ERC Ingolstadt verlängert mit Patrick McNeill - Interview

16.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:33 Uhr
Freude ueber seinen zweiten Treffer: David Elsner (Mitte) mit Patrick McNeill (links), Martin Davidek (Nr.12) und Benedikt Kohl (Nr. 34). −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Trotz der größten sportlichen Krise seit mehreren Jahren stellt der ERC Ingolstadt aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) die Weichen für die Zukunft. So gelang es Sportdirektor Jiri Ehrenberger, den Vertrag mit Verteidiger Patrick McNeill um drei weitere Jahre bis 2019 zu verlängern.

Der 28 Jahre alte Kanadier war im vergangenen Sommer von den Portland Pirates aus der American Hockey League (AHL) zu den Panthern gewechselt. McNeill überzeugte in einer bislang über weite Strecken enttäuschenden Ingolstädter Mannschaft, die auf dem letzten Tabellenplatz liegt, mit seiner abgeklärten Spielweise. In 19 DEL-Partien gelangen ihm 5 Tore sowie 13 Vorlagen, was ihn zum punktbesten Verteidiger der Liga macht. In seinem ersten Interview nach der Vertragsverlängerung sprach der Leistungsträger am Montagabend mit unserer Zeitung über die Gründe für den langfristigen Vertrag sowie die sportliche Talfahrt des ERC Ingolstadt.

Herr McNeill, für Eishockeyspieler ist es ziemlich unüblich, langfristige Verträge einzugehen. Warum für Sie nicht?
 
Patrick McNeill: Meiner Familie und mir gefällt es hier schon nach so kurzer Zeit. Die Stadt, der Verein, die Fans – alles ist großartig. Klar haben wir uns die bisherige Saison auch anders vorgestellt. Aber ich habe das Gefühl, dass in Ingolstadt viele Kleinigkeiten passen, um eine erfolgreiche Zukunft zu haben.

Die sportliche Krise hatte also keine Auswirkungen auf Ihre Entscheidung?
 
McNeill: Nicht wirklich, nein. Im Gegenteil: Ich will meinen Beitrag dazu beitragen, dass wir bald wieder besser dastehen.

Welche Rolle spielte Ihr Kumpel Brandon Buck? Auch er hat im Sommer seinen Vertrag langfristig bis 2020 verlängert.
 
McNeill: (lacht) Das hat es natürlich etwas einfacher für mich gemacht. Der ERC ist meine erste Station in Europa und Brandon hilft mir sehr, dass ich die Umstellung so schnell wie möglich hinbekomme.

Wie bewerten Sie die aktuelle Situation mit dem ERC Ingolstadt, der nach wie vor auf dem letzten Tabellenplatz liegt und bereits sieben Punkte Rückstand auf ersten Pre-Play-off-Platz hat?
 
McNeill: Wir wissen alle, dass wir nicht das zeigen, was wir draufhaben. Es ist aber noch Zeit, um das geradezurücken. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten und an uns glauben. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich unsere Situation ändern wird.

Wie schwierig ist es in der momentanen Situation, ohne einen Trainer auskommen zu müssen? Peppi Heiß und Jiri Ehrenberger betreuen die Mannschaft bekanntlich nur interimsmäßig.
 
McNeill: Klar, das ist natürlich nicht perfekt. Ich bin jetzt in meinem neunten Profijahr, ich habe vergleichbare Situationen auch schon erlebt. Wir dürfen uns darüber nicht so viele Gedanken machen, sondern müssen zusehen, dass wir jeden Tag alles geben. Mehr bleibt uns auch nicht übrig, ehe noch kein neuer Trainer gefunden ist. Ich vertraue dem Verein, dass sie einen Trainer finden, der uns weiterhelfen wird.