Manching gelingt Befreiungsschlag
Bezirksliga: SV nach den Derbyerfolgen gegen Eichstätt II und den FC Fatih Achter – Topcu-Elf bleibt 15.

10.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:47 Uhr

Trotz aller Bemühungen, am Ende ging der FC Fatih leer aus: In dieser Szene versucht sich Ingolstadts Quirin Nuber (links) gegen den Feldmochinger Noah Maslaton durchzusetzen. Foto: Meyer

Der SV Manching hat über Ostern seine Negativserie in der Fußball-Bezirkliga Nord beendet, sechs Punkte geholt und sich auf Rang acht der Tabelle verbessert. Auf das 3:2 gegen den VfB Eichstätt II folgte am Montag der 2:1-Erfolg im Derby gegen den FC Fatih Ingolstadt, der am Wochenende leer ausging. Im Spiel gegen Tabellenführer SpVgg Feldmoching hatte es zuvor eine 0:6-Pleite gegeben, sodass die Ingolstädter als 15. mehr denn je um den Ligaverbleib zittern müssen.

FC Fatih Ingolstadt - SpVgg Feldmoching 0:6 (0:2): Die Hausherren kamen gegen den Tabellenführer überraschend gut in die Partie und hatten durch Tomislav Marinovic (zweimal) und Mehmet Sin sogar den Führungstreffer auf dem Fuß. „Wenn uns das 1:0 gelingt, dann nimmt die Partie wahrscheinlich einen anderen Verlauf. Wir sind durch dumme Gegentore in Rückstand geraten und mussten nach dem 0:2 aufmachen. Danach haben wir komplett die Kontrolle verloren und sind unter die Räder gekommen“, fasste Trainer Fatih Topcu zusammen. Im ersten Durchgang gelang Ümit Arik (9. und 23. Minute) ein Doppelschlag, wobei der zweite Treffer einem simplen Einwurf entsprang. „Da hat bei uns die Kommunikation überhaupt nicht gestimmt“, ärgerte sich Topcu. Nach dem Wiederanpfiff erhöhte Top-Torjäger Triumf Gudaci (55.) auf 3:0 für die Gäste, ehe Cihan Öztürk per Doppelpack (62. und 87.) und Noah Maslaton (80.) das halbe Dutzend perfekt machten.
FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Marinovic (86. Kaleli), Berisha (65. Demirkol), Schröder, Kurnaz (46. Keine Angabe), Mehmetovic, Abasikeles, Veit, Nuber, Soysal, Sin.
Tore: 0:1 Arik (9.), 0:2 Arik (23.), 0:3 Gudaci (55.), 0:4 Öztürk (62.), 0:5 Maslaton (80.), 0:6 Öztürk (87.). – Schiedsrichter: Wölfl (St. Wolfgang). – Zuschauer: 70.

VfB Eichstätt II - SV Manching 2:3 (2:1): Die Erleichterung beim SVM war groß – bei allen Beteiligten auf und neben dem Platz. Nach jahresübergreifend sechs Spielen ohne Sieg (fünf Niederlagen) hat Manching im Donau/Isar-Derby wieder ein Erfolgserlebnis gefeiert. „Wir sind sehr froh, dass wir die Negativserie beendet haben. Das Duell gegen Eichstätt war mal wieder eine Achterbahnfahrt. Wir gehen in Führung, liegen dann zur Pause nach dummen Gegentoren hinten. Zum Glück konnten wir die Partie mit einem Doppelschlag drehen. Am Ende hätten wir sogar höher gewinnen müssen, weil wir noch gute Chancen hatten“, fasste Fabian Reichenberger zusammen. Der SVM-Coach freute sich besonders, dass sich alle drei Offensivspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Das 1:0 hatte der Ex-Eichstätter Mamadou Diallo (7.) besorgt. Vor 80 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz gelang Senih Fazlji (34.) nach einem Freistoß mit einer richtig guten Aktion das 1:1, ehe Elyas Hanaoui (44.) eine „Slapstick-Einlage“ der Manchinger zum 2:1 nutzte. Im zweiten Abschnitt zeigte der SVM nochmal eine Reaktion, attackierte früher und hatte so immer wieder Ballgewinne zu verzeichnen. Einen solchen verwertete Abdel Abou-Khalil (56.) zunächst zum 2:2, ehe Rainer Meisinger (60.) wenig später ein schnelles Umschaltspiel mit dem 3:2-Siegtreffer veredelte.
SV Manching: Obermeier, Rybalko, Berger, Seferovic, Meisinger, Tamba, Diallo (77. Prawda), Dexl (82. Hoti), Kuqanaj (46. Rushiti), Abou-Khalil (90. Akdeniz), Spies.
Tore: 0:1 Diallo (7.), 1:1 Fazlji (34.), 2:1 Hanaoui (44.) 2:2 Abou-Khalil (56.), 2:3 Meisinger (60.). – Schiedsrichter: Winkler (SV Mammendorf). – Zuschauer: 80.

