Ein Punkt für die Moral
FC Ingolstadt: Reaktionen zum Schanzer 2:2 in Verl

15.10.2023 | Stand 16.10.2023, 12:13 Uhr

Vorlagengeber und Torschütze: Auf Flanke von Joker Julian Kügel (links) köpfte Jannik Mause sein neuntes Saisontor. Foto: Meyer

Knappe 25 Minuten lang war der FC Ingolstadt am Samstag beim SC Verl auf gutem Wege, in die erste Krise unter Trainer Michael Köllner zu rutschen und auch das dritte Spiel in Folge zu verlieren.



Doch dank einer starken Moral machten die Schanzer durch Tore von Benjamin Kanuric (23. Minute) und Jannik Mause (75.) einen 0:2-Rückstand wett und holten noch ein verdientes 2:2 (1:2). „Ein 0:2 auswärts aufzuholen spricht für die Moral der Mannschaft“, lobte Köllner die Einstellung.

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FC Ingolstadt verschläft Anfangsphase in Verl

Die Anfangsphase im Duell der Tabellennachbarn in der 3. Liga (nun beide 14 Punkte) lief für die Ingolstädter denkbar schlecht. Bereits nach zwei Minuten köpfte Lars Lokotsch eine Flanke von Oliver Batista Meier zum 0:1 aus FCI-Sicht ein, nachdem der Torschütze von Verteidiger Mladen Cvjetinovic am Fünfmeterraum sträflich alleine gelassen worden war. „Wie wir bei den Gegentoren verteidigt haben, war nicht Profifußball-like“, ärgerte sich FCI-Sportdirektor Ivica Grlic zur Pause.

Denn auch beim 0:2 gab seine Mannschaft keine gute Figur ab. Ein Verler Eckball flog durch den Strafraum der Schanzer, die den Rückraum außer Acht ließen. „Wir pennen da ein bisschen“, stellte Grlic fest. So konnte Moritz Seiffert nicht mehr verhindern, dass Michel Stöcker per herrlicher Direktabnahme die Führung des SC auf 2:0 ausbaute (20.). „Es hilft nicht unbedingt, wenn wir Woche für Woche unsere Viererkette umbauen müssen“, meinte Köllner in Bezug auf so manche Abstimmungsschwierigkeiten in der FCI-Defensive, in der am Samstag neben Marcel Costly zusätzlich Ryan Malone ausgefallen war.

FC Ingolstadt: Kanuric in Verl mit starker Leistung

Eine Einzelaktion des stärksten Schanzers Kanuric holte die Gäste in die Partie zurück: Der Österreicher trieb den Ball einige Meter durch das Mittelfeld bis hin an den Verler Strafraum, schlug einen Haken und zog dann trocken ins kurze Eck ab – der FCI war wieder dran. Im zweiten Durchgang sah Köllner „bis auf wenige Umschaltmomente der Verler ein Spiel auf deren Tor“.

Es dauerte allerdings bis in die Schlussphase, ehe Mause mit seinem neunten Saisontor den leistungsgerechten Ausgleich herstellte. Der für den verletzten Pascal Testroet eingewechselte Julian Kügel hatte den FCI-Torjäger mit einer gefühlvollen Flanke auf den Kopf in Szene gesetzt. „Der Trainer hat in der Halbzeit deutliche Worte gefunden“, erklärte Mause die Steigerung.

FC Ingolstadt in Verl dem Sieg näher als der SC

In der Schlussphase, in der Köllner Leon Guwara und Daouda Beleme für Seiffert und Felix Keidel ins Rennen schickte (beide 79.), drängte der FCI auf den Sieg und hatte seine Abwehrreihe dabei auf Höhe der Mittellinie postiert. Chancen gab es auf beiden Seiten: Barne Pernot köpfte freistehend über das Schanzer Tor (83.), Kügel traf – allerdings aus Abseitsposition (84.). „Diese Situationen haben wir teilweise nicht gut ausgespielt“, bilanzierte Köllner.

Die Achterbahnfahrt vor 2085 Zuschauern in der Sportclub-Arena hatte für keines der beiden Teams ein Happy End, die nach elf Spieltagen nun jeweils satte sechs Zähler Rückstand auf den Tabellendritten SSV Ulm aufweisen. „Ich denke, dass sowohl mein Kollege als auch ich zwei verlorenen Punkten nachtrauern“, merkte Köllner an, der seiner Mannschaft bis Dienstag freigab.