Panther leisten Aufbauhilfe
Löwen Frankfurt stoppen Sieglos-Serie mit 3:2 gegen den ERC Ingolstadt, der zu wenig investiert

11.01.2024 | Stand 12.01.2024, 12:45 Uhr

In dieser Szene kommt Löwe Brett Breitkreuz (l.) gegen Panther Noah Dunham zu spät – das Spiel aber gewann Frankfurt. Foto: Imago Images

Das war viel zu wenig: Der ERC Ingolstadt hat zum Auftakt des 37. Spieltags in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 2:3 (0:1, 1:2, 1:0) bei den Löwen Frankfurt verloren.

Den Hessen war der Wille, den ersten Sieg nach zehn Pleiten in Folge zu schaffen, anzumerken – die Panther dagegen investierten nicht genug. „Wir wussten, dass die sich nach zehn Niederlagen den Arsch aufreißen werden, aber wir haben nicht gut genug dagegengehalten“, sagte ERC-Verteidiger Leon Hüttl nach der fünften Ingolstädter Niederlage aus den vergangenen sechs Partien bei Magenta Sport. „So können wir nicht weiterspielen.“

Neue Löwen beißen sofort

Die Löwen starteten mit ihren zwei Neuverpflichtungen der vergangenen Tage – und beide nahmen sofort Hauptrollen ein. Zunächst stoppte der langjährige KHL-Torhüter Julius Hudacek, der in dieser Saison noch keinen einzigen Einsatz vorzuweisen hatte, drei durchaus gefährliche Versuche von Brandon Kozun, Mirko Höfflin (beide 2.) und Andrew Rowe (8.). Dann war der zweite Debütant an der Reihe: Von der Blauen Linie zog Verteidiger Markus Lauridsen, 2018 Meister mit dem EHC München, einfach mal ab – und es stand 1:0 für die Frankfurter (8.).

Der zu ungenau, unentschlossen und verspielt agierende ERC hatte zwar einen Hauch mehr vom Spiel, doch die besseren Chancen verbuchten eindeutig die Gastgeber für sich. Zunächst prüfte Cameron Brace Panther-Goalie Michael Garteig (11.), dann knallte er den Puck ans Lattenkreuz (14.). In Überzahl – Maury Edwards hatte wegen angeblichen Stockschlags zwei Strafminuten kassiert – probierte es Dominik Bokk zweimal (17./18.). Bei den Panthern gelang es Wojciech Stachowiak nicht, einen Schuss von Kapitän Fabio Wagner entscheidend abzulenken (16.). „Es ist ein Spiel auf Augenhöhe, aber wir müssen unsere Chancen nutzen. Man muss auch mal in den Bereich gehen, wo es wehtut“, forderte Kevin Maginot nach 20 Minuten.

Maginot: „Müssen dahin, wo es wehtut“

Damit hatte der ERC-Abwehrhüne den Nagel auf den Kopf getroffen, doch die Panther investierten auch nach der ersten Spielunterbrechung zu wenig. Die Frankfurter hielten die Ingolstädter mit wenig Mühe aus den gefährlichen Zonen heraus und mussten auch keine Strafzeiten nehmen. In der Offensive kamen sie darüber hinaus durch den eingelaufenen Maksim Matushkin (21.) und Carter Rowney (25.) zu klaren Torchancen, ehe Eugen Alanov nach Traumpass von Ville Lajunen auf 2:0 erhöhte (28.). Garteig, der zuvor einige Male gut reagiert hatte, war machtlos.

Erst danach wurden die Bemühungen des ERC zwingender: Daniel Pietta legte quer auf Travis St. Denis, doch der brachte die Scheibe nicht an Hudacek vorbei (29.). Das schaffte allerdings wenig später Mat Bodie, der eine tolle Kombination über Kozun und Hüttl zum Anschlusstreffer nutzte (34.). Das anschließende erste Panther-Powerplay brachte nichts ein.

Doch lange durfte Ingolstadt nicht vom Ausgleich träumen, denn noch im Mittelabschnitt erzielte Julian Napravnik nach ERC-Puckverlust im eigenen Drittel aus der Drehung das 3:1 für die aggressiveren Löwen (39.). „Wir sind uns unserer Situation bewusst“, kommentierte Chad Nehring. „Die Intensität ist höher als zuletzt, die Jungs arbeiten hart.“

Williams für Garteig im Schlussdrittel

Zum Schlussdrittel brachte ERC-Trainer Mark French Devin Williams anstelle von Garteig, und dessen Vorderleute wollten es noch mal wissen: Im Powerplay verkürzte Rowe etwas glücklich auf 3:2 (46.). Hinten hielt Williams dicht, doch vorne ließen die Panther ein weiteres Überzahlspiel eher kläglich verstreichen.

Anstatt einer Ingolstädter Schlussoffensive drückte Frankfurt auf die Entscheidung, die jedoch Brace (55.) und Joe Cramarossa (56.) vergaben. Machte aus Löwen-Sicht aber nichts, weil Rowe und Bodie hintereinander in die Kühlbox mussten. Um 21.42 Uhr war die erste ERC-Niederlage in Frankfurt seit der Löwen-Rückkehr in die DEL besiegelt.

Löwen Frankfurt: Hudacek – Matushkin, Lajunen; Schmitz, Lauridsen; McNeill, Wirt; Gnyp – Cramarossa, Kunyk, Bokk; Napravnik, Rowney, Brace; Breitkreuz, Burns, Alanov; Schweiger, Nehring, Bicker.
ERC Ingolstadt: Garteig (41. Williams) – Wagner, Edwards; Bodie, Hüttl; Maginot, Jobke; Schwaiger – Dunham, Höfflin, Nijenhuis; Krauß, Rowe, Kozun; Bertrand, Stachowiak, Simpson; St. Denis, Pietta, Virta.
Schiedsrichter: Anderson/Odins. – Tore: 1:0 Lauridsen (8.), 2:0 Alanov (28.), 2:1 Bodie (34.), 3:1 Napravnik (39.), 3:2 Rowe (46./PP1). – Strafminuten: 6/8. – Zuschauer: 5376.