Triathletin Liepold in Cairns
Fit für Langdistanz

Köschingerin Kristin Liepold hat die Corona-Folgen bewältigt und hofft beim Ironman in Cairns auf eine Top-5-Platzierung

07.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:29 Uhr

Das Vertrauen in die eigene Leistung ist wieder da: Die Köschingerin Kristin Liepold reist mit Zuversicht nach Cairns. Foto: privat

Von Norbert Roth

Kösching – Die Zeit ist reif für lange Distanzen. Triathlon-Profi Kristin Liepold nimmt sie in diesen Tagen gleich doppelt in Angriff. Nach ihrem Saisonauftakt mit dem Halbmarathon in Ingolstadt und einem 70.3-Wettkampf auf Mallorca bestreitet die 38-Jährige an diesem Sonntag ihren ersten Langdistanz-Triathlon über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in dieser Saison. Und das ausgerechnet im fast 15000 Kilometer entfernten Cairns in Australien.

„Eine schöne Vorstellung, dort bei etwa 25 Grad einen Wettkampf bestreiten zu können“, erklärt die entspannt wirkende Köschingerin wenige Tage vor ihrer Abreise zu den „Asia Pacific Championships“. Das vorhersehbar gute Wetter ist dabei nur ein Grund für ihre Vorfreude. So hat Liepold auf jeden Fall gute Erinnerungen an Cairns, wo sie schon einmal Dritte und einmal Vierte geworden ist. Im Jahr 2019 – erstmals nach ihrer Babypause – war ihr in Queensland zudem die Qualifikation für den Ironman auf Hawaii gelungen. Unter anderem, weil sie mit einer Marathon-Zeit von 2:54 Stunden einen neuen Laufstreckenrekord aufstellte.

In diesem Jahr hat sie den Startplatz für die Profi-WM bereits in der Tasche, im Oktober im schweizerischen Thun hatte sie das Ticket gelöst. Entsprechend heißt es für Liepold in dieser Saison, bis Oktober wieder in Topform zu sein. Die Langdistanz-Rennen in Cairns und danach in Thun (10. Juli) dienen als Vorbereitung.

Ein solcher Saisonaufbau ist für Liepold natürlich nichts grundsätzlich Neues, schließlich wird sie im Oktober zum bereits sechsten Mal auf Hawaii an den Start gehen. In diesem Jahr musste sie in der Vorbereitung aber ein zuvor unbekanntes Problem bewältigen, dass ihr noch Ende April beim Ingolstädter Halbmarathon zu schaffen machte. „Nach meiner Corona-Infektion hatte ich immer noch einige Probleme mit der Lunge“, erklärte sie seinerzeit im Ziel und berichtete von einer „auch mental sehr fordernden Zeit“ der Regeneration.

Nur eine Woche nach Ingolstadt, beim 70.3-Wettbewerb auf Mallorca über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen, sah es dann aber schon deutlich besser aus. Auch wenn auf der Radstrecke immer mal die Oberschenkel schmerzten, konnte sie auf der Laufstrecke wieder an ihre Grenzen gehen und wertete ihren Gesamtplatz 14 als gutes Zeichen. „Ich konnte eine hohe Wattleistung treten und ein deutlich höheres Tempo laufen. Das fühlte sich schon wesentlich besser an“, erzählt die gebürtige Geraerin erleichtert.

Entsprechend zuversichtlich geht sie deshalb die rund 24-stündige Anreise nach Cairns an – und stellt sich auf einen „spannenden Wettkampf“ ein. „Mit der Australierin Sarah Crowley, immerhin schon zweimal Dritte auf Hawaii, ihrer Landsfrau Kylie Simpson und der starken Tschechin Radka Kahlefeldt sind einige gute Konkurrentinnen am Start. Mein Ziel ist aber auf jeden Fall ein Platz unter den Top-5“, sagt Liepold.

DK