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Rallye Dakar: Audi schickt Prototyp in die Wüste

Audi testet Dakar-Rennwagen erstmals unter extremen Bedingungen in Marokko

21.09.2021 | Stand 30.09.2021, 3:33 Uhr
Wirbelt jede Menge Staub in der Rallye-Szene auf: der Dakar-Renner von Audi. −Foto: Audi

Ingolstadt/Marrakesch -So ganz langsam nähert sich Audi der Betriebstemperatur, was die Premiere bei der Rallye Dakar betrifft. Klimatisch ist der Ingolstädter Autobauer auf jeden Fall einen Schritt näher an die härteste motorisierte Prüfung für Mensch und Maschine getreten. Der RS Q e-tron hat nach ersten Erprobungsfahrten in Deutschland und in Spanien (Saragossa) bei zweiwöchigen Tests in Marokko seine erste Bewährungsprobe in der Wüste und in den Dünen erhalten.

Auch wenn die Dakar längst nicht mehr in Paris startet und in Afrika endet, so sind der marokkanischen Sand und die Steine nach wie vor bestens geeignet, um ein Gefühl von den Verhältnissen auf der arabischen Halbinsel zu bekommen, wo sich Audis Dakar-Renner im Januar beweisen müssen wird. Mit allen drei Fahrerteams um die Star-Piloten Stephane "Monsieur Dakar" Peterhansel, Carlos Sainz sen. und Mattias Ekström ging es in die extreme Hitze.

"Das Thermometer kletterte zeitweise auf weit über 40 Grad Celsius", berichtet Sven Quandt, der Teamchef von Q Motorsport, unter dessen Dach Audis Dakar-Unternehmung läuft. "Auch Sandstürme behinderten die Testfahrten. Bei den hohen Temperaturen traten zudem erwartungsgemäß einige neue Probleme auf, die immer wieder für Testunterbrechnungen sorgten und die es bis zum nächsten Test zu lösen gilt."

Im Januar soll es in Saudi-Arabien dann doch etwas kälter sein. "Wir sind dennoch bewusst nach Marokko gegangen, um unser Konzept unter extremsten Bedingungen zu erproben", sagt Andreas Roos, der Projektverantwortliche bei Audi Sport. Bewusst will das Team den hochkomplexen Prototypen an die Grenzen bringen. Der RS Q e-tron verfügt über einen elektrischen Antrieb mit zwei Motor-Generator-Einheiten aus der Formel E. Die neu entwickelte Hochvoltbatterie wird während der Fahrt über einen Energiewandler aufgeladen, der unter anderem aus dem TFSI-Motor aus der DTM besteht.

"Die Erkenntnisse, die wir in Marokko gewonnen haben, sind sehr wertvoll. Sie zeigen uns aber auch, dass wir bis zur Rallye Dakar noch eine Menge zu tun haben und die Zeit knapp wird", sagt Roos.

Parallel zum Marokko-Test hat laut Audi in Neuburg bereits der Aufbau des ersten Einsatzfahrzeugs mit der Chassisnummer 104 begonnen. Das Testfahrzeug ist ein Prototyp, "bei dem noch nicht alles perfekt passte", wie es heißt.

reh