Bayernliga-Nord
Teilerfolg nach Spätstart: 45 Minuten Powerplay reichen dem FC Ingolstadt II nur noch zum Remis

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 10:08 Uhr
Julian Meier

Der Joker rettet den Punktgewinn: Moritz Wiezorrek (links) konnte sich in Neudrossenfeld über seinen Treffer zum 1:1 freuen. Foto: Meyer

Wie die Partie wohl verlaufen wäre, hätten die Jungschanzer 90 Minuten lang das gezeigt, was sie in der zweiten Halbzeit auf den Platz gebracht haben? Es ist eine hypothetische Frage. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass der FC Ingolstadt II mit einem besseren Ergebnis gegen den TSV Neudrossenfeld vom Feld gegangen wäre. Denn am Samstagnachmittag reichte es nur zu einem 1:1 (0:1) – die Siegesserie von zuletzt drei Spielen ist damit erstmal gerissen.

FCI-Trainer Thomas Karg tat sich nach der Partie bei der Bewertung schwer: „Es sind ein bisschen gemischte Gefühle: Auf der einen Seite war es wirklich eine sehr, sehr gute zweite Halbzeit, in der das einzige Manko die Chancenauswertung war. Trotzdem haben wir das Spiel nicht gewonnen, weil wir in der ersten Halbzeit nicht so gut waren, wie wir hätten sein können.“

Gut waren die Schanzer zuletzt häufiger; die drei Partien nach der Winterpause gewannen sie allesamt. Dennoch baute Karg seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den Würzburger FV auf gleich drei Positionen um. Das tat er aber größtenteils unfreiwillig: Mit Torhüter Enrique Bösl und Johannes Birkl mussten zwei Spieler krankheitsbedingt passen. Moritz Wiezorrek dagegen ließ er ohne äußere Zwänge zunächst auf der Bank. Über ihn wird noch zu sprechen sein.

Aber der Reihe nach: Der FCI brauchte nicht lange, um sich die erste hochkarätige Chance zu erspielen. Nach gut sechs Minuten tauchte Michael Udebuluzor frei vor dem Tor der Gäste auf, konnte im letzten Moment aber noch gestört werden. Im Großen und Ganzen war es das aber auch schon mit den Ingolstädter Offensivbemühungen in Durchgang eins.

„Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, hatten insgesamt wenig Durchschlagskraft, zu viele Fehler im Aufbauspiel und haben uns immer wieder festgespielt“, analysierte Karg. Ein eigener Fehler war schließlich auch daran schuld, dass die Schanzer schon früh einem Rückstand hinterherlaufen mussten: Nach einer Abwehraktion landete der Ball in den Füßen von TSV-Mann Levin Pauli, der im Eins-gegen-Eins gegen Maurice Dehler eiskalt blieb und zum 1:0 traf (22.).

Zur Halbzeit brachte Karg dann zwei neue Spieler und passte sein System an. Und plötzlich waren die Schanzer nicht mehr wiederzuerkennen. Eine Chance nach der anderen erspielten sie sich, während von Neudrossenfeld so gut wie gar nichts mehr kam. „Wir waren intensiver unterwegs. Man hat den Jungs angemerkt, dass sie diese Halbzeit nicht auf sich sitzen lassen wollten. Es war eine absolute Powerplay-Halbzeit“, lobte Karg. Das einzige Manko: Der Ball wollte zunächst einfach nicht über die Linie des TSV-Tores. Die größte der rund 15 Torgelegenheiten der Schanzer vergab Valentin Hoti, der mit seinem Distanzschuss nur die Latte traf, von wo aus der Ball nur auf die Torlinie sprang.

Es sah also danach aus, als ob die Schanzer die erste Niederlage im neuen Jahr einstecken müssten. Der bereits angesprochene Wiezorrek war nach einer Stunde in die Partie gekommen und vergab die ein oder andere Kopfballchance. Doch zwei Minuten vor Schluss schlug dann seine große Stunde: Aus rund 18 Metern nahm er sich ein Herz und knallte die Kugel in den Winkel – Traumtor, 1:1, Punkt gerettet (88.).

Danach hätten die Ingolstädter sogar noch einen draufsetzen können, mit effektivem Zeitspiel brachten die Gäste das Ergebnis aber schließlich über die Zeit. Dennoch: Mit dem zweiten Durchgang konnte Karg sehr gut leben: „Die zweite Halbzeit war mit die beste Halbzeit, die wir in diesem Jahr gespielt haben. Mit dem Chancenverhältnis, das wir am Ende hatten, ist es selten, dass man so ein Spiel nicht gewinnt.“

Es gelte nun, kommenden Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellendritten SC Eltersdorf an diese zweiten 45 Minuten anzuknüpfen. Bei 90 Minuten Powerplay-Fußball ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass am Ende auch das gewünschte Ergebnis rauskommt.

DK


FC Ingolstadt II: Dehler – Metaj (46. Atak), Paul, Schwarzensteiner (79. Casale) – Cavadias, Götzendörfer, Hoti, Kuqanaj (60. Wiezorrek) – Riedl (46. Sekulovic), Udebuluzor, Nuhanovic.
Tore: 0:1 Pauli (22.), 1:1 Wiezorrek (88.). – Schiedsrichter: Hofmann (Langenfeld). – Zuschauer: 100.