Ingolstadt
Verunsicherte Panther beißen sich durch

ERC Ingolstadt müht sich gegen die DEG zu einem 2:1-Sieg, verliert aber Conboy per Matchstrafe

05.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:59 Uhr
Tim Conboy verteidigt mit vollem Körpereinsatz. Wenig später bekam er für einen Check eine Matchstrafe. −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Die Panther machten es am Freitagabend spannend. Erst nach 17 Sekunden in der Verlängerung stocherte Derek Hahn den Puck zum 2:1 (0:0, 1:0, 0:1, 1:0)-Sieg für den ERC Ingolstadt über die Linie – das tapfer kämpfende No-Name-Team der Düsseldorfer EG war geschlagen.

Wer gedacht hatte, die Panther würden nach der blamablen 0:3-Heimpleite gegen Wolfsburg eine Trotzreaktion zeigen, sah sich getäuscht. Mit den Düsseldorfern, die nur zehn Stürmer zur Verfügung hatten, stand ihnen zwar erneut nur ein Rumpfteam gegenüber. Aber anstatt die Rheinländer unter Druck zu setzen, knüpften die Ingolstädter an die schwache Vorstellung vom Dienstag an und brauchten fast acht Minuten bis sie mit Craig Weller und Patrick Hager erstmals gefährlich vor DEG-Torwart Bobby Goepfert auftauchten.

 

 
Kaum einmal, dass den Mannen von Trainer Rich Chernomaz klare Aktionen gelangen. Vielmehr zeigten sich die Panther verunsichert, ließen Scheiben verspringen und wirkten unaufmerksam. Vor allem von der „Künstlerreihe“ mit Jared Ross, Derek Hahn und Thomas Greilinger war kaum etwas zu sehen. Hahn vertändelte den Puck mehrmals in aussichtsreicher Position und Greilinger, der im Play-off-Viertelfinale vor knapp sieben Monaten die DEG mit acht (!) Treffern fast im Alleingang abgeschossen hatte, brachte keine Scheibe aufs DEG-Tor.

Die einzigen ERC-Cracks, die sich im ersten Drittel freuen konnten, waren Goalie Ian Gordon und Verteidiger Tim Conboy. Gordon, weil er abermals eine tadellose Leistung zeigte und keinen Treffer kassierte und Conboy, weil er bereits einen Vertrag für die nächste Saison in der Tasche hat. Der 30-jährige US-Amerikaner hat ERC-Sportdirektor Jim Boni derart schnell überzeugt, dass er dem Verteidiger früh eine Vertragsverlängerung anbot. „Tim ist ein unglaublich mannschaftsdienlicher Spieler, der außerdem weiß, wie er seinen Körper hart aber fair einsetzen kann“, begründete Boni den Schritt.

Ausgerechnet Conboy, der im bisherigen Saisonverlauf erst zwei Strafminuten kassiert hatte, bekam nach knapp 25 Minuten aber eine Matchstrafe aufgebrummt, weil er Thomas Gödtel gegen den Kopf gecheckt haben soll – eine blutende Unterlippe und die Linesman haben Schiedsrichter Roland Aumüller wohl davon überzeugt. Alle Proteste halfen nichts: Die Panther mussten zuerst einmal fünf Minuten in Unterzahl überstehen und taten dies auch, weil zum einen der gefährlichste Düsseldorfer, Carl Ridderwall nur den Pfosten traf (28.) und zum anderen der Kampfgeist des ERC-Teams entfacht war. Jetzt halfen sich die Panther-Cracks gegenseitig, und prompt wurden sie belohnt, als ein schneller Angriff über Tyler Bouck und den unermüdlichen Christoph Gawlik durch Joe Motzko zum 1:0 führte (34.).

Im Schlussabschnitt waren die Panther dann das bessere Team, aber mit der Chancenverwertung haperte es weiterhin. Dafür schlugen die nicht aufsteckenden Gäste zu. Düsseldorfs Bester, Carl Ridderwall, reagierte nach seinem eigenen Schuss am schnellsten, als Gordon den Puck nicht klären konnte, passte vor das Tor und Justin Bostrom musste nur noch zum 1:1 einschieben (56.).

Und weil die Panther ein Powerplay in den Schlussminuten trotz bester Einschussmöglichkeiten für Gawlik und Greilinger nicht nutzen konnten, mussten sie in die Verlängerung. Dort sorgte Hahn dann für die Erlösung und wenigstens zwei Punkte vor dem Derby am Sonntag in Straubing (17.45 Uhr).

ERC Ingolstadt: Gordon – Periard, Conboy; Hambly, Ficenec; Dinger, Likens; Heid – Ross, Hahn, Greilinger; Bouck, Gawlik, Motzko; Barta; Hager, Weller; Boucher, Sparre, Oblinger.

Düsseldorfer EG: Goepfert – Gödtel, Zanetti; Paris, Ebner; Bazany, Henry – Kreutzer, Martinsen, Mondt; Ridderwall, Turnbull, Bostrom; Preibisch, Martens, Woidtke; Strodel.

Tore: 1:0 (34.) Motzko, 1:1 (56.) Bostrom, 2:1 (61.) Hahn. - Zuschauer: 2752. - Schiedsrichter: Aumüller/Steinecke - Strafminuten: 19 + Matchstrafe (Conboy) – 14.