Süßer die Punkte nie schmecken
Garteig und Hüttl bescheren ERC Ingolstadt vorweihnachtlichen 1:0-Derbysieg gegen Straubing Tigers

23.12.2023 | Stand 24.12.2023, 16:56 Uhr

Für den einzigen Treffer des Abends sorgte Leon Hüttl. In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind die Panther nach 30 Spieltagen damit bis auf einen Punkt an Platz sechs dran. − Foto: Traub

Ausverkaufte Saturn-Arena, großartige Derbystimmung – und drei Punkte als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: Einen Tag vor Heiligabend hat der ERC Ingolstadt im dritten Anlauf den ersten Saisonsieg gegen die Straubing Tigers eingefahren.



Torwart Michael Garteig feierte nach dem 2:0 am Donnerstag in Düsseldorf beim 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) gegen die Niederbayern seinen zweiten Shut-out in Folge, für den einzigen Treffer des Abends sorgte Leon Hüttl. In der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind die Panther nach 30 Spieltagen damit bis auf einen Punkt an Platz sechs dran.
Die spiel- und einsatzfreudigen Panther brannten vom Start weg ein Feuerwerk ab und schnürten die Tigers in deren Verteidigungsdrittel ein. Der einzige Vorwurf, den man dem ERC nach 20 Minuten machen konnte: Das 1:0 von Leon Hüttl, das Enrico Henriquez und Mat Bodie vorbereitet hatten, war angesichts der drückenden Überlegenheit und 13:1 Torschüssen zu wenig. Die mitunter etwas zu umständlich agierenden Ingolstädter ließen sogar 41 Sekunden in doppelter Überzahl ungenutzt. Travis St. Denis (2.) und Charles Bertrand nach Traumkombination (16.) vergaben die dicksten Chancen auf weitere Treffer.
Der einzige Puck, dem sich ERC-Goalie Michael Garteig im ersten Drittel in den Weg stellen musste, kam von Marcel Brandt. Der Straubinger hatte die Scheibe im Powerplay nach vorne getragen und war durch die plötzlich freie Mitte allein vor Garteig aufgetaucht, der jedoch sicher parierte (14.).

Tigers attackierten früher und aggressiver



Nach der Pause änderte sich das Bild: Die Tigers attackierten früher und aggressiver, was ihnen deutlich mehr Spielanteile bescherte. Nach Fehler von Luca Zitterbart kam Tyler Sheehy zum Abschluss (25.), kurz darauf Stephan Daschner (26.). Joshua Samanskis Versuch schnappte sich Garteig mit der Fanghand (35.).
Die Panther waren nur noch sporadisch gefährlich: Als Brandt den davongeeilten Wojciech Stachowiak per Haken mit dem Schläger am Abschluss hinderte, gab es Ingolstädter Powerplay – in dem Daniel Pietta das Gestänge des von Florian Bugl gehüteten Straubinger Tores traf (27.). Den Schüssen von Brandon Kozun und Bodie (beide 38.) – ebenfalls in Überzahl – stellte sich der Schlussmann selber in den Weg. Das Schlusswort im Mitteldrittel hatten allerdings wieder die Niederbayern: Nach Puckverlust Hüttls eilte Matt Bradley auf und davon, doch Garteig war auf dem Posten (40.).
Die Weiße Weste des Ingolstädter Schlussmanns bekam nach 47 Minuten jedoch scheinbar einen Fleck: Samanski setzte dem Abpraller seines eigenen Schusses nach und drückte den Puck zum 1:1 über die Linie. Nach Studium des Videobeweises entschieden die Schiedsrichter allerdings auf Torhüterbehinderung, weil Samanski beim Nachstochern in Garteig gerauscht war – durchaus glücklich aus ERC-Sicht.
Je länger die Partie dauerte, desto seltener konnten die Panther für Entlastung sorgen. Doch allzu viel Gefährliches der Straubinger ließen sie ebenfalls nicht zu, bei den Tigers-Schüssen hatte Garteig meist freie Sicht. Bertrand verpasste nach Stachowiak-Solo die Entscheidung (57.), ebenso Andrew Rowe bei gezogenem Torwart (59.). Der Chancenwucher zu Spielbeginn rächte sich dennoch nicht, weil auch Nick Mattinens Schuss am Ingolstädter Tor vorbeizischte und Garteig die letzte Chance von JC Lipon zunichte machte.

Lautstarke Gesänge und Garteig-Sprechchöre



Die Fans in der Saturn-Arena feierten mit lautstarken Gesängen und Garteig-Sprechchören, dann bedankte sich die Mannschaft mit Weihnachtsgrüßen für die Unterstützung. Am zweiten Weihnachtstag (16.30 Uhr/Magenta Sport) sind die Panther bei den Nürnberg Ice Tigers gefordert.

Das sagten die Trainer:



Tom Pokel, Trainer Straubing: "Das ganze erste Drittel gehörte Ingolstadt, wir hatten Glück, dass es nicht 0:3 stand. Dann sind wir besser reingekommen und es war recht eng. Aber ich bin stolz auf die Jungs, sie haben nicht aufgegeben."

Mark French, Trainer Ingolstadt: "Wir sind mit viel Energie gestartet. Allerdings hätten wir eines unserer Powerplay nutzen müssen. Straubing war im zweiten Drittel ebenbürtig, und im dritten war es ein Play-off-ähnlicher Fight. Garteig war wieder stark."

ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Edwards, Wagner; Zitterbart, Maginot; Jobke – Höfflin, Rowe, Krauß; Simpson, Stachowiak, Bertrand; Nijenhuis, Pietta, St. Denis; Kozun, Virta, Henriquez.
Straubing Tigers: Bugl – Brandt, Daschner; Klein, Mattinen; Samuelsson, Braun; Zimmermann – Connolly, Samanski, Sheehy; Schönberger, Brunnhuber, Lampl; Fonstad, Scott, Bradley; Zengerle, Lipon.
Schiedsrichter: Ansons/Palkövi. - Tor: 1:0 Hüttl (9.). - Strafminuten: 8/14. - Zuschauer: 4815 (ausverkauft).