ERC Ingolstadt
Panther unterliegen Haien in der Verlängerung

ERC Ingolstadt hat Sieg gegen Köln dank Bourque und Flaake vor Augen - verliert aber doch noch

22.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:28 Uhr
Kein Durchkommen: Mit ihren Angriffen scheiterten die Panther wie Frederik Storm oft an der massiven Kölner Defensive. −Foto: Traub

Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt beendet das erste Saisonviertel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) außerhalb der Play-off-Plätze. Am Freitagabend drehten die Panther die Partie gegen die Kölner Haie dank zweier später Treffer zwar zunächst noch, verloren aber schließlich 2:3 (0:1, 0:0, 2:1, 0:1) nach Verlängerung. Immerhin beendeten die Sorgenkinder Chris Bourque und Jerome Flaake ihren Torfluch.

Im eher niveauarmen Auftaktdrittel hatten die Panther Probleme mit dem aggressiven Forecheck der Kölner, entsprechend zäh und fehlerhaft gestaltete sich der Spielaufbau. Dennoch verbuchten die Gastgeber zunächst die zwingenderen Torchancen durch den Ex-Hai Simon Gnyp (3.), Daniel Pietta im Powerplay (6.), Wayne Simpson (10.) und Justin Feser (12.). Die Rheinländer meldeten ihre Ansprüche mit einem abgefälschten Schuss Colin Ugbekiles an, der knapp am Pfosten vorbeistrich (12.). Und nachdem Mirko Höfflin auf Zuspiel Flaakes die bis dato dickste ERC-Chance vergeben hatte (15.), gingen die Kölner gar in Führung: Marcel Müller fuhr nach einem Puckverlust von Frederik Storm einen Konter, zog ab und überwand den schon zuvor mehrmals unsicher wirkenden Panther-Torwart Karri Rämö mit einem haltbaren Schuss auf der Fanghandseite (16.).

"Wir hatten einige gute Wechsel und einige gute Chancen, die haben eine halbe Chance und machen das Tor - so ist es gerade um unser Glück bestellt", klagte Storm bei Magenta Sport. Das 0:1 bewirkte aufseiten der Ingolstädter allerdings eher Motivation statt Resignation, denn im zweiten Drittel spielten fast ausschließlich die nun verbesserten Panther. Allein mit einem Treffer wollte es nicht klappen: Flaake, David Warsofsky, Mat Bodie (alle 21.), Brandon DeFazio (23./34.) und Ben Marshall per Abfälscher nach Schuss von Fabio Wagner (28.) vergaben ihre teils erstklassigen Torgelegenheiten oder scheiterten am glänzend aufgelegten Justin Pogge im Haie-Tor.

Dessen Vorderleute wurden bezeichnenderweise in Ingolstädter Überzahl am gefährlichsten und kamen gegen Ende des Spielabschnitts noch mal auf. Luis Üffing hätte per Rückhand beinahe das 0:2 erzielt, traf jedoch nur das Außennetz (35.). Rämö parierte gegen Landon Ferraro (37.). Zur zweiten Pause mischten sich vereinzelte Pfiffe unter die unermüdlichen Anfeuerungsrufe aus der ERC-Fankurve.

An den Kräfteverhältnissen auf dem Eis änderte sich im Schlussdrittel wenig: Ingolstadt rannte mit veränderten Sturmreihen an, Köln verteidigte diszipliniert und wartete auf ERC-Fehler. Pogge rettete stark gegen Louis-Marc Aubry (42.) und überragend gegen Pietta (50.), Flaakes Abfälscher trudelte knapp vorbei (49.), Marshall traf die Latte (51.).

Die ungebrochen optimistischen 3136 Fans in der Saturn-Arena legten in Sachen Lautstärke noch mal ein paar Dezibel zu, und nach 52 Minuten war der Bann endlich gebrochen: Im dritten Überzahlspiel der Partie donnerte Bourque den Puck aus dem rechten Bullykreis mit aller Gewalt zum 1:1 in die Maschen - es war das zweite Saisontor des Neuzugangs aus München. Und es kam sogar noch besser: Knapp zwei Minuten vor Schluss erzielte mit Flaake auch das zweite Sorgenkind der Panther seinen zweiten Treffer der Spielzeit (59.) - die Zuschauer waren begeistert, das Spiel war gedreht, der Sieg nahe.

Denkste: KEC-Trainer Uwe Krupp nahm Pogge zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, und die Haie schafften durch Ferraro tatsächlich noch das 2:2 (59.). Es ging in die Verlängerung, wo Kölns Kapitän Moritz Müller gegen nun angeschlagen wirkende Panther der Siegtreffer gelang (63.).

Am Sonntag treten die Ingolstädter bei den Grizzlys Wolfsburg an (17 Uhr/Magenta Sport und Sport1).

DK


ERC Ingolstadt: Rämö - Marshall, Wagner; Warsofsky, Bodie; Hüttl, Quaas; Gnyp - Flaake, Pietta, Höfflin; Simpson, Aubry, Bourque; Storm, Feser, DeFazio; Stachowiak, Soramies, Henriquez.
Kölner Haie: Pogge - Edwards, Mo. Müller; Roach, Zerressen; Sennhenn, Ugbekile; Glötzl - Thuresson, Howden, Kammerer; Ferraro, Matsumoto, Barinka; Uvira, Olver, Ma. Müller; Dumont, Sill, Üffing.
Schiedsrichter: Kohlmüller/Rekucki. - Tore: 0:1 Ma. Müller (16.), 1:1 Bourque (52./PP1), 2:1 Flaake (59.), 2:2 Ferraro (59./6:5), 2:3 Mo. Müller (63.). - Strafminuten: 2/6. - Zuschauer: 3136.

Alexander Petri