Duell gegen Dresden
FCI-Neuzugang Mause dachte schon ans Aufhören – jetzt ist er treffsicherster Schanzer

02.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:27 Uhr

Dem Ärger über vergebene Chancen wie in dieser Szene aus dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken steht bei Neuzugang Jannik Mause die Freude über einen guten Einstand beim FC Ingolstadt gegenüber. Mit drei Treffern zählt der Schanzer derzeit zu den besten Torschützen der 3. Liga. Foto: Meyer

In einer Rangliste der 3. Liga steht der FC Ingolstadt nach vier Spielen ganz oben: Jannik Mause führt gemeinsam mit Stefan Kutschke (Dresden), Patrick Schmidt, Kai Brünker (beide 1. FC Saarbrücken) und Lars Lokotsch (SC Verl) die Torschützenliste an.



„Mit drei Toren in der Liga bin ich auch dem Platz angekommen“, sagt der FCI-Stürmer vor dem Duell an diesem Samstag (14.03 Uhr/BR und Magenta Sport) bei Spitzenreiter Dynamo. Der 25-Jährige, mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet, hat den Spaß am Fußball wiedergefunden.

FC Ingolstadt: Mauses harte Landung

Als Torschützenkönig der A-Junioren-Bundesliga West (2015/16; 20 Tore) stand Mause beim 1. FC Köln unmittelbar vor dem Sprung zu den Profis. „Als es nicht klappte, bin ich zum FSV Mainz 05 gewechselt. Doch weder dort, noch beim TSV Steinbach, noch beim SV Rödinghausen konnte ich richtig Fuß fassen. Es kam der Zeitpunkt, wo ich merkte, dass ich die Ziele, die ich mir als junger Mensch gesteckt hatte, noch nicht erfüllen konnte.“ Der Profifußball lag in weiter Ferne.


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Mause dachte sogar ans frühe Karriereende – bis eines Abends sein Berater zu Besuch kam. „Er hat mich davon überzeugt, es bei Wegberg-Beeck in der Regionalliga noch mal zu probieren.“ Das erste Halbjahr 2021 „war dann richtig gut und hat mir den Spaß zurückgebracht“, erzählt Mause. Es lief so gut, dass mit Alemannia Aachen ein ambitionierter Regionalligist auf ihn aufmerksam wurde.

FCI-Stürmer Jannik Mause hat den Spaß am Fußball wieder

Nach zwei Jahren beim Traditionsklub (56 Einsätze, 22 Tore, acht Assists) klopfte der FCI an und stach im Werben um Mause unter anderem die Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden und Eintracht Braunschweig aus. „Am Anfang war es komisch, so weit weg von zu Hause zu sein.

Aber meine Kollegen hier haben mich herzlich aufgenommen“, resümiert der gebürtige Baesweiler (Städteregion Aachen) seine ersten Wochen an der Donau. Er gehörte mit drei Treffern bereits in der Vorbereitung zu den besten Torschützen und schnürte in der zweiten Runde des Toto-Pokals beim SV Manching (8:0) einen Dreierpack.

Mit 25 Jahren – und damit verhältnismäßig spät – ist Mause Fußballprofi. Anpassungsschwierigkeiten hat der Rechtsfuß nicht, „das deutlich höhere Tempo und die gestiegene Intensität“ fielen ihm natürlich auf. Größere Kulissen kennt Mause bereits aus der Regionalliga, allen voran von den Heimspielen am Tivoli (Zuschauerschnitt 22/23: 9162). Dass der FCI noch nicht im Soll ist, verunsichert ihn nicht: „Es hätten auch sieben Punkte sein können, so stehen wir mit vier Punkten da. Das haben wir uns anders vorgestellt, aber es ist auch keine Katastrophe.“

FC Ingolstadt: Mause ordnet Punkteausbeute ein

Gegen Saarbrücken (2:2) sei es ein Fifty-Fifty-Spiel gewesen, das die Ingolstädter bei besserer Verwertung ihrer Gelegenheiten auch hätten gewinnen können. „Mit vergebenen Chancen hadert man vielleicht ein oder zwei Tage“, sagt Mause, der in der ersten Halbzeit selbst zwei große Möglichkeiten ungenutzt ließ, im zweiten Durchgang gelang ihm ein Dusel-Tor.

„Es war uns schon klar, dass nicht gleich jede Chance ein Treffer sein wird. Er kommt aus der Regionalliga. Eine Liga höher ist die Luft ein bisschen rauer, die Zeit zum Abschluss weniger und die Keeper sind besser“, bekundet Michael Köllner. Der FCI-Trainer ist „sehr froh“, Mause im Kader zu haben: „Jannik ist ein sehr angenehmer, positiver und lustiger Typ. Auch für das Klima in der Kabine ist er ein guter Transfer.“

FC Ingolstadt: Mause will Dresden ärgern

Mause (vier Startelfeinsätze) freut sich nun auf die „wahnsinnige Atmosphäre“ im Rudolf-Harbig-Stadion. „Wir wollen dort gewinnen, keine Frage, aber der Druck liegt bei Dynamo.“ Dresden erwartetet 25500 Zuschauer, will diesen etwas bieten und definierte die Rückkehr in die 2. Bundesliga schon vor Saisonstart als klares Ziel.

„Einen Aufstiegsaspiranten zu ärgern ist immer eine schöne Sache“, bekennt Mause. Er will an diesem Samstag das vierte Mal in Folge treffen – und weiterhin seinen Beitrag leisten, dass auch die Schanzer die vorderen Plätze wieder ins Visier nehmen können.