Bezirksliga Mittelfranken Süd
Vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidat: TSV Greding will mit vergrößertem Kader an die zweite Saisonhälfte anschließen

01.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:14 Uhr

Weiterhin der Mann an der Seitenlinie: Patrick Grabmann trainiert den TSV Greding auch in der kommenden Saison. Foto: Nusko

Erst beinahe Abstiegskandidat, dann fast noch Aufstiegsaspirant: Eine außergewöhnliche und in der Vereinsgeschichte bislang wohl einmalige Saison hat der TSV Greding in der Bezirksliga Süd hinter sich. Dabei gelangen der Elf von Trainer Patrick Grabmann in den elf Punktspielen nach der Winterpause zehn Siege in Folge. Im Gespräch mit unserer Zeitung äußerte sich der Übungsleiter, der den TSV weiterhin trainiert, sowohl zur vergangenen als auch zur bevorstehenden Spielzeit.

Die vergangene Saison

„Wir wollen auf jeden Fall zu den Top 5 der Liga gehören“, kündigte Grabmann vor einem Jahr an. Doch bis zur Winterpause schien dieses Ziel in weite Ferne gerückt zu sein. Mit nur 23 Punkten nach 19 Spielen fanden sich die Grünhemden auf dem zwölften Tabellenplatz wieder und überwinterten erstmals seit ihrem Aufstieg aus der Kreisliga im Jahr 2015 auf einem Relegationsplatz gegen den Abstieg. Zu Beginn der Frühjahrsrunde Mitte März kassierte der TSV eine 1:2-Niederlage beim FV Dittenheim und hatte damit drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Doch eine Woche später gab es einen unerwarteten 3:1-Sieg beim damaligen Tabellendritten ASV Zirndorf – die Initialzündung für die folgende Siegesserie des TSV, mit der er sich noch auf den dritten Tabellenplatz katapultierte. Letztlich fehlten auf den Relegationsplatz für den Aufstieg in die Landesliga, den der TSV Meckenhausen erreichte, nur zwei Punkte. Den Erfolg in Zirndorf habe sich seine Elf erkämpft, so Grabmann. Offensichtlich sei ihr dabei auch bewusst geworden, um was es für sie gehe. Die Spieler hätten sich auch in den folgenden Spielen „ganz anders präsentiert“, seien als Einheit aufgetreten und hätten „immer wieder auch spielerisch überzeugt“. Dabei sei zudem deutlich geworden, welches Potenzial tatsächlich in der Mannschaft stecke.

Das war bemerkenswert

Dass der TSV seinen vollständigen Kader zur Verfügung hatte, war in der vergangenen Spielzeit die Ausnahme. Wegen etlicher Verletzungen sowie aus beruflichen oder privaten Gründen war auf der Ersatzbank der Gredinger oft viel Platz. Besonders krass war dies Mitte Mai beim 2:1-Sieg in Feuchtwangen. Mangels Alternativen musste Feldspieler Alexander Sipl das Tor hüten. Außerdem absolvierte Grabmann notgedrungen die volle Spielzeit, mit Max Braun saß nur ein Akteur auf der Ersatzbank. Gerade dabei sei aber deutlich geworden, welch ein „eingeschworener Haufen“ auf dem Platz gestanden sei.

Das war weniger erfreulich

„Vor der Winterpause gab es etliche Spiele, bei denen es nur an uns lag, dass wir nicht gepunktet haben“, erinnerte sich Grabmann. Dabei habe sich mehrmals gezeigt, wie sehr die Leistungen etlicher Spieler von den jeweiligen Vorgängen in ihren Köpfen abhängig gewesen seien. „Besonders deutlich war es, wenn wir in Rückstand geraten sind. Dann ist es uns öfter nicht gelungen, ein Spiel noch zu drehen“, beschrieb der TSV-Coach.

So geht es weiter

Mit insgesamt fünf Neuzugängen sollen personelle Engpässe beim TSV künftig weitestgehend vermieden werden. Vom FC Arnsberg (Kreisklasse 1 Donau/Isar) kehrte Matthias Harrer nach Greding zurück. Laut Grabmann ist er künftig sein spielender Co-Trainer. Jegor Bien und Daniel Hermann kamen vom 1. FC Beilngries (Absteiger aus der Bezirksliga Oberpfalz Süd) an die Schwarzach. Außerdem schlossen sich Moritz Stufler vom FC Haunstetten (Absteiger aus der Kreisklasse Neumarkt/Jura Süd) sowie Jonas Gößl vom VfB Kipfenberg (A-Klasse 1 Donau/Isar) dem TSV an. Nicht zuletzt kann der Übungsleiter in absehbarer Zeit auch wieder auf den lange Zeit verletzten Alperen Güclüer sowie den zuletzt ebenfalls nicht einsatzfähigen Moritz Rabl zurückgreifen. „Damit haben wir einen Altersdurchschnitt von 25 Jahren“, sagte Grabmann ebenfalls.

Bezüglich des Saisonziels sagte er, man wolle die Platzierung der vergangenen Spielzeit bestätigen. Allerdings sei dies nur seine Einschätzung. Letztlich sei es an der Mannschaft, nach dem Abschluss der Vorbereitungsphase das angestrebte Abschneiden vorzugeben. Einen ersten Test absolviert der TSV am kommenden Montag. Dann ist ab 19 Uhr die zweite Mannschaft des VfB Eichstätt (Bezirksliga Oberbayern Nord) in Greding zu Gast.

HK