Von Julian Meier
Ingolstadt – Als sich vier Minuten vor Schluss Juan Cabrera auf Höhe der Torauslinie durchtankte, in die Mitte legte und Jonas Perconti den Ball ins Tor stocherte, gab es kein Halten mehr. Selbst Trainer Alexander Käs und Co-Trainer Sven Zurawka stürmten zur Eckfahne und stürzten sich in die Jubeltraube. Der FC Ingolstadt II hatte das Spitzenspiel gegen den TSV Landsberg gedreht. Wenig später war der 2:1(0:0)-Sieg perfekt. Die Jungschanzer beenden die Hinrunde in der Bayernliga Süd damit auf Platz zwei – vor Aufstiegsfavorit Landsberg.
„In Summe war es fußballerisch ein hervorragender Auftritt. Aus meiner Sicht war der Sieg auch verdient“, sagte Trainer Käs nach dem Schlusspfiff. Selbstverständlich kam das nicht: In der Vorwoche hatten die Schanzer beim TSV Kottern einen schwachen Auftritt gezeigt und verdient mit 1:3 verloren. Von Verunsicherung war am Samstagnachmittag aber keine Spur. „Wir haben eine super Reaktion gezeigt“, stellte Käs fest.
Von Beginn an ging der FCI hochmotiviert zu Werke. Mit dominantem Ballbesitzfußball drängten die Schanzer die Gäste in ihre Hälfte. So dominant, dass es 1:45 Minute dauerte, ehe die Landsberger um Stürmerstar Sascha Mölders zum ersten Mal überhaupt an den Ball kamen. „Vor allem die ersten 20 Minuten waren richtig gut. Gegen eine hervorragend besetzte Truppe hatten wir eine extreme Spielkontrolle und waren dem Gegner in allen Belangen überlegen“, lobte Käs.
Torchancen waren in diesem hochklassigen Bayernliga-Spiel allerdings eher Mangelware; die Partie lebte von der Spannung. Die größte Möglichkeit im ersten Durchgang vergab FCI-Kapitän Michael Senger, der nach Vorlage von Cabrera völlig freistehend im Strafraum zum Abschluss kam, aber an Landsbergs Keeper David Hundertmark scheiterte (16.). Die FCI-Defensive wiederum nahm Top-Torjäger Mölders (17 Saisontore) so gut wie komplett aus dem Spiel, bis auf einen harmlosen Kopfball nach einer Viertelstunde hatte der Ex-Profi (u. a. 1860 München, FC Augsburg) keinen Abschluss in der ersten Halbzeit.
So kam das schnelle 1:0 für Landsberg nach dem Seitenwechsel doch etwas überraschend: Spielertrainer Michael Hutterer hob den Ball in den Strafraum auf Mölders, FCI-Verteidiger Tim Herm rauschte heran, Mölders ging zu Boden und der Schiedsrichter entschied sofort auf Elfmeter. Da half auch der Protest von Ingolstadts Stürmer Egson Gashi („Du pfeifst alles für Mölders“) nichts. Timo Spennesberger verwandelte den fälligen Strafstoß zur Führung für Landsberg (51.).
„Wir waren bis dahin klar die bessere Mannschaft. Der Gegner hatte vorher eigentlich keinen Abschluss, deswegen war ich schon überzeugt, dass wir das noch drehen können“, sagte Käs. Das hätte Startelf-Rückkehrer Jeroen Krupa nur fünf Minuten später in die Tat umsetzen können, er schloss freistehend aus 18 Metern aber zu unplatziert ab. Wenig später landete die Kugel nach einem abgefälschten Pass vor den Füßen von Mölders und FCI-Keeper Maurice Dehler musste mit einer Glanzparade die Vorentscheidung verhindern (60.). Dann wurden die Schanzer für ihren engagierten Auftritt endlich belohnt: Cabrera, der als Ballverteiler ein überragendes Spiel machte, legte ab auf David Udogu, der in die Mitte zog und aus rund 20 Metern abschloss. Sein platzierter Versuch schlug unhaltbar im linken Eck ein (64.).
Im Anschluss daran war es ein ausgeglichenes Spiel. Torchancen gab es fast gar keine mehr – bis FCI-Trainer Käs Perconti einwechselte und dieser nur vier Minuten später den Siegtreffer erzielte. Der Rest war eine einzige Jubeltour.
Nachdem auch der FC Memmingen gepatzt hat, machten die Schanzer in der Tabelle gleich zwei Plätze gut und starten damit auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz in die Rückrunde. Die geht für den FCI am kommenden Samstag (16.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den TSV Schwaben Augsburg los. Da wäre dann auch noch eine Rechnung aus der Hinrunde (1:2) zu begleichen.
DK
FC Ingolstadt II: Dehler – Nduka, Herm, Kampmann – Udogu, Götzendörfer, Senger – Keidel (63. Karaogul), Cabrera (90. Mazreku) – Gashi (82. Perconti), Krupa (63. Fofanah).
Tore: 0:1 Spennesberger (51./Foulelfmeter), 1:1 Udogu (64.), 2:1 Perconti (86.). – Schiedsrichter: Dinger (Bischofsgrün). – Zuschauer: 222.
