FCI mit zwei Millionen im Plus
Nach Transferüberschuss beim Kaderumbau peilen die Schanzer weiter die 2. Bundesliga an

16.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:15 Uhr

Haben einen genauen Blick auf das Training: Sportdirektor Ivica Grlic (links) und Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer. Fotos: Meyer, FCI

Die Kicker des FC Ingolstadt schwitzen im Trainingslager bei der Saisonvorbereitung quasi um die Wette. Weit weniger schweißtreibend ist es für Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer und Marketingleiter Felix Furtmeier - die gehen es entspannter an.



Tag fünf im Trainingslager des FC Ingolstadt im Allgäu wurde für die Profis nochmals zum Härtetest. Nach einer kurzen Abkühlung am Vortag kehrte am Freitag der Sommer zurück, und Trainer Michael Köllner und sein Team forderten den Spielern in zwei Einheiten nochmals alles ab. Derweil konnten Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer und Marketingleiter Felix Furtmeier, der mit einigen Sponsoren zur Stippvisite ins Trainingslager angereist war, das Geschehen auf dem Platz vergleichsweise entspannt verfolgen – beide haben ihre Hausaufgaben gemacht und sehen den Klub wieder im richtigen Fahrwasser.

Ein Überblick:

Sponsoring: Der FCI hat trotz des schwierigen Vorjahres einen Coup gelandet. Einerseits gewannen die Schanzer mit dem Mannheimer Beschaffungsunternehmen SI Electronics (bisher Trikotpartner von Ligakonkurrent SV Waldhof) einen neuen Brustsponsor hinzu. Andererseits ging der bisherige Trikotpartner Ivan Wyberal mit seinem IT-Unternehmen prosis nicht verloren, sondern wechselt auf die Rückseite des FCI-Leibchens. Beide Verträge laufen je drei Jahre. Mit den drei Hauptsponsoren und neun Premiumpartnern, die den FCI mit einer mindestens sechsstelligen Summe unterstützen, konnten die Schanzer ihr Sponsoringvolumen daher sogar leicht steigern, obwohl die Kooperation mit Südtirol ausgelaufen ist und auch die MediaMarkt-Saturn-Gruppe ihr Engagement zurückgeschraubt hat. Dennoch stehen dem FCI weiter rund 150 Sponsorenpartner zur Seite, 16 der 18 Logen sind vermarktet.

Transfererlöse: Gemessen am zuletzt geringen sportlichen Erfolg nimmt der FCI in Sachen Transfererlöse mit gut zwei Millionen Euro Ertrag eine überraschende Spitzenposition in der Liga ein. „Es ist für uns notwendig, Transfererlöse zu erzielen, da sie immer auch ein Teil des Budgets sind. Wir wollen und müssen deshalb eigene Talente entwickeln und junge talentierte Spieler wie zuletzt Tobias Bech holen, um sie dann zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend weiter zu transferieren“, sagt Beiersdorfer.

Dauerkarten: „Mit derzeit 1500 verkauften Dauerkarten im Public-Bereich hinken wir unserem Vorjahresergebnis noch um 300 hinterher. Wir hoffen aber, dass wir mit attraktiven Auftritten bei unseren Heimspielen unsere Fans wieder stärker von uns überzeugen können“, meint Furtmeier, der auch aufgrund der bayerischen Klubs von einer noch attraktiveren 3. Liga spricht und den Zuschauerschnitt auf 6000 steigern will. Im Vorjahr nahm der FCI mit durchschnittlich 4962 Fans Platz 14 in der Besucherrangliste ein.

Kaderumbau: „Der Kader ist weitgehend komplett, aber wir wollen noch die Vorbereitungsspiele abwarten und schauen, wie alles zusammenpasst und dann eventuell noch einmal nachjustieren“, meint Beiersdorfer. „Wichtig ist, dass die Mannschaft ein Bild von Einigkeit und Teamgeist ausstrahlt. Federführend Ivica Grlic und Michael haben sich viele Gedanken gemacht und den Kader bewusst so zusammengestellt, dass wir einige erfahrene Achsenspieler dazugeholt haben, um auch in schwierigen Phasen stabil zu bleiben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass das zusammen mit unseren jungen Spielern gut klappt“, sagt Beiersdorfer. Mit Moritz Seiffert (Sprunggelenk) und Benjamin Kanuric, der sich im Allgäu eine Oberschenkelblessur zuzog, sind jedoch zwei Neuzugänge verletzt. Sie werden wohl die ersten Pflichtspiele verpassen.

Scouting: „Wir haben über unser Netzwerk und unsere Fußballschule gute Kontakte in die USA und wollen diese vertiefen. Noch in diesem Sommer werden wir mit dort ansässigen Klubs Scouting-Camps in North Carolina, Washington D.C., Florida, Georgia und Texas veranstalten. Wir glauben, dass das ein interessanter Markt ist, was sich aktuell auch an unseren vier FCI-Spielern mit US-amerikanischen Wurzeln zeigt“, sagt Beiersdorfer.

Nachwuchsarbeit: „Es ist sehr gut für unseren Klub, dass wir mit Michael einen Trainer haben, der lange in der Nachwuchsausbildung gearbeitet hat und die Entwicklung von Spielern aus jeder Perspektive kennt. Für uns ist Nachwuchsarbeit unersetzlich, weil sie die Werte, Identität, Philosophie und Leidenschaft, einen Großteil der DNA eines Klubs zum Ausdruck bringt und nach oben trägt. Daher legen wir einen ganz starken Fokus darauf. Es muss unser Ziel sein, Talente zu entwickeln und in den Profifußball zu bringen. Nicht zuletzt hat uns das wie im Fall von Merlin Röhl mehrere Millionen Euro eingebracht“, sagt Beiersdorfer. Im vergangenen Jahr brachten die in der 3. Liga eingesetzten Nachwuchskräfte dem FCI zudem knapp 340000 Euro aus dem Nachwuchsfördertopf des DFB.

DK