Panther feiern Derbysieg
ERC Ingolstadt gewinnt gegen Nürnberg Ice Tigers mit 2:0 und klettert auf Rang acht

03.12.2023 | Stand 05.12.2023, 13:44 Uhr

Immer einen Schritt voraus: Der ERC Ingolstadt um Brandon Kozun (rechts) lieferte in Nürnberg eine souveräne Partie ab. Foto: Imago Images

Der ERC Ingolstadt hat sein Derbywochenende mit einem Sieg gegen die Nürnberg Ice Tigers abgeschlossen. Der Vizemeister gewann am ersten Advent durch einen Doppelschlag zu Beginn des zweiten Drittels mit 2:0 (0:0, 2:0, 0:0) und kletterte in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf den achten Tabellenrang.



Fünf Punkte steuerten die Panther an diesem Wochenende ihrer Aufholjagd bei und setzten nach der knappen 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Spitzenreiter Straubing Tigers am Freitagabend mit einer souveränen Leistung in Nürnberg ihren Aufwärtstrend fort: Die Ingolstädter haben inzwischen in allen sechs Partien seit der Länderspielpause gepunktet und dabei 14 Zähler gesammelt. „Das war das erwartet harte Derby, aber wir haben gute Arbeit geleistet, im richtigen Moment die Tore geschossen und am Ende auch gut verteidigt“, meinte Torschütze Philipp Krauß. Goalie Michael Garteig feierte seinen zweiten Shut-out der Saison.

Die Nürnberger dagegen stecken weiter im Tabellenkeller fest. Gegen Ingolstadt war dabei nicht die sonst so anfällige Defensive, sondern vielmehr die harmlose Offensive das Problem. Die Mannschaft von Trainer Tom Rowe verzeichnete in der gesamten Partie nur 16 Torschüsse. Dabei hatten die Ice Tigers am Freitag mit einem 2:1-Sieg im Kellerduell bei der Düsseldorfer EG ihre Niederlagenserie von neun Pleiten in Folge beendet und gegen den ERC zu Beginn den Eindruck erweckt, sogleich nachlegen zu wollen. Garteig musste einige Male für seine Teamkollegen retten: gegen Neuzugang Ian Scheids Schuss aus spitzem Winkel (2.), gegen den völlig freien Ryan Stoa (2.) und gegen Evan Barratt nach einem Konter (3.).

Videobeweis: Treffer zählt nicht



Doch damit war die Offensivpower der Gastgeber vor 5103 Zuschauerinnen und Zuschauern auch schon fast erloschen. Ingolstadt kam ab der Hälfte des Auftaktdrittels häufiger in die Zone der Hausherren – und nach 13 Minuten lag der Puck auch im Tor. Nürnbergs Philipp Mass hatte ERC-Stürmer Marko Friedrich Richtung Tigers-Torhüter Leon Hungerecker gestoßen, Wojciech Stachowiak den Puck ins leere Tor geschoben. Die Schiedsrichter kannten den Treffer nach Videobeweis allerdings wegen Torhüterbehinderung nicht an.

„Dann machen wir halt noch eins“, meinte Friedrich in der Pause lapidar – und zur Freude der Panther-Fans, die trotz des abgesagten Fanzugs zu Hunderten nach Nürnberg gereist waren, wurden’s sogar zwei: 20 Sekunden nach Wiederbeginn spielte Leon Hüttl einen weiten Pass in den Lauf von Travis St. Denis, dessen Schuss über Hungerecker zum 0:1 ins Tor flog (21.). 61 Sekunden später fälschte Krauß einen Schuss von Maury Edwards von der Blauen Linie zum 0:2 ab (22.). Zwischen dem Doppelschlag hatte Andrew Rowe die Scheibe nach einem Querpass von Wayne Simpson noch knapp an Nürnbergs Tor vorbeigeschossen (22.).

ERC defensiv souverän



Kurz darauf ließen sich die Ingolstädter allerdings zu zwei Strafen verführen und mussten für knapp zwei Minuten in doppelter Unterzahl von Angriff auf Verteidigung umschalten. Doch die Panther um Kapitän Fabio Wagner warfen sich in die Schüsse der Gastgeber und überstanden diese maßgebliche Phase der Partie souverän. Anschließend kontrollierten sie die Partie aus der sicheren Führung heraus und hatten weiterhin auch die besseren Torchancen – Neuzugang Brandon Kozun vergab allerdings kurz vor der Pause den nächsten Treffer (40.).

Auch im letzten Drittel blieb die Partie in der Hand der Ingolstädter – spielerisch von den ERC-Profis auf dem Eis, musikalisch von den Panther-Fans auf dem Oberrang. Die Nürnberger blieben dagegen in beiden Bereichen zu passiv und gaben ihren Gästen viel zu viel Raum. Die beste Möglichkeit hatte Dennis Lobach bei einem Lattentreffer (52.).

Die Panther verpassten noch einige Male die Chance auf den dritten Treffer: Rowe schoss den Puck nach einem Querpass von Krauß an den Pfosten (53.), nach einem schnellen Angriff über Mat Bodie scheiterte Jan Nijenhuis an Hungerecker (54.). Und Daniel Pietta und Rowe konnten sich schließlich sogar den Lapsus erlauben, auf dem Weg zum leeren Nürnberger Tor ins Abseits zu laufen (60.).

Nürnberg Ice Tigers: Hungerecker – Braun, Shaw; Weber, Scheid; Byström, Mass; Ribarik – Kislinger, Maier, Lobach; Schmölz, Fleischer, Fox; Barratt, Leonhardt, Gerard; Kechter, Stoa, Hede.
ERC Ingolstadt: Garteig – Hüttl, Bodie; Jobke, Wagner; Edwards, Maginot; Schwaiger – Bertrand, Pietta, St. Denis – Simpson, Stachowiak, Höfflin; Kozun, Dunham, Friedrich; Krauß, Rowe, Nijenhuis.
Schiedsrichter: Frano/Huber. – Zuschauer: 5103. – Tore: 0:1 St. Denis (21.), 0:2 Krauß (22.). – Strafminuten: 6/8.