Unter der Lupe
FCI-Profis spielen in restlicher Saison um ihre Zukunft

21.04.2022 | Stand 23.09.2023, 1:51 Uhr

Die Offensive der Schanzer um Patrick Schmidt war in dieser Saison zu oft zu harmlos. FCI-Trainer Rüdiger Rehm will in den letzten Spielen aber nicht nur bei den Stürmern genau hinsehen. Foto: Bösl

Von Florian Wittmann

Ingolstadt – Der Abstieg des FC Ingolstadt aus der 2. Bundesliga deutet sich seit Monaten an und könnte an diesem Freitagabend (18.30 Uhr/Sky) beim Karlsruher SC traurige Gewissheit werden. Auch FCI-Trainer Rüdiger Rehm, der bis zuletzt um Optimismus in Sachen Klassenerhalt der Schanzer bemüht war, hat resigniert: „Was den Abschluss und die Torgefährlichkeit angeht, da müssen wir nur auf die Tabelle schauen. Das reicht einfach nicht. Das habe ich der Mannschaft auch gesagt.“

Das aktuelle Szenario sei „sehr, sehr schwierig, um noch mal Spannung aufzubauen. Wir haben den Rückstand, den wir nach der Vorrunde hatten, nicht aufholen können“, räumte Rehm am Donnerstag ein. 26 Tore und 19 Punkte nach 30 Spielen sind eine Bilanz, die abstiegsreifer kaum sein könnte. Selbst in der Hand haben die Schanzer ihr Schicksal auch nicht mehr. Selbst bei einem Sieg im Wildpark könnte der Absturz in die dritte Liga gegen 20.30 Uhr perfekt sein – falls Dynamo Dresden im Parallelspiel bei Fortuna Düsseldorf gewinnen sollte, beziehungsweise falls der Mitaufsteiger nicht weniger Punkte holt als der FCI.

Die aktuelle Saison haben die Schanzer schon sehr früh komplett in den Sand gesetzt und forcieren deshalb seit Wochen die Planungen für die neue Spielzeit in Liga drei. Auch im vergangenen Dezember bei der Verpflichtung Rehms, der den Neuaufbau der Mannschaft als Trainer begleiten wird, war die zukünftige Strategie schon Thema. „Natürlich wusste ich, was für eine Situation wir haben, als ich angetreten bin. Die fünf Monate waren sehr intensiv und lehrreich.“

Der im vergangenen Winter begonnene Umbruch im Kader der Schanzer wird in diesem Sommer konsequent fortgesetzt. Und das geht durchaus mit Konfliktpotenzial einher. „Wir können nicht jeden zufriedenstellen“, erklärte Rehm, der ankündigte, dass der Verein mit jedem Spieler „anständig umgehen wird, der in den Trainingseinheiten alles abruft. Genau das ist bislang der Fall. Wir werden jeden, der uns verlassen wird, so gut es geht verabschieden.“

So unzufrieden Rehm mit der Torausbeute des FCI ist, so positiv stimmt ihn der Teamgeist: „Die Mentalität passt. Wir haben einen guten Spirit in der Mannschaft aufgebaut“, findet der Trainer und hofft darauf, dass sich dies gegen den KSC in der Leistung und im Ergebnis widerspiegeln wird. „Die Jungs hauen alles raus“, beurteilt Rehm. „Ich bin der Meinung, dass wir die Mannschaft gut erreichen.“ Mit Blick auf den Saisonübergang sei es wichtig, „noch mal Aufbruchstimmung zu erzeugen“.

In der Partie an diesem Freitag sowie in den abschließenden Spielen gegen den Hamburger SV, Hansa Rostock und bei Hannover 96 liegt ein Brennglas auf den Profis der Ingolstädter. „Sie stehen unter Beobachtung. Sowohl für uns, aber natürlich auch für andere Klubs. Von daher ist es klar, dass wir da ein Auge darauf werfen. Die Motivation darauf, ein Spiel in der 2. Bundesliga zu gewinnen, sollte hoch genug sein.“

Wie der Coach bei der Pressekonferenz am Donnerstag einräumte, beeinflussen die Planungen der Schanzer seine Aufstellung schon jetzt. „Es gibt die eine oder andere Entscheidung, die aufgrund der Zukunftsperspektive und nicht aufgrund der derzeitigen Leistungsfähigkeit getroffen wird“, sagte Rehm und fügte im Bezug auf das anstehende Spiel beim KSC an: „Aber wir werden hier jetzt nicht mit der U19 auflaufen.“

DK