2. Tischtennis-Bundesliga
TV Hilpoltstein: Mit WM-Teilnehmer Danzer zum Auswärtsspiel nach Velbert

02.12.2023 | Stand 02.12.2023, 9:00 Uhr
Florian Seitz

Alexander Flemming will „nochmals punkten“. Helfen kann dabei Mathhias Danzer (hinten). Foto: Tschapka

Zum letzten Zweitligaspiel im Tischtennis-Jahr geht es für die Mannschaft des TV Hilpoltstein nach Nordrhein-Westfalen. Dort steht am Sonntag um 14 Uhr das Auswärtsspiel bei Union Velbert auf dem Programm. Als aktueller Tabellensechster sind die Burgstädter leicht favorisiert gegen den Aufsteiger, der mit nur einem Punkt Rückstand auf den TV derzeit Rang acht belegt.

„Wir konnten in den beiden spielfreien Wochenenden die Zeit nutzen und unsere Akkus nochmals aufladen für unser letztes Spiel des Jahres“, gibt sich Hilpoltsteins Kapitän Alexander Flemming zuversichtlich. „Velbert ist zwar ein starkes Team aber wir wollen nochmals punkten, damit wir im besten Fall auf ein ausgeglichenes Punkteverhältnis nach der Vorrunde kommen“, so Flemming weiter. Aktuell stehen die Zweitliga-Tischtennisspieler bei 7:9 Zählern.

Abteilungsleiter erwartet ein Duell auf Augenhöhe

Doch der Liganeuling aus Nordrhein-Westfalen ist sicher alles andere als leichte Beute für das TV-Quartett. Angeführt vom 24-jährigen Moldawier Andrei Putuntica, der bereits für Mainz in der Tischtennis-Bundesliga spielte und auch heuer mit einer starken 9:4-Bilanz zu den besten Spielern der zweiten Liga gehört, bietet Velbert jede Menge Klasse auf.

An Position zwei scheint Marios Yiangou mit einer Bilanz von 2:11 eine kleine Schwachstelle zu sein. Doch das kann Velbert kompensieren mit dem erfahrenen Rumänen Constantin Cioti (Bilanz 7:5) sowie dem jungen Ukrainer Anton Limonov (4:5) im unteren Paarkreuz.

Und da dazu Putuntica und Yiangou bislang nahezu alle Doppel für sich entscheiden konnten, kann Velbert auch mit den besten Teams der Liga mithalten.

TV-Abteilungsleiter Uli Eckert rechnet mit einem spannenden Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe und hofft auf das bessere Ende für sein Team, welches beim letzten Heimspielsieg gegen Leiselheim nicht so recht gefordert wurde. „Es wäre den Jungs sehr zu gönnen, wenn sie ein tolles Tischtennisjahr mit vielen Highlights dann auch mit einem Sieg abschließen könnten“, so Eckert weiter.

Dabei mithelfen soll auch Matthias Danzer. Das Top-Talent des TV Hilpoltstein ist gerade noch rechtzeitig von der Jugend-WM im slowenischen Nova Gorica zurückgekehrt.

Nach der Bronzemedaille bei der U19-EM im Sommer reiste das deutsche Team durchaus mit Selbstvertrauen nach Slowenien. Doch auf Weltniveau weht ein anderer Wind. Zur Einordnung: Auch ohne den erst 17-jährigen Franzosen Felix Lebrun, der bereits zur erweiterten Weltspitze bei den Herren zählt, tummelten sich im 32er-Feld eine ganze Reihe hochkarätiger Spieler.

In derartigen Sphären hatten und haben vor allem die männlichen Nachwuchsakteure Deutschlands einen schweren Stand. Los ging es für Danzer und Co. mit dem U19-Teamwettbewerb. Und dem ersten Erfolg: Leicht favorisiert gewann Deutschland gegen die USA mit 3:0. Danzer steuerte einen Satzgewinn bei – genauso wie im Viertelfinale. Es sollte aber der einzige des deutschen Teams bleiben: Japan gewann 3:1.

Weiter ging es im Mixed-Wettbewerb. Danzer verlor mit Partnerin Tsz Lam Kong (Hongkong) mit 0:3 gegen Nandan Naresh und Sally Moyland (beide USA). Im Doppel unterlag das Hilpoltsteiner Talent mit dem Kölner Andre Bertelsmeier an den schicken schwarzen Tischen mit golden illuminiertem Unterbau dem Duo Sora Matsushima aus Japan und Izaac Quek (Singapur) mit 0:3.

Danzer: Familie und Freunde drückten die Daumen

Am Donnerstag stand schließlich das Einzel an. Dort ging es für Danzer gegen den den Taiwanesen Kao Cheng-Jui, die Nummer vier der aktuellen Setzliste. Losglück sieht definitiv anders aus. Erst kürzlich waren sich beide Spieler gegenüber gestanden, wobei Danzer ein Überraschungscoup gelang. Doch derlei Resultate lassen sich nicht beliebig wiederholen. Der Hilpoltsteiner schied trotz beherzter Gegenwehr mit 1:4 Sätzen (7:11, 11:8, 7:11, 6:11, 8:11) aus. „Ich hätte schon gerne den einen oder anderen Satz mehr gewonnen. Vorentscheidend war, dass ich im dritten und vierten Satz meine Führungen von 4:2 und 5:2 nicht halten konnte“, bilanzierte Danzer ein wenig enttäuscht.

Das kollektive Daumendrücken der Familie, der Nachbarn und einiger Freunde, die in heimischen Gefilden am Livestream mitfieberten, hatte nicht gefruchtet.

„Matthias hatte mit der Auslosung auch ein wenig Pech“, haderte Vater Peter Danzer. Doch am Ende überwog der Stolz: „Es war schon cool, dass Matthias überhaupt bei der WM dabei war.“ Das Match war zugleich Danzers letzte Amtshandlung als Jugendlicher. Der 19-jährige Schwabacher wird aus Altersgründen sein sportliches Glück künftig in der Herrenkonkurrenz suchen und sich voll auf die Zweitliga-Mannschaft des TV Hilpoltstein konzentrieren, mit der er am Sonntag in Velbert antritt.

fs/wwl