2. Bundesliga – FCI-Frauen
Jung, clever – und sofort im Team

17-jährige Lea Wolski hat bei den FCI-Frauen bereits einen Stammplatz – Sonntag gegen Gütersloh

29.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:00 Uhr

Einer der wenigen Neuzugänge, der sofort regelmäßig für den FC Ingolstadt auf dem Platz steht: Verteidigerin Lea Wolski (rechts), die vom ASV Cham zu den Schanzerinnen kam. Foto: Meyer

Von Sabine Kaczynski

Ingolstadt – Bei dem massiven Umbruch im Sommer mussten die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt, die an diesem Sonntag (11 Uhr, MTV-Stadion) auf Tabellenführer FSV Gütersloh treffen, viele Abgänge verkraften und eine ganze Reihe Neuzugänge integrieren. Die erst 17-jährige Lea Wolski ist dabei eine der wenigen Neuen, die sich sofort in die Stammelf spielte – und das, obwohl sie eigentlich für die zweite Mannschaft vorgesehen war.

Coach Miren Catovic holte den Youngster jedoch direkt ins Zweitliga-Team: „Das hat mich natürlich riesig gefreut“, erinnert sich die Verteidigerin. Mit diesem großen Sprung habe sie „niemals gerechnet“, ist sie noch immer etwas ungläubig. „Man wächst ja normalerweise eher langsam in die Mannschaft und es gibt etablierte Stammspieler.“ Die waren in der Schanzer Defensive jedoch rar gesät, zudem verletzte sich Katharina Krist vor der Punktrunde schwer. „Dadurch hatte ich die Chance, ins Team zu rutschen. Umso schöner, dass ich jetzt so viel Spielzeit bekomme“, meint die Schülerin, die ihre Fußballschuhe erstmals für die DJK SV Keilberg (Regensburg) schnürte. Dort spielte ihr ein Jahr älterer Bruder, in dessen Mannschaft sie schließlich auch auflief. Danach folgten Wechsel zum TSV Kareth-Lappersdorf und zwei Jahre später zum ASV Cham, von dessen B-Jugend-Team sie sich dem FC Ingolstadt anschloss: „Jetzt spiele ich also zum ersten Mal nicht mit Jungs“, erzählt die Verteidigerin, die Joshua Kimmich als ihr Vorbild nennt. Und welche Unterschiede hat sie als erstes festgestellt? „Qualität, Körperlichkeit, Passstärke und Spielgeschwindigkeit sind im Erwachsenenbereich deutlich höher“, erklärt die 17-Jährige, die sich gerade aufs Abitur vorbereitet und im rund 90 Kilometer entfernten Kürn wohnt.

Bei drei bis vier Trainingseinheiten plus einem Pflichtspiel pro Woche bleibt ihr nicht viel Freizeit: „Fußball ist einfach meine Leidenschaft“, sagt Wolski, die sich mit der Mannschaft natürlich den Klassenerhalt wünscht und sich persönlich im Team etablieren und „einfach eine gute Saison spielen“ möchte. Und wie bekommt sie den durchgetakteten Alltag mit Sport, Schule und Lernen immer wieder auf die Reihe? „Gute Organisation – und man darf den inneren Schweinehund nicht rauslassen“, lautet ihr Tipp. Sie gibt aber auch zu, dass sie abends „meist nur noch müde ins Bett“ fällt.

Der Trainer schätzt die jungen Verteidigerin. „Trotz ihres Alters ist sie auf dem Platz bereits ein Leader und hat unheimlich Potenzial“, erklärt Catovic, der zudem die Mentalität, Kondition und Cleverness von Wolski lobt. „Mit dem Ball kann sie noch besser werden, vor allem der linke Fuß ist noch nicht auf Zweitliga-Niveau“, relativiert er ein bisschen.

Nach gut drei Monaten in Ingolstadt ist Wolski von ihrem neuen Team begeistert: „Wir sind eine richtig geile Truppe und defensiv stehen wir schon recht gut“, findet die Schülerin. „Jetzt muss es nur offensiv noch klappen. Aber wir sind auf einem guten Weg. Auch vor Gütersloh haben wir keine Angst und werden uns nicht verstecken. Wir haben gut trainiert und werden alles dafür tun, dass wir gegen den Tabellenführer etwas mitnehmen“, verspricht der Youngster.

Ähnlich sieht das ihr Trainer: „In der Liga kann jeder jeden schlagen – und deshalb können wir auch gegen Gütersloh punkten“, sagt Catovic. „Wir werden uns eher fallen lassen, weil unser Gegner das Spiel dominieren und den Ball kontrollieren wird. Trotzdem haben auch sie Schwächen – und die müssen wir ausnutzen und durch Konter Chancen kreieren“, fordert der FCI-Trainer, dem bis auf Michelle Meyer (Fußgelenk) der komplette Kader zur Verfügung steht.

DK