Einstand mit Tor
Nach Sabbat-Jahr und Fußballpause spielt Ex-Nationalspieler Christian Träsch für den FC Gerolfing

24.02.2022 | Stand 23.09.2023, 2:37 Uhr

Christian Träsch (Mitte) präsentiert beim FC Gerolfing sein neues Trikot mit der Nummer drei. Abteilungsleiter Sebastian Weber und sein Stellvertreter Uwe Weinrich (rechts) freuen sich über den prominenten Neuzugang. Foto: FCG

„Es hat richtig Spaß gemacht. Dass ich dann auch noch ein Tor mache, hat mich riesig gefreut“, sagt Träsch zu seinem Debüt auf Kreisebene und lobt seine Mitspieler: „Da ist auf jeden Fall Qualität in der Mannschaft.“

Träsch, der nach dem Zweitliga-Abstieg mit dem FC Ingolstadt 2019 seine Profi-Karriere bei Al-Wasl SC in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte ausklingen lassen und dann noch einmal bis Ende 2021 sich mit seiner Familie ein Jahr eine Auszeit in Dubai gönnte, will nun wieder in seiner Heimat Fuß fassen. „Dubai war schön, interessant und lehrreich, aber jetzt reicht es auch. Wir sind froh, dass wir wieder hier sind“, sagt Träsch.

Vom Fußball will er aber nicht lassen. „Ich habe gemerkt, dass mir der Fußball fehlt, vor allem auf dem Platz“, sagt Träsch, und darum radelt er gerne von seinem Haus ein paar hundert Meter hinunter zum Sportgelände des FC Gerolfing, um brav mit seinen Jungs zu trainieren. „Er macht alles so wie jeder von uns und ist voll integriert. Eigentlich fällt er gar nicht auf – außer auf dem Platz“, sagt Spielertrainer Den Lovric und lacht. „Da merkt man sofort seine Klasse und dass er mit voller Leidenschaft bei der Sache ist. Seine Bewegungen, wie er den Ball annimmt, seine Übersicht, das ist schon ein anderes Niveau“, sagt der zwei Jahre jüngere, einstige Regionalliga-Spieler Lovric und holt sich gerne Rat bei Träsch: „Ich wäre schön blöd, wenn ich das nicht machen würde. Ich frage ihn natürlich, was ihm taktisch oder spielerisch auffällt.“ Klar, dass mit Träsch sofort auch die Ansprüche steigen. „Natürlich ist der Aufstieg das Ziel. Wir haben einige junge, talentierte Spieler im Kader, die auch höher spielen könnten. Vielleicht kann ich ja helfen, aus einigen noch ein bisschen was rauszukitzeln“, meint Träsch, der mit den derzeit drittplatzierten Gerolfingern fünf bzw. acht Punkte Rückstand auf die beiden Erstplatzierten aufweist.

Auch persönlich will sich der zweifache Familienvater weiterbilden. Als Erstes stehen die ersten Trainerscheine an, dann will sich der 207-fache Bundesliga-Profi (VfB Stuttgart und VfL Wolfsburg) in der Nachwuchsarbeit engagieren. Auch eine Rückkehr zum FC Ingolstadt schließt Träsch, der gute Kontakte zu VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer pflegt, nicht aus. „Ich bin Ingolstädter und deshalb liegt mir der Verein am Herzen. Man sieht schon, dass mit dem neuen Trainer Rüdiger Rehm und Didi Beiersdorfer noch mal ein Ruck durch die Mannschaft ging. Es ist jetzt auch eine Handschrift erkennbar, aber ob es noch zum Klassenerhalt reicht, ist fraglich. Dazu hätte man schon das Schlüsselspiel gegen Sandhausen gewinnen müssen. Zehn Punkte Rückstand sind schon sehr viel“, meint Träsch.

Sein erstes Ziel ist aber, selbst in Form zu kommen. „Ich hatte schon einen Muskelkater. Das erste Mal wieder 90 Minuten auf dem Platz zu stehen, ist dann doch noch mal was anderes“, gesteht Träsch, der seit zwei Wochen richtig mit der Mannschaft trainiert. An diesem Donnerstag (gegen die DJK Langenmosen) und am Samstag (gegen den ATSV Kelheim) stehen die nächsten Testspiele an. Dann soll Träsch im Mittelfeld wieder die Fäden ziehen. „Da hat er am meisten Einfluss aufs Spiel“, sagt Lovric.

Um Punkte geht es erstmals am 20. März, doch schon vorher hat sich Träsch zwei Termine notiert: Am 5. März darf er beim geplanten Mannschaftsabend wohl seinen Einstand geben und ein Ständchen singen, ehe am 15. März in der Generalprobe gegen den Kreisklassen-Tabellenführer SV Hundszell ein Prestigeduell ansteht – dann trifft Träsch im Ex-Profi-Gigantentreffen auf seinen ehemaligen FCI-Teamkollegen Marvin Matip. Verlieren verboten.

DK