Neu-Schanzer von Hansa Rostock
Fels aus Fulda: Wie Neuzugang Lukas Fröde dem FC Ingolstadt helfen soll

01.07.2023 | Stand 14.09.2023, 22:13 Uhr

Die Erfahrung aus 175 Spielen in der 2. Bundesliga will Neuzugang Lukas Fröde nun bei den Schanzern einbringen – und falls möglich auch seine Torgefahr aus der Vorsaison. Foto: Meyer

Als Stammspieler eines Zweitligisten freiwillig in die 3. Liga wechseln? Das klingt erst einmal ziemlich ungewöhnlich. Lukas Fröde erklärt seinen Transfer zum FC Ingolstadt so: „Wir hatten gute Gespräche und der FCI war früh dran. Ich hatte ein gutes Gefühl beim Kennenlernen mit den Verantwortlichen. Das Ingolstädter Gesamtpaket war am Ende das beste. Ich freue mich, jetzt hier zu sein.“



Mit 28 Jahren ist der gebürtige Fuldaer noch im besten Fußballer-Alter, aber eben auch schon in der zweiten Halbzeit seiner Karriere. Deshalb habe die Vertragslaufzeit – Fröde unterschrieb bis 2027 – auch eine Rolle beim Wechsel zu den Schanzern gespielt. „Natürlich war mir eine gewisse Langfristigkeit wichtig. Und die anderen Rahmenbedingungen haben auch alle gepasst“, verrät der Defensivakteur.

Fröde schloss sich 2009 der C-Jugend von Bundesligist SV Werder Bremen an. In der Saison 2014/15, in der er mit dem SVW II in die 3. Liga aufstieg, machte Fröde durch seine faire, aber kompromisslose Spielweise nachhaltig auf sich aufmerksam, gehörte ab März 2015 zu Werders Profikader (insgesamt zwölf Einsätze in der Bundesliga) und spielte dort unter anderem mit Claudio Pizarro zusammen.

FC Ingolstadt: Grlic lockt Fröde zu den Schanzern

Nach einem halben Jahr bei den Würzburger Kickers wechselte Fröde 2017 nach Duisburg. Dort lernte er den damaligen MSV- und jetzigen FCI-Sportdirektor Ivica Grlic kennen. „Seitdem ist der Kontakt nie ganz abgerissen“, erklärt der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler. Und so gelang es Grlic, Fröde – obwohl dieser in der Zwischenzeit noch für den Karlsruher SC und den FC Hansa Rostock aktiv war – ablösefrei an die Donau zu locken.

Der 1,92 Meter große Hesse, dessen geschätzter Marktwert laut des Portals „transfermarkt.de“ bei 650000 Euro liegt, soll bei den Schanzern vorangehen. „Lukas ist ein Fels in der Brandung und ein kopfballstarker Mentalitätsspieler. Als gestandener Zweitliga-Profi sowie Führungsspieler bringt er die optimalen Voraussetzungen mit“, sagte Grlic bei der Verpflichtung des dritten FCI-Sommer-Transfers 2023, der es in der 2. Bundesliga auf 175 Einsätze (zwölf Treffer, drei Vorlagen) bringt.
Grlic zeigt sich überzeugt, dass Fröde „uns als Mannschaft enorm weiterhelfen“ wird. So wie er es vergangene Saison in Rostock tat. Dort überzeugte er nicht nur durch seine Qualitäten in Sachen körperlicher Präsenz, Stellungsspiel und Einsatz, sondern leistete auch offensiv durch fünf Tore und einen Assist seinen Beitrag zum Klassenerhalt der „Kogge“.

FC Ingolstadt: Auf dieser Position spielt Fröde am liebsten

Fröde kann im Defensivbereich verschiedene Positionen bekleiden, dürfte beim FCI allerdings vermehrt in der Position vor der Viererkette gefragt sein. Er sagt: „Am Ende entscheidet der Trainer, wo er die Spieler und deren Stärken sieht. Aber die Position vor der Abwehr ist schon diejenige, die ich in meinen vergangenen acht, neun Jahren gespielt habe. Von daher kenne ich mich da ganz gut aus.“

FC Ingolstadt: Das macht Neuzugang Lukas Fröde aus

Harte Zweikämpfe gehören ebenso zu seinem Repertoire wie eine deutliche Ansprache an seine Mitspieler. Aufbauende Worte, Kritik, Kommandos – von allem etwas. „Das ist mein Naturell. Auf dem Fußballplatz darf man auch mal ein bisschen laut sein und rumschreien. Das gehört alles dazu“, sagt Fröde. Er beschreibt sich selbst als ungeduldig, ist aber erfahren genug, um zu wissen, dass es angesichts der vielen Ab- und Neuzugänge einige Zeit dauern wird, bis bei den Schanzern ein Rädchen ins andere greift. Seine verhaltene Zielsetzung lautet: „Wir wollen besser abschneiden, als es der FCI vergangenes Jahr getan hat.“

Nun, wo sein Vierjahresvertrag in trockenen Tüchern und die Vorbereitung gestartet ist, steht für Fröde die nahe Zukunft im Fokus. Er will bei den Schanzern seinen Vorschusslorbeeren als Führungsspieler gerecht werden. Ein Typ Fußballer, der nach den Abgängen von Abwehrchef Visar Musliu (zum SC Paderborn) und Stürmer Patrick Schmidt (zum 1. FC Saarbrücken) gefragter denn je ist.