dno



SV Manching - FC Fatih Ingolstadt 2:1 (1:1): Das entscheidende Tor fiel erst in der 89. Minute und war äußerst kurios. Fatih-Torwart Marco Ernhofer wollte den Ball aufnehmen, doch der versprang auf dem schlechten Platz unmittelbar vor ihm und Erduard Rushiti musste nur noch ins leere Tor einschieben. „Der Treffer war natürlich glücklich, unser Sieg aber nicht unverdient“, kommentierte Manchings Trainer Fabian Reichenberger die Szene. Fatih Topcu, Trainer und Sportlicher Leiter der Gäste, war naturgemäß anderer Meinung. „Das Tor war schon sehr unglücklich für uns. Drei Minuten vorher hatten wir noch eine hundertprozentige Torchance im Eins-gegen-Eins mit dem Torwart. Ich glaube, wenn das Spiel unentschieden ausgeht, kann sich niemand beschweren“, sagte er und fügte ausdrücklich an, seinem Torwart keinen Vorwurf zu machen. „Dafür kann er nichts, das war ein Platzfehler.“ Einig waren sich beide Seiten bei der Beurteilung der 90 Minuten. Es war das erwartete Kampfspiel. Wenig Spielfluss, viel hohe Bälle, insgesamt recht zäh, viele Fouls, aber keine unfaire Partie, erklärten Reichenberger und Topcu mit ähnlichen Worten. In der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber viele Möglichkeiten, eine richtige Großchance war aber nicht darunter. Trotzdem gingen sie nach 19 Minuten in Führung. Johannes Dexl flankte vom Flügel vor das Tor, wo Abdel Abou-Khalil den Ball per Kopf überlegt in die Maschen setzte. Fast im Gegenzug, nur vier Minuten später, kam nach einem eigentlich gewonnenen Zweikampf in der Manchinger Hintermannschaft der geklärte Ball postwendend zurück in den Strafraum – und Peter Veit (23.) traf zum Ausgleich. „Es war die erste klare Torchance für Fatih und die Situation war an sich bereinigt“, ärgerte sich Reichenberger nach der Partie. Nach der Pause hatte Manching weiterhin die größere Anzahl an Chancen, war dabei aber nicht zwingend genug. Allerdings hätten die Gastgeber nach Meinung des Trainers einen klaren Elfmeter nach Foul an Dexl bekommen müssen. „Der Schiedsrichter hat gesagt, es war für ihn nicht eindeutig, aber sogar der Gegner hat sich gewundert, dass es keinen Strafstoß gab“, berichtete er. Fatih Ingolstadt war vor allem bei seiner bekannten Stärke, den Standards, gefährlich, Manching verteidigte diese aber sehr entschlossen und aufmerksam. So brauchte es am Ende einen Platzfehler, um das Derby zugunsten des SV Manching zu entscheiden. Trainer Reichenberger freute sich sehr über die beiden Siege am Osterwochenende. „Nach den Niederlagen zuletzt ist es schön, dass wir mit den sechs Punkten binnen drei Tagen einen Schritt nach vorne gemacht haben“, meinte er erleichtert.
SV Manching: Obermeier, Rybalko (88. Akdeniz), Berger, Seferovic, Rushiti (90. Kübler), Meisinger, Tamba, Diallo (76. Prawda) , Dexl (84. Hoti), Abou-Khalil, Spies.
FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Marinovic (65. Kumaz), Berisha, Schröder, Mehmetovic, Abasikeles, Demirkol, Veit, Nuber, Soysal, Sin.
Tore: 1:0 Abou-Khalil (19.), 1:1 Veit (23.), 2:1 Rushiti (89.). – Schiedsrichter: Dauner (Unterhaching). – Zuschauer: 300.

gam