Nach 1:1 im Donauderby
Ingolstadts Mittelfeldabräumer Deichmann frustriert: „Wir hätten mehr verdient gehabt“

10.03.2024 | Stand 11.03.2024, 11:28 Uhr

Die Chance aufs 2:0 für die Schanzer: Yannick Deichmann köpft, aber Jahn-Keeper Felix Gebhardt wehrt ab. Letztlich war das 1:1 leistungsgerecht. Foto: Meyer

Viel hat nicht gefehlt, dann hätte der FC Ingolstadt den ersten Punktspielsieg im Donauderby gegen Jahn Regensburg seit elf Jahren feiern können.



Doch eine Unachtsamkeit in der FCI-Abwehr gepaart mit einem Sonntagsschuss von Jahn-Linksverteidiger Benedikt Saller verhinderten dies. 1:1 (0:1) hieß es am Ende, die Schanzer Führung durch Bryang Kayo hatte nur bis zur 77. Minute Bestand.

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Richtig bringt dieses Ergebnis keinen weiter. Beide Teams warten seit fünf Spielen auf einen Sieg – die Oberpfälzer an der nun wieder dicht gedrängten Spitze der 3. Liga, die Schanzer auf Platz elf im Niemandsland der Tabelle. Immerhin hatten die rund 1100 FCI-Fans unter den 12592 Zuschauern im Jahn-Stadion ihren Spaß und feierten ihr Team trotz des späten Ausgleichs.

Kayo erzielt Führung mit seinem ersten Tor im Schanzer Trikot

Dennoch haderten die Ingolstädter ein wenig mit dem Spielausgang, allen voran Yannick Deichmann. „Es ist ärgerlich, dass wir nur mit einem Punkt nach Hause fahren, wir hätten deutlich mehr verdient gehabt“, meinte der Mittelfeldspieler, der zusammen mit Felix Keidel anstelle des rotgesperrten Kapitäns Lukas Fröde auf der Doppelsechs agierte.

Sein Frust resultierte aus den vergebenen Chancen zum 2:0 und dem Zustandekommen des Gegentors. Zunächst hatte Kayo, der per 20-Meter-Flachschuss erstmals im Schanzer Trikot zum 1:0 traf, in der Nachspielzeit der sehr zerfahrenen und spielerisch schwachen ersten Halbzeit noch den zweiten FCI-Treffer auf dem Fuß, doch ging sein Volleyschuss aus spitzem Winkel über das Tor. Nach gut einer Stunde verpassten Keidel per Distanzschuss, Moritz Seiffert, dem der Ball versprang, und Deichmann per Kopfball nach Ecke von Benjamin Kanuric das mögliche 2:0 – Jahn-Keeper Felix Gebhardt parierte. „Schade, dass der nicht reingegangen ist. Wir waren ziemlich gut im Spiel und hatten gute Möglichkeiten. Dass wir nach einer Ecke so das Gegentor bekommen, darf nicht passieren“, haderte Deichmann.

FCI pennt beim Eckball, Saller trifft zum 1:1

Da nämlich fühlte sich kein Ingolstädter für Saller zuständig, der sich vor dem Strafraum seelenruhig den Ball zurechtlegen konnte und ihn aus 18 Metern in den rechten Winkel hämmerte. „Da hat die Zuordnung nicht gestimmt. Leider haben die Spieler das auf dem Platz nicht so schnell erkannt“, kritisierte FCI-Trainer Michael Köllner und führte dies auf die unmittelbar davor erfolgte Auswechslung von Maximilian Dittgen zurück: „Es ist nichts Schlimmeres, aber wir mussten leider sofort wechseln. Schade, dass er nicht länger durchgehalten hat.“

So aber schlug Sallers Geschoss zum 1:1 ein und lässt die Schanzer weiter auf den dritten Sieg in diesem Jahr warten. „Wir müssen an unserer Effektivität arbeiten. Ansonsten können wir uns nichts vorwerfen. Wir waren griffig in den Zweikämpfen und haben kaum Chancen zugelassen“, meinte Deichmann.

Beim Jahn, der gerade in der ersten Halbzeit extrem verunsichert wirkte, sah man das Ergebnis und auch die eigene Leistung positiv. „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, meinte Torschütze Saller und forderte ob der Tabellensituation: „Es ist alles Spitz auf Knopf. Wir müssen gierig bleiben.“ Rechtsverteidiger Faber sagte: „Wir sind in den letzten Wochen oftmals ein bisschen auseinandergefallen, wenn wir ein Gegentor bekommen haben. Jetzt haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und in der zweiten Halbzeit wieder die Energie auf den Platz gebracht, die es braucht. Das stimmt mich positiv.“

DK