Ingolstadt
Glen Goodall, der Zielstrebige

12.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:57 Uhr

Sylvan Lake ist auf halbem Weg zwischen den kanadischen Metropolen Edmonton und Calgary ein beliebtes Touristenziel. 1,5 Millionen Urlauber verbringen dort ihre Sommerferien. Wer aber jetzt in die 12 000-Seelen-Gemeinde kommt, hat gute Chancen, dort Glen Goodall zu treffen.

Der langjährige Kapitän, der in Red Deer mit seiner Familie zu Hause ist, hat sich nach seinem Karriereende 2010 als Immobilienhändler eine neue Existenz aufgebaut. „Es läuft besser als ich gedacht habe. Ich bin sehr zufrieden“, sagt der 44-Jährige.

Aber Ingolstadt und den ERC hat Goodall, der mit seiner Ehefrau Jennifer und den Kindern Kassidy und Jacksyn elf Jahre in Großmehring lebte, nicht vergessen. „Ich vermisse Ingolstadt immer noch und verfolge weiter den ERC. Auch mit vielen ehemaligen Mitspielern bin ich ständig in Kontakt“, sagt Goodall. Mit dem Eishockey ist er außerdem über das Team seines 14-jährigen Sohnes Jacksyn verbunden, das er trainiert.

Dass der einstige Mittelstürmer und langjährige Kapitän der Panther nun auch im Immobiliengeschäft erfolgreich ist, muss einen nicht wundern – als Eishockeyspieler war der Kanadier ebenso zielstrebig. Schon mit 23 Jahren wagte er den Sprung nach Europa und heuerte beim Oberligisten EHC Klostersee an. Ein Platz in der DEL blieb ihm zunächst jedoch verwehrt, zwei Versuche mit Rosenheim und Schwenningen scheiterten.

Erst als der wendige Linkshänder, der zudem ein eiskalter Penaltyschütze war, 1999 zum ERC kam, ging es unaufhaltsam nach oben. Nach dem Aufstieg mit den Panthern spielte Goodall noch acht Jahre in der DEL, ehe er nach 429 Spielen und 63 Toren 2010 seine Karriere beendete.

„Er hat sich Schritt für Schritt immer weiterentwickelt. Und gerade, wenn man ihm das nicht mehr zutraute, hat er noch eine Schippe draufgelegt“, sagt sein einstiger Mitspieler Sven Zywitza über ihn. Als Lohn durfte Goodall die bisher einzige Trophäe seit dem Aufstieg in die DEL in Empfang nehmen und am 27. Februar 2005 den Fans vom Balkon des Rathauses entgegenrecken – den deutschen Eishockey-Pokal. gst