhalt vorzeitig gesichert wäre, will Haaf aber noch nicht gelten lassen. "Selbst dann sind wir noch lange nicht durch", mahnt der Coach an und erklärt die Partie deshalb zu einem "ganz wichtigen Spiel für uns". Wohlwissend, dass die Voraussetzungen aufgrund der nach wie vor sehr angespannten Personalsituation alles andere als gut sind. Um wenigstens zahlenmäßig nicht entscheidend im Nachteil zu sein, hat er eine ganze Reihe von Jugendspielern nominiert, die am Samstag ins kalte Wasser geworfen werden.

Die Wildcats geben sich nach dem Sieg über die Cowboys optimistisch - und Chefcoach Christoph Riener erklärt: "Wir haben alle Mann an Bord und sind gut vorbereitet auf Ingolstadt. Wir haben uns auf eine harte Partie vorbereitet." Die Kirchdorfer sehen die Dukes mächtig in den Seilen hängen und sind zuversichtlich, dass ihre starke Defensive den Grundstein zum Erfolg legen kann.

Die Kinder können im Vorfeld der Begegnung fünf Maskottchen aus den deutschen Football-Ligen bewundern und sich Autogramme der "German Mascots", die einer Einladung vom Happy Bear, dem Ingolstädter Maskottchen, gefolgt sind, geben lassen. Vielleicht bringen diese den Dukes ja das zuletzt fehlende Glück zurück.

Elmer Ihm