Krefeld
Greilinger behält die Nerven

ERC Ingolstadt gewinnt nach erstem Penaltyschießen der Saison mit 3:2 bei den Krefeld Pinguinen

14.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:01 Uhr

Krefeld (DK) Diesmal war es kein Torfestival – doch auch im dritten Duell mit den Krefeld Pinguinen in dieser Spielzeit hat der ERC Ingolstadt einen Sieg eingefahren. Die Panther starteten dank Thomas Greilinger am Freitagabend mit einem 3:2 (0:1, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen in die zweite Saisonhälfte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Wenn die Panther in dieser Saison auf die Pinguine trafen, hatten die Trainer auf der Bank stets jede Menge zu notieren – schließlich endeten die beiden turbulenten Duelle jeweils mit einem 7:4-Sieg des ERC. Daher kam es einer Hiobsbotschaft gleich, als Ingolstadts Trainer Doug Shedden vor dem dritten Aufeinandertreffen im Krefelder Mannschaftshotel feststellen musste, dass ihm seine Notizzettel mit den vorgedruckten Eishockey-Feldern und der Aufstellung ausgegangen waren. Die Rettung kam per Auto: Radio-Reporter Hans Fischer spielte den Kurier, sodass Shedden pünktlich zu Spielbeginn versorgt war.
 
Im ersten Durchgang vor nur 3446 Zuschauern im Königpalast musste der Kanadier, der auf Petr Taticek und Joachim Ramoser verzichtet hatte, jedoch vor allem Krefelder Aktionen niederschreiben. Von seinen Panthern war nur wenig zu sehen, einzig Laurin Braun tauchte nach vier Minuten allein vor Krefelds Torhüter Ilia Proskuryakov auf, vergab jedoch eher kläglich. Ganz anders die Gastgeber: Daniel Pietta (6.), James Bettauer (7.), Tim Miller (9.) und Martin Lefebvre (11.) prüften Timo Pielmeier, der sich allerdings nicht aus der Ruhe bringen ließ. Nach 14 Minuten war der ERC-Goalie jedoch geschlagen: Aus dem Gewühl heraus stocherte der Ex-Ingolstädter Jacob Berglund die Scheibe zum Krefelder 1:0 über die Linie. Der Treffer zählte, obwohl Kirill Kabanov Pielmeier bei dessen Abwehrversuchen durchaus grenzwertig nahekam.
 
Wenig später prallte Sean Sullivan nach einem Zweikampf unglücklich gegen die Bande und humpelte gestützt vom Eis. Der US-Amerikaner konnte nach einer Behandlungspause allerdings weitermachen. Seine Teamkollegen durften gegen Ende des ersten Durchgangs erstmals in Überzahl ran, doch Maury Edwards‘ Direktabnahme parierte Proskuryakov sicher (20.). Erst neun Minuten später musste der Russe das nächste Mal eingreifen, als er einen Versuch Colton Jobkes entschärfte.
 
Gefährlicher waren die Pinguine: Nach einem Konter donnerte Martin Schymainski die Scheibe an den Pfosten (30.). Kurz darauf durfte Shedden allerdings erstmals Erfreuliches auf den Zettel kritzeln, denn seinem Team gelang der Ausgleich. Es war Brandon Mashinter, der genau das tat, wofür ihn der ERC vor einer Woche verpflichtet hatte: Im dritten Überzahlspiel der Panther kurvte der groß gewachsene Stürmer vor das Krefelder Tor und verwertete einen Abpraller zu seinem ersten Saisontor und dem 1:1 (32.). Weil die Ingolstädter in der Folge zu undiszipliniert agierten, griffen die Pinguine in doppelter Überzahl an – brachten den Puck gegen leidenschaftlich verteidigende Panther aber trotz bester Chancen nicht über die Linie. „Spektakel braucht kein Trainer, da kriegt man nur einen Herzinfarkt“, fasste Tim Regan den zweiten Durchgang zusammen. Im Schlussdrittel dürfte jedoch nicht nur das Herz des Ingolstädter Co-Trainers schneller gepumpt haben, denn nun ging es Schlag auf Schlag. Erst brachte Darin Olver den ERC mit einem prächtigen Schuss in Führung (44.), dann reagierte Schymainski im Nachsetzen am schnellsten – 2:2 (46.).
 
Das Krefelder 3:2 verhinderte Pielmeier mit der Fanghand, nachdem sich Jobke von Greger Hanson hatte düpieren lassen (48.). Schon zuvor hatte „Pille“ stark gegen Berglund gerettet. Ein Treffer gelang beiden Teams in der regulären Spielzeit nicht mehr, und auch nicht in der Verlängerung. Erstmals in dieser Saison musste der ERC ins Penaltyschießen. Die letzte Notiz auf Sheddens Zettel lautete: Siegtorschütze Thomas Greilinger.  
 
Krefeld Pinguine: Proskuryakov – Ankert, Lefebvre; Bruggisser, Trivellato; Bettauer, Noonan – Hanson, Pietta, Trettenes; Costello, Berglund, Kabanov; Schymainski, Miller, Saponari; Grygiel, Ewanyk, Riefers.
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Sullivan, Edwards; Wagner, Friesen; Jobke, Kohl; Schütz – Elsner, Cannone, Collins; Mashinter, Olver, Kelleher; D‘Amigo, Olson, Greilinger; Koistinen, Garbutt, Braun.
Tore: 1:0 Berglund (14.), 1:1 Mashinter (32.), 1:2 Olver (44.), 2:2 Schymainski (46.), 2:3 Greilinger (Penalty).
Strafminuten: 8/14.
Zuschauer: 3446.
Schiedsrichter: Piechaczek/Schütz