Ingolstadt
Stadionverbot gegen 58 ERC-Fans

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Anhänger - ERC hofft auf schnelle Aufklärung

20.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr

Ingolstadt (DK) Am Sonntag dürfte es in der Saturn-Arena deutlich leiser sein als sonst: Wenn um 14 Uhr die Partie des ERC Ingolstadt gegen Bremerhaven beginnt, werden die Ultras der Fangruppe Gioventu wohl nicht wie gewohnt im Block F stehen und für Stimmung sorgen.

Wie die Gruppe am Freitagabend in einem sozialen Netzwerk mitteilte, hat die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) offenbar mehrjährige Stadionverbote gegen 58 Ingolstädter Fans ausgesprochen. "Da hiervon der allergrößte Teil unserer Gruppe und weite Teile unseres Umfelds betroffen sind, ist ein Spieltag in seiner bisherigen Form für uns nicht mehr möglich. Deswegen ist ein nahezu kompletter Rückzug alternativlos", heißt es in dem Statement.

Die Stadionverbote basieren auf einem Vorfall aus dem Oktober 2017, als eine Gruppe Panther-Fans in Straubing mit Anhängern der Tigers aneinandergeraten war. Nach Ermittlungen der Kripo hatte die Staatsanwaltschaft daraufhin ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der ERC Ingolstadt äußerte sich in einem Statement auf seiner Webseite zu den Stadionverboten. Darin hieß es, dass der Verein jede Form von Gewalt, Diskriminierung und Rassismus ablehne und die Aufklärung von Straftaten unterstütze. Dem ERC seien keine Gewaltdelikte in der Saturn-Arena innerhalb der vergangenen Jahre bekannt. 

Weiter hieß es: "Der [...] beantragte Ausschluss der 58 ERC-Anhänger, der im Frühjahr schon einmal im Raum stand und durch Gespräche mit der DEL u.a. unter Verweis auf die Ingolstädter Stadionverbotskommission zunächst abgewendet werden konnte, wird sich in der Saturn-Arena bemerkbar machen. Viele der betroffenen Fans besitzen seit Jahren eine Dauerkarte, sorgen für Stimmung und gestalten Choreografien in der Fankurve mit. Auch bei Auswärtsspielen unterstützen sie den ERC ohne größere Vorkommnisse, darunter seitdem auch bereits mehrmals wieder in Straubing."

Deswegen hoffe man, dass der laufende Prozess rasch aufklärt werde und dass "Stadionverbote gegen Personen, die in diesem Zusammenhang nachweislich unschuldig sind, zeitnah wieder aufgehoben werden". Im Zuge dessen rief der ERC Zeugen auf, sich bei der Polizei zu melden und zur Aufklärung beizutragen.