Ehrenmedaille in Gold
Über 3000 Spiele in 50 Jahren

Ehrenmedaille in Gold: Schiedsrichter Sebastian Rosenhammer aus Hienheim leitete sogar Partien in Liverpool und London

22.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:56 Uhr

Hienheims Sebastian Rosenhammer wurde mit der Verbands-Ehrenmedaille in Gold für 50 Jahre ehrenamtlichen Schiedsrichterdienst ausgezeichnet. Weiter ist er Ehrenpräsident des SV Hadrian Hienheim, wo er 29 Jahre als Vorsitzender tätig war. Foto: Waltinger

Von Frank Waltinger

Hienheim – Vor kurzem ist der Hienheimer Sebastian Rosenhammer für seine 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Schiedsrichter vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) mit der Verbands-Ehrenmedaille in Gold ausgezeichnet worden. Besonders der Fußball und das Ehrenamt standen für den 75-Jährigen schon immer im Mittelpunkt.

29 Jahre war Rosenhammer erster Vorsitzender des SV Hadrian Hienheim, ehe er seinen Posten im März 2022 abgab und zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. 30 Jahre (1990 bis 2020) war er im Stadtrat von Neustadt – davon 24 Jahre als Sportreferent – tätig und hatte in dieser Funktion viele nationale und internationale Mannschaften zu Spielen und Trainingslagern nach Bad Gögging gelockt. Zuvor saß er ab 1972 im Hienheimer Gemeinderat.

Nun bekam Rosenhammer im Rahmen eines Sommerfestes der Schiedsrichtergruppe Kelheim-Mallersdorf die Verbands-Ehrenmedaille des BFV in Gold und eine Ehrenurkunde vom Bezirk Niederbayern überreicht. „Für mich war das eine große Wertschätzung“, so Rosenhammer, der im Jahr 1972 die Seiten vom aktiven Spieler beim SV Hadian Hienheim zur Karriere als Schiedsrichter gewechselt hatte. Innerhalb kurzer Zeit hatte Rosenhammer damals den Sprung von der Kelheimer Schiedsrichtergruppe in die Bezirksliga geschafft – zur damaligen Zeit die höchste eingleisige Bezirksklasse Niederbayerns. Im Umkreis von 150 Kilometern, also bis in den Bayrischen Wald, nach Viechtach, Deggendorf oder Passau, war er wöchentlich im Auftrag des BFV unterwegs und leitete in seiner aktiven Zeit insgesamt über 3000 Spiele. Im Jugendbereich wurde Rosenhammer ebenfalls eingesetzt, dort leitete er Spiele bis zur Bayernliga der A-Junioren – darunter etwa Partien der SpVgg Landshut oder des ESV Ingolstadt.

Stolz machten den heute 75-Jährigen die Leitung von internationalen Spielen. Im Zusammenhang mit der Kelheimer Kreisjugendauswahl durfte Rosenhammer im Jahr 1982 sogar Begegnungen in London und Liverpool leiten.

Bei seinen zahlreichen Einsätzen in der Bezirksliga sowie in Relegationsspielen in Nieder- und Oberbayern unterstützen ihn damals seine Assistenten Rainer Pietsch (Elsendorf) und Vereinskollege Horst Linke. Im Winter leitete er zudem Hallenspiele im Senioren- und Nachwuchsbereich. Auch diese Partien hatten ihren Reiz. Als Schiedsrichter, so Rosenhammer, stehe man immer im Fokus von Spielern und Zuschauern, was nicht immer einfach sei. Aber das Positive im Ehrenamt, ob als Spieler, Schiedsrichter oder als Sportreferent im Stadtrat, überwog ihm zufolge alles andere. „Nach fünf Jahrzehnten Ehrenamt im Sportbereich habe ich keine Sekunde bereut“, lautete sein Resümee. Allerdings, so stellte er fest, hätten sich die Anforderungen an die Spielleiter, ob im Ausbildungsbereich, dem konditionellen Auftreten oder im Umgang mit den Spielern, in den vergangenen Jahrzehnten durchaus verändert.

Pandemie-bedingt leitet Rosenhammer von den 50 Jahren als Schiedsrichter „nur“ 48 Jahre aktiv Spiele – seit dem Jahr 2020 ist nämlich Schluss.

DK