Platz sechs ist weg
Zahnloser ERC Ingolstadt verliert 1:4 gegen Löwen Frankfurt und muss in Pre-Play-offs

01.03.2024 | Stand 02.03.2024, 11:27 Uhr

Kein Durchkommen: ERC-Stürmer Philipp Krauß verpasst die Scheibe vor Löwen-Goalie Julius Hudacek. Foto: Traub

Die Punkteserie des ERC Ingolstadt ist nach sechs Spielen gerissen: Am Freitagabend verloren die vor allem offensiv enttäuschenden Panther das drittletzte Hauptrundenspiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 1:4 (0:1, 0:0, 1:3) gegen die Löwen Frankfurt, die damit den Klassenerhalt feiern dürfen.



Durch den Sieg der Schwenninger Wild Wings gegen die Adler Mannheim steht nun auch endgültig fest, dass die neuntplatzierten Ingolstädter das Play-off-Viertelfinale nicht mehr direkt erreichen können und den Umweg über die Pre-Play-offs nehmen müssen. Der Gegner dort wird in den abschließenden Heimspielen gegen die Kölner Haie an diesem Sonntag (14 Uhr) und gegen die Nürnberg Ice Tigers am kommenden Freitag (19.30 Uhr) ermittelt.

„Wir haben öfter mal Probleme, die Scheiben zum Tor durchzubringen – das muss im ersten Versuch klappen. Das haben wir heute nicht geschafft, wir dürfen jetzt aber nicht alles negativ sehen. In den beiden restlichen Spielen der regulären Saison wollen wir nun unsere Form wiederfinden, um bereit für die Pre-Play-offs zu sein“, fasst Daniel Pietta den Auftritt der Panther bei Magenta Sport zusammen.

David Farrance überzählig

Der ERC – ohne den überzähligen David Farrance sowie Noah Dunham und Daniel Schwaiger (beide beim Kooperationspartner Ravensburg im Einsatz) – hätte durch Charles Bertrand früh in Führung gehen können, doch der Franzose schlug über den von Marko Friedrich klug zurückgelegten Puck (2.). Im Anschluss waren es allerdings vor allem die Frankfurter, die den stärkeren Drang zum Tor zeigten. Die Schüsse von Dominik Bokk (7.) und zweimal Maksim Matushkin (9./12.) wehrte Panther-Goalie Michael Garteig noch ab – doch als Eugen Alanov den dritten Versuch Matushkins entscheidend abfälschte, war er geschlagen (16.). Das 0:2 verhinderte Garteig, indem er in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Joe Cramarossa klärte (18.).

Nur vier Torschüsse im ersten Drittel

Die Ingolstädter brachten es im ersten Durchgang auf kümmerliche vier Torschüsse – viel zu wenige, um Löwen-Schlussmann Julius Hudacek ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Diese Quote verdoppelten sie zur Hälfte der Partie dann allerdings: Begünstigt durch zwei Powerplays kurz nacheinander zogen die Panther einen Belagerungsring rund ums Frankfurter Verteidigungsdrittel. Doch weder Wayne Simpson noch Mat Bodie (beide 24.), Kevin Maginot (27.) und Patrik Virta (29.) waren mit ihren Abschlüssen erfolgreich.

Auf der Gegenseite hinderte Maginot den einschussbereiten Nathan Burns auf Kosten einer Strafzeit am zweiten Löwen-Treffer (30.), im folgenden Überzahlspiel parierte Garteig gegen Cameron Brace (33.). Seine beste Tat vollbrachte der Ingolstädter Torhüter nach 37 Minuten, als er Julian Napravniks Schuss nach einem Konter mit der Fanghand stoppte.

Kozun: Spielen ein bisschen schlampig

Beim ERC bewirkten auch die Umstellungen von Trainer Mark French bei den Sturmreihen nichts Zählbares, weil die Frankfurter die gefährliche Zone direkt vor Hudacek zum Sperrgebiet erklärten. Die Panther machten es ihren Gästen aber auch leicht, weil sie Abstimmungsprobleme offenbarten, stets außen kreiselten und kaum einmal hart vors Tor zogen. „Wir spielen ein bisschen schlampig. Sie blocken unsere Schüsse gut. Wir müssen sie aber auch vor mehr Probleme stellen“, bekannte Brandon Kozun.

„Wir haben noch 20 Minuten“, sagte Stadionsprecher Hannes Langer nach dem Mitteldrittel – es klang wie eine Drohung. Und nach fünf Minuten im Schlussabschnitt schwanden die Ingolstädter Hoffnungen weiter: Im Powerplay hämmerte Matushkin den Puck zum 2:0 ins Netz (45.). In ihrem eigenen Überzahlspiel wenig später brachten die Panther nicht einen Schuss aufs Tor. Erst Leon Hüttl brach den Bann: Der Verteidiger traf mit einem satten Schuss zum 1:2-Anschluss (52.). Doch ehe der ERC Morgenluft schnuppern konnte, konterten die Löwen postwendend: Brace stellte den Zwei-Tore-Abstand wieder her (53.). Auch mit gezogenem Torhüter fanden die Panther darauf keine Antwort mehr. Brace setzte den Schlusspunkt zum 1:4 ins leere Tor (60.).

ERC Ingolstadt: Garteig − Hüttl, Bodie; Maginot, Wagner; Edwards, Jobke – Simpson, Virta, Höfflin; Nijenhuis, St. Denis, Krauß; Bertrand, Stachowiak, Friedrich; Kozun, Pietta, Bailey.
Löwen Frankfurt: Hudacek − Lajunen, Matushkin; McNeill, Lauridsen; Wirt, Niehus; Gnyp – Brace, Kunyk, Cramarossa; Bokk, Rowney, Napravnik; Bicker, Burns, Schweiger; Alanov, Nehring, Breitkreuz.
Schiedsrichter: Schadewaldt/MacFarlane. – Tore: 0:1 Alanov (16.), 0:2 Matushkin (45./PP1), 1:2 Hüttl (52.), 1:3 Brace (53.), 1:4 Brace (60./EN). – Strafminuten: 6/6. – Zuschauer: 4482.