FCI vor Derby gegen Jahn
Innenverteidiger Antonitsch sieht seine Zukunft bei den Schanzern

07.04.2022 | Stand 23.09.2023, 2:01 Uhr

Schanzer mit Emotionen: Nico Antonitsch jubelt nach einem FCI-Sieg. Der 30-Jährige bleibt den Ingolstädtern wohl auch in der neuen Saison treu. Foto: Bösl

Von Gottfried Sterner

Ingolstadt – Nico Antonitsch ist ein emotionaler Typ. Den Ärger über eine misslungene Aktion, die Niedergeschlagenheit nach einer Niederlage, aber natürlich auch die Freude nach einem Tor oder Sieg sieht man dem 30-jährigen Österreicher sofort an. Insofern war für den Innenverteidiger der vergangene Freitag nach dem 3:2-Erfolg gegen Aue ein besonderer Feiertag.

„Endlich wieder ein Wochenende, an dem ich gut geschlafen habe und ich mich nicht über eine Niederlage ärgern musste“, sagt Antonitsch nach dem erst vierten Saisonsieg und drängt auf eine Wiederholung dieses Erlebnisses im Derby bei Jahn Regensburg (Freitag, 18.30 Uhr/Sky). „Es geht um drei Punkte, aber weniger im Hinblick auf die Tabelle, sondern um das Gefühl. Wir wollen die Fans nach den vielen negativen Erfahrungen in dieser Saison mit einem Sieg zurück ins Boot holen.“

Inwieweit die FCI-Anhänger der so prestigeträchtige Vergleich mit dem Donaunachbarn angesichts des bevorstehenden Abstiegs in die 3. Liga noch elektrisiert, ist noch unklar. Für FCI-Trainer Rüdiger Rehm und sein Team geht es aber vor allem auch darum, sich in den letzten sechs Spielen gut zu präsentieren und eine Basis für die kommende Saison zu finden.

Antonitsch könnte ein erster Eckpfeiler dafür sein. Seit drei Jahren trägt er nun das Schwarz-Rote Trikot und erkämpfte sich immer wieder seinen Platz im Team, selbst wenn er sich zwischenzeitlich hinten anstellen musste. Die 2. Bundesliga, in der er mittlerweile 24-mal zum Einsatz kam, genießt der gebürtige Wiener trotz der prekären sportlichen Situation. „Klar wäre es schöner, wenn wir viel mehr Punkte auf dem Konto hätten, aber für mich ist jeder Moment ein Geschenk. Ich versuche, mein Bestes zu geben“, sagt Antonitsch, der seit der Verpflichtung seines neuen Nebenmanns Visar Musliu in der Innenverteidigung an Stabilität gewann.

Aber auch zuvor stand Antonitsch schon mit Björn Paulsen, Tobias Schröck, Thomas Keller und Nils Röseler seinen Mann. Seine Schwächen im Spielaufbau und Zweikampfverhalten macht der 1,87 Meter große Defensivmann mit gutem Kopfballspiel und vor allem Einsatzbereitschaft wett. Und gerade seine positive Ausstrahlung prädestiniert ihn auch für eine Führungsrolle beim Neuaufbau. „Ich identifiziere mich generell zu 100 Prozent mit der Aufgabe, wo ich gerade bin. Und ich fühle mich in Ingolstadt wohl und habe Spaß im Verein. Darum kann ich mir das schon gut vorstellen“, sagt Antonitsch. Zumal der Defensivspieler ohnehin noch ein Jahr beim FCI unter Vertrag steht und nächste Woche mit seiner treuen Begleiterin Mafia, einer Husky-Wolfs-Hündin, eine neue Wohnung in der Stadt beziehen wird.

Gut möglich also, dass Antonitsch, der bereits ein Fernstudium als Sport- und Eventmanager abgeschlossen hat und nun den Master in Marketing draufsatteln will, noch längere Zeit seine Zelte in der Schanz aufschlägt. „Ich versuche, meinen Körper fitzuhalten und will noch fünf, sechs Jahre spielen. Als Innenverteidiger sollte das möglich sein. Und dann tendiere ich dazu, eventuell die Trainerschiene einzuschlagen“, blickt Antonitsch voraus.

Gespräche über eine weitergehende Zusammenarbeit ruhen derzeit aber. Vielmehr freut sich Antonitsch auf das erste Spiel seit Beginn der Corona-Pandemie ohne Beschränkungen. „Das gibt uns allen einen Extra-Kick. Da freut sich jeder drauf, wenn wir vor vielen Zuschauern spielen“, sagt der Österreicher. Mit 12700 Fans rechnen die Regensburger − das wäre die größte Kulisse seit Dezember 2019. Und für Antonitsch ein noch größerer Ansporn, sich mit einem Sieg ein angenehmes Wochenende zu verdienen.

DK