Ernüchterung in der Nachspielzeit
Bezirksliga: FC Fatih beim 2:3 gegen Spitzenreiter Pfaffenhofen nah am Punktgewinn – Manching siegt 3:0

23.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:11 Uhr

Das zwischenzeitliche 1:1 für den FC Fatih: Peter Veit (schwarzes Trikot, Nummer 27) köpft und lässt Niklas Leitermann im Tor des FSV Pfaffenhofen keine Chance. Am Ende unterlagen die Ingolstädter dem Tabellenführer jedoch mit 2:3. Foto: Meyer

Der Abstieg des FC Fatih Ingolstadt aus der Bezirksliga Oberbayern Nord rückt immer näher. Zwar schnupperten die Mannen um Trainer Fatih Topcu am 25. Spieltag im Duell gegen den Spitzenreiter FSV Pfaffenhofen mit einer 2:1-Führung bis zur 84. Minute an einer Überraschung, doch nach zwei späten Treffern setzte es am Ende eine 2:3 (1:2)-Niederlage. Und weil der SV Untermenzing mit 3:2 beim SV Nord Lerchenau gewann, ist der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf Spieltage vor dem Saisonende auf sieben Zähler angewachsen. Seine gute Form bestätigte dagegen der SV Manching, der beim SV Dornach mit 3:0 gewann.

SV Dornach - SV Manching 0:3 (0:1): Mit einer „Rumpf-Truppe“ waren die Manchinger in die Gemeinde Aschheim zum Auswärtsspiel beim SV Dornach gefahren – unter anderem fehlten die beiden Stürmer Mamadou Diallo und Abdel Abou-Khalil. Trainer Fabian Reichenberger improvisierte, und stellte Innenverteidiger Simon Berger in die Sturmspitze. Und der 20-Jährige löste seine Aufgabe nicht nur wegen der Vorbereitung des Führungstreffers „sehr gut“, wie der SVM-Coach nach dem zwölften Saisonsieg anmerkte. Berger hatte bereits in der neunten Minute einen langen Ball im Straftraum behauptet und letztendlich Rainer Meisinger bedient, der das 1:0 markierte. Meisinger legte dann in der 57. Minute im zweiten Versuch das 2:0 nach – nachdem Dornachs Keeper Dominik Bertic den ersten Schuss noch parieren konnte. Der kurz zuvor eingewechselte Angelino Alisanovic (79.) sorgte mit dem 3:0 für die endgültige Entscheidung. Der U19-Akteur profitierte dabei von einem Fehler Bertics, der ihm den Ball genau in die Füße gespielt hatte. „Taktisch war das heute ein richtig gutes Spiel. Auch weil wir mannschaftlich geschlossen aufgetreten sind“, meinte Reichenberger und lobte die gelungene Abwehrarbeit: „Dornach war lediglich bei Standards gefährlich. Aus dem Spiel heraus haben wir keine einzige Torchance zugelassen.“ Eine Randnotiz wert ist noch der Wechsel in der ersten Minute der Nachspielzeit. Da nämlich kam Marco Gabelmann für Ousseynou Tamba in die Partie. Gabelmann ist eigentlich der Ersatztorwart. „Das hatte er sich einfach verdient“, begründete Reichenberger die ungewöhnliche Maßnahme und resümierte: „Der Sieg geht in dieser Höhe vollkommen in Ordnung. Wir haben nämlich bereits im ersten Durchgang einige sehr gute Torchancen liegen gelassen.“
SV Manching: Obermeier - Prawda, Rybalko, Berger, Seferovic, Gabriel (73. Alisanovic), Meisinger, Tamba (90.+1 Gabelmann), Dexl (70. Maricic), Hoti, Spies.
Tore: 0:1 Meisinger (9.), 0:2 Meisinger (57.), 0:3 Alisanovic (79.). – Schiedsrichter: Weitzel (Raischach). – Zