Führung durch Kayo reicht nicht
FC Ingolstadt verpasst Derbysieg bei Jahn Regensburg nur knapp

09.03.2024 | Stand 11.03.2024, 14:48 Uhr

Bryang Kayo (links) brachte die Ingolstädter im Jahn-Stadion in Führung. Foto: Imago Images

Es hat nicht ganz gereicht: Trotz einer 1:0-Führung bis zur 77. Minute musste sich der FC Ingolstadt im Donauderby bei Jahn Regensburg mit einem 1:1 (0:1) zufrieden geben. Die Schanzer zeigten beim Spitzenreiter der 3. Liga eine engagierte Leistung und hätten sich den ersten Punktspielsieg bei den Oberpfälzern seit elf Jahren verdient gehabt.



1100 FCI-Fans feiern ihr Team im Stadion

1100 FCI-Fans hatten sich auf den Weg nach Regensburg gemacht und sorgten bei der Saisonrekordkulisse von 12592 Zuschauern im Jahnstadion für einen gut gefüllten und stimmungsvollen Gästeblock. Am Ende traten sie nach den Treffern von Bryang Kayo (37.) und Benedikt Saller (77.) dennoch zufrieden die Heimreise an.

Während Jahn-Trainer Joe Enochs seinem Team mit der erwarteten Bestbesetzung nach vier Spielen ohne Sieg die Chance zur Krisenbewältigung gab, musste FCI-Coach Michael Köllner seine Mannschaft auch notgedrungen umbauen. Für Kapitän Lukas Fröde (Rotsperre) rückte Felix Keidel ins Team, dazu kehrte Innenverteidiger Simon Lorenz nach abgelaufener Gelbsperre anstelle von Ryan Malone zurück. Eine neue Chance von Beginn an erhielt Bryang Kayo, Benedikt Kanuric nahm zunächst auf der Bank Platz.

Das Spiel im Ticker zum Nachlesen

Nach zerfahrenem Beginn fanden die Schanzer als erste etwas besser ihre spielerische Linie. Allerdings machten sie sich durch leichtfertige Ballverluste leichte Vorteile selbst zunichte und luden die Gastgeber zu Umschaltsituationen ein. Diese konnten diese aufgrund vieler spielerischer Mängel aber nicht nutzen.

Zerfahrene erste Halbzeit

Die erste Torannäherung verbuchte der Jahn, aber nach Dominik Kothers Dribbling zeigte sich FCI-Keeper Marius Funk bei dessen Hereingabe auf dem Posten (14.). Auch Kothers Schuss wenig später parierte Funk mühelos (17.). Auf der Gegenseite verpufften Vorstöße über Moritz Seiffert und Marcel Costly.

Die Partie blieb ein einziges Stückwerk. Den Oberpfälzern merkte man die Nervosität an, die Schanzer konnten davon nicht profitieren, weil sie selbst viel zu fehlerhaft agierten. Aufreger gab es kaum, allenfalls Kayos dummes Foul an der Seitenauslinie im Mittelfeld, für das er Gelb sah (23.). Danach musste der 21-jährige Ex-Wolfsburger nach weiteren Hakeleien aufpassen, dass er nicht wie schon gegen den SC Freiburg II Gelb-Rot sieht.

Das zähe Gewürge auf dem Rasen ließ bald einen torlosen Gang in die Kabine erwarten. Doch nach einem der seltenen gelungenen Angriffszüge über mehrere Stationen – Costly und der bis dahin kaum sichtbare Torjäger Jannik Mause waren daran beteiligt – halfen die verunsicherten Regensburger mit. Jahn-Kapitän Geipl klärte den Ball unzureichend in die Mitte, Kayo nahm den Ball in zentraler Position vor dem Strafraum auf und erzielte aus 18 Metern per Flachschuss ins linke Eck das 1:0 für die Schanzer (37.). Die beste Tat des Ingolstädters seit langem und sein erster Treffer im Schanzer Trikot, der mit lautstarken „Ingolstadt, Ingolstadt“-Rufen im FCI-Fanblock gefeiert wurde.

Das Tor bewahrte Kayo aber nicht vor der Auswechslung zur Pause. Für ihn und den ebenfalls verwarnten Kopacz kamen Kanuric und Arian Llugiqi in die Partie Der Jahn wurde nun aber aktiver. Musste er auch, wollte er seinen direkten Aufstiegsplatz, den er seit dem 4:2-Hinspielerfolg in Ingolstadt innehat, sicher behalten.

Deichmann mit der Chance zum 2:0

Mehr als Kothers Schuss, den Funk mit den Fäusten parierte, brachten die Oberpfälzer zunächst aber nicht zustande (51.). Allerdings gab es für die Ingolstädter kaum noch Entlastung. Dazu wechselte Enochs mit Huth und Mustafa frische Offensivkräfte ein (61.).

Kurz danach setzte Yannick Deichmann allerdings ein Zeichen, als er Jahn-Keeper Felix Gebhardt per Kopf nach einer Ecke zu einer Glanztat zwang (64.). Seiffert dagegen zielte nach einem feinen Dittgen-Pass aus spitzem Winkel zu hoch (66.). Der FCI bekam die Partie, die nun wesentlich spannender und auch offener wurde, wieder besser in den Griff.

Bis zur 77. Minute, da rückten die Schanzer nach einem Eckstoß zu spät raus, und Benedikt Saller hatte Zeit, Maß zu nehmen – der Jahn-Linksverteidiger zimmerte den Ball aus 18 Metern zum 1:1-Ausgleich in den rechten Winkel. Beide Teams suchten danach die Entscheidung, aber für den Lucky Punch reichte es auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht mehr.

DK