Kein Freitagsspiel
ERC-Spiel gegen Bietigheim offiziell abgesagt

Team-Quarantäne für die Steelers nach Corona-Fällen

04.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:02 Uhr
Die Eingänge zur Saturn-Arena bleiben an diesem Wochenende geschlossen. −Foto: Traub

Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt hat unfreiwillig ein komplett spielfreies Wochenende: Das Heimspiel der Panther gegen die Bietigheim Steelers, das am Freitagabend in der Saturn-Arena stattfinden sollte, ist am Mittag von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abgesagt worden.

Grund dafür ist eine behördlich angeordnete Team-Quarantäne für den Aufsteiger aus Baden-Württemberg, der offenbar von mehreren Corona-Fällen geplagt wird. Schon am Donnerstag war die Sonntagspartie der Ingolstädter gegen die Augsburger Panther abgesetzt worden, weil die Schwaben wegen zahlreicher Infektionen ebenfalls keine spielfähige Mannschaft stellen können. Das Heimspiel des ERC gegen die Adler Mannheim am Montag (19.30 Uhr) findet nach aktuellem Stand statt.

"Alle Vorbereitungen auf das erste Doppel-Heimspiel-Wochenende mit Fans seit zwei Jahren waren getroffen. Umso enttäuschender ist es nun für uns, wie bereits im Januar beide Heimspiele kurzfristig absagen zu müssen", lässt ERC-Marketingdirektor Claudius Rehbein verlauten: "Wir wünschen den infizierten Spielern aus Bietigheim und Augsburg sowie aus allen anderen Teams eine gute und schnelle Genesung."

Dass die Steelers schon am frühen Freitagmorgen die bevorstehende Spielabsage in den sozialen Netzwerken öffentlich machten, ohne den ERC vorher zu informieren, sorgte bei den Ingolstädtern für Irritationen. Die offizielle Absage durch die Liga erfolgte erst um 12.30 Uhr, als die Begründung des zuständigen Gesundheitsamtes vorlag.

Dass die beiden ausgefallenen Partien noch nachgeholt werden können, ist angesichts des ohnehin engen Spielplans unwahrscheinlich - dabei war die Hauptrunde schon um eine Woche bis zum 3. April verlängert worden. "Die Chance ist relativ groß, dass nicht alle Mannschaften 56 Saisonspiele austragen können", sagt DEL-Pressesprecher Konstantin Krüger. In diesem Fall würde der Punktequotient über Play-off-Qualifikation und Abstieg entscheiden. Neben Bietigheim und Augsburg sind auch die Eisbären Berlin und Schwenninger Wild Wings derzeit nicht spielfähig, bei anderen Klubs - darunter Nürnberg und auch der ERC - fallen zumindest einige Profis nach positiven Corona-Tests aus.

Die Spieler leiden unter dieser längst im Chaos versunkenen Saison mit häufigen Spielverlegungen und zwischenzeitlichem Fan-Ausschluss. "Es war ein Traum, als man wusste, dass ein Spiel auch wirklich stattfindet - und das vor gut gefüllten Zuschauerrängen", sagt Panther-Stürmer Wayne Simpson. "Doch die Realität sieht leider anders aus." Trotzdem befänden sich Eishockey-Profis immer noch in einer privilegierten Situation, und niemanden treffe eine Schuld an der Misere: "Jeder tut was er kann, damit wir eine Saison spielen können."

DK

Alexander Petri