FCI-Trio holt EM-Titel
Im „Flow“ zum Sieg

FCI-Spielerinnen Mailbeck, Ebert und Maier werden mit der Polizeinationalmannschaft Europameister

03.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:37 Uhr

Jubel nach dem Titelgewinn: Die Ingolstädterinnen (von links) Alina Mailbeck, Romona Maier und Lisa Ebert. Ebert kürte sich mit sechs Treffer zum „Best Goalscorer“ des EM-Turniers. Foto: privat

Von Sabine Kaczynski

Trondheim – Für Lisa Ebert und Alina Mailbeck vom FC Ingolstadt war die Europameisterschaft das erste große Turnier, das sie mit der Deutschen Polizeinationalmannschaft gespielt haben. Auch Ex-Schanzerin Ramona Maier, die zur kommenden Saison zur SGS Essen in die Bundesliga wechselt, war mit ihren bisherigen Mitspielerinnen am Start – und am Ende konnte das Trio in Norwegen den Titelgewinn feiern.

Die EM hatte Corona-bedingt 2016 zum letzten Mal stattgefunden, dementsprechend schwer waren die Gegnerinnen einzuschätzen. Derweil hatten die Deutschen ein starkes Team, das sich neben einigen Regionalliga-Spielerinnen ausschließlich aus Zweit- und Erstligaakteurinnen zusammensetzte: „Als Titelverteidiger zählten wir zudem zu den Favoriten“, erzählt FCI-Stürmerin Ebert und Mailbeck ergänzt: „Wir waren in unserer Gruppe die stärkste Mannschaft, England und die Niederlande hatten etwa Regionalliga-Niveau, Irland lag vielleicht sogar noch etwas darunter“, lautet ihre Einschätzung.

Dementsprechend locker marschierten die Frauen durch die Gruppenphase und fegten England mit 3:0, Irland gar mit 11:0 und die Niederlande mit 5:1 vom Platz. „Man konnte erwarten, dass wir eine gute Rolle spielen, aber dass wir die Vorrunde so souverän meistern, war doch überraschend“, gibt die FCI-Standardspezialistin Mailbeck zu, die im Halbfinale mit dem deutschen Team auf Frankreich traf. „Am Anfang haben wir uns schon ein bisschen schwer getan“, beschreibt Ebert, die dann jedoch bereits in der ersten Hälfte mit einem lupenreinen Hattrick für die Vorentscheidung sorgte. Den Französinnen gelang zwar noch der 3:1-Anschlusstreffer, doch letztendlich gewannen die Deutschen klar mit 5:1: „Vor den Franzosen hatte ich schon ein bisschen Respekt, weil sie gute Spiele gezeigt hatten. Aber wir waren nach drei Siegen in einem richtigen Flow“, fasst Mailbeck die Partie zusammen.

Im Finale wartete schließlich Gastgeber Norwegen, gegen den die deutsche Auswahl in der regulären Spielzeit nicht über ein 1:1 hinauskam. Woran lag es? „Wir hatten nicht unseren besten Tag und haben unsere Chancen vor allem im ersten Durchgang nicht genutzt. Dazu war Norwegen ein richtig unangenehmer Gegner“, erzählt Ebert. Mailbeck fügt an: „Norwegen hat ein richtig gutes Turnier gespielt und bis zum Finale alle Partien gewonnen. Wir haben es uns im Endspiel selbst schwer gemacht, während unsere Gegnerinnen vor heimischem Publikum von der Euphorie getragen wurden und sich in einen Rausch gespielt haben. Zum Glück konnten wir das Unentschieden über die Zeit retten“, so die FCI-Verteidigerin, die bei der EM auf der ungewohnten Position des Rechtsaußen spielte und den anschließenden Elfmeterkrimi als „echte Nervensache“ bezeichnet.

Deutschland vergab den ersten Versuch, Norwegen traf zur Führung. Der zweite deutsche Elfer wurde ebenfalls verschossen, doch die Schiedsrichterin ließ wiederholen – und diesmal saß der Schuss. „Danach haben wir alle souverän getroffen“, erzählt Mailbeck, die genau wie Maier ihren Elfmeter versenkte. Und so gewann die deutsche Polizeinationalmannschaft das Finale schließlich mit 5:4 und holte sich den EM-Titel.

„Ich war schon total stolz, als ich hörte, dass ich dabei sein darf. Es war eine megacoole Erfahrung und ich bin mit dem Turnier natürlich sehr zufrieden, zumal ich viel Spielzeit bekommen habe“, meint Mailbeck, die insgesamt drei Treffer beisteuerte. Auch Ebert war begeistert: „Es war eine tolle Europameisterschaft“, schwärmt die Stürmerin, die als zweitjüngste Spielerin im Kader mit sechs Treffern zum „Best Goalscorer“ des Turniers gekürt wurde.

DK