Ingolstadt
ERC beantragt Staatshilfe

28.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:05 Uhr
Die ERC Ingolstadt Eishockeyclub GmbH hat ab Mai 2020 einen neuen Geschäftsführer: den 56-jährigen Betriebswirt Claus Liedy. −Foto: Foto: ERC

Ingolstadt - Beim Magenta-Sport-Cup fehlt der ERC Ingolstadt, doch der Klub werkelt weiter daran, noch an der geplanten Corona-Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ab 18. Dezember teilnehmen zu können.

Unter anderem haben die Panther inzwischen einen Antrag auf staatliche Finanzhilfen gestellt. Das bestätigte ERC-Geschäftsführer Claus Liedy (Foto) am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. Sollte der Antrag positiv beschieden werden, können die Panther auf bis zu 800000 Euro aus dem 200 Millionen Euro umfassenden Hilfspaket für den Profisport hoffen, das der Bundestag im Sommer zur Abmilderung der ausgefallenen Ticketeinnahmen beschlossen hatte. Die Antragsfrist läuft am Wochenende ab.

Angesichts stark steigender Infektionszahlen und dem Verbot von Zuschauern beim Profisport im November sind beim ERC auch Spiele ohne Fans in der Saturn-Arena kein Tabu mehr. "Die Realität zeigt immer deutlicher, dass auch mit Geisterspielen zu rechnen ist", teilt Liedy mit. Das Hygienekonzept der Panther lasse sich flexibel an verschiedene Szenarien - ob mit oder ohne Zuschauer - anpassen. Schwieriger sei die Finanzierung von Geisterspielen. "Daher mussten wir unsere aufgestellten Szenarien nochmals anpassen und sprechen nun mit allen Beteiligten über die Möglichkeiten, wie man unter diesen Bedingungen einen Spielbetrieb darstellen kann", so Liedy.

Das heißt zum einen: Der ERC benötigt weitere Unterstützung seiner Gesellschafter und Sponsoren, um in die Saison starten zu können. Und zum anderen: Zur Kostensenkung wird mit den Spielern über eine neuerliche Reduzierung des Gehalts verhandelt. Bislang haben die Ingolstädter Profis mit Ausnahme des deswegen suspendierten Torhüters Timo Pielmeier einem Gehaltsverzicht von bis zu 25 Prozent zugestimmt. Laut Liedy habe der Klub bei seinen Bemühungen "viele positive Signale" und "Rückendeckung aus verschiedenen Richtungen" bekommen.

Nicht geplant sei dagegen, den sich aktuell in Kurzarbeit befindlichen Profis durch eine Leihe Spielpraxis zu verschaffen. So praktizieren es derzeit zahlreiche andere DEL-Klubs. "Unser oberstes Ziel ist ja selbst so schnell wie möglich in den Liga-Spielbetrieb einsteigen zu können", sagt Liedy.

Alexander Petri