Ingolstadt
Starke Neuzugänge

Wild Panthers Ingolstadt rüsten für die kommende Saison in der DFEL mächtig auf – Auftakt am Sonntag

19.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:39 Uhr

Ingolstadt (DK) Das Lehrjahr ist vorbei. Die Wild Panthers Ingolstadt streben in ihrer zweiten Saison in der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) einen Platz unter den besten vier Mannschaften und damit die Play-offs an. Unsere Zeitung gibt einen Überblick, was sich in der Sommerpause getan hat.

DER SCHÖNSTE MOMENT 2012/2013

Teammanagerin Daniela Mack überlegt kurz, ehe sie mit einem Lächeln sagt: „Das gewonnene Drittel gegen Planegg war der schönste Moment in der vergangenen Saison.“ Am 19. Spieltag gelang den in der vergangenen Saison weitestgehend chancenlosen Ingolstädterinnen dieses Kunststück gegen den späteren Vizemeister.

 

DIE VORBEREITUNG

Wenn es eines noch Beweises bedurft hätte, dass die Vorbereitung beim ERC Ingolstadt nahezu optimal verlief, genügt ein Blick auf das einzige Testspiel am vergangenen Wochenende. Dieses gewannen die Ingolstädterinnen bei den Salzburg Eagles nämlich mit 4:0 und verpassten mit einigen Aluminiumtreffern gegen den österreichischen Vizemeister sogar ein deutlicheres Ergebnis. Das verwundert, da der neue Trainer Christian Sohlmann ein komplett neues System spielen lässt – ähnlich wie die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). „Wir wollen mit zwei Spielerinnen forechecken, so halten wir das Spiel aus unserer eigenen Zone raus“, sagt Sohlmann. Zudem gelang es dem gebürtigen Düsseldorfer, die Neuzugänge schnell zu integrieren.

 

DER KADER

„Wir wollten den Kader professionalisieren“, sagt Teammanagerin Daniela Mack. Das ist den Ingolstädtern zweifellos gelungen. Mit Andrea Lanzl (ESC Planegg-Würmtal) und Maritta Becker (ESC Planegg-Würmtal) konnte sich der ERC nämlich zwei gestandene Nationalspielerinnen suchen, die gemeinsam auf mehr als 450 Länderspiele kommen. Vor allem die 32-jährige Becker will es noch einmal wissen, nachdem sie nach einigen Verletzungen die Schlittschuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt hatte. „Die Gelenke sind eben nicht mehr die besten“, sagt sie, die im vergangenen Jahr ihr Comeback und sich als großes Ziel die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Sotschi/Russland gesetzt hat. Es wäre Beckers dritte Olympia-Teilnahme. „Ich bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und vorneweg zu gehen“, beschreibt die Angreiferin ihre Stärken. Eine ähnliche Rolle kommt Andrea Lanzl zu. „Ich habe im Vorjahr nicht das abrufen können, was ich von mir erwartet habe“, sagt die 25-Jährige, die nun zusammen mit ihrer Schwester Lydia in einer Mannschaft spielt. Mit Haylea Schmid (23) und Lisa Martinson (22) scheinen die Ingolstädter zudem ein Glücksgriff gemacht zu haben. Die beiden US-Amerikanerinnen können einige Einsätze in der nordamerikanischen College-Liga vorweisen und deuteten ihr Potenzial bereits an.

 

DER TRAINER

„Ruhig und geduldig“ sei der neue Trainer Christian Sohlmann, sagt Andrea Lanzl. Wenn das jemand beurteilen kann, dann wohl die 25-Jährige, die mit dem neuen Chefcoach zusammen ist. Der Trainerwechsel war nötig, nachdem Stefan Siebert aus beruflichen Gründen das Amt niederlegen musste. Teammanagerin Daniela Mack bezeichnet es als „glückliche Fügung“, dass sie auf Sohlmann gestoßen sind, der im Gegensatz zur vergangenen Saison die Mannschaft nun komplett allein betreut – und ihr dabei alles abverlangt. „Wenn mir etwas nicht passt, wird das schon auch deutlich angesprochen“, sagt er, der seine ersten Gehversuche als Co-Trainer im Nachwuchs der Düsseldorfer EG machte, ehe er sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich dem Inlinehockey widmete.

 

DAS SAISONZIEL

„Ich sehe keine Mannschaft in der Liga, die schneller und aggressiver spielt als wir“, sagt Trainer Christian Sohlmann selbstbewusst. Entsprechend mutig formulieren die Ingolstädter Verantwortlichen in ihrer zweiten Saison in der DFEL auch das Ziel, den Pokalwettbewerb, also die Play-offs, zu erreichen. Dafür ist mindestens der vierte Platz nötig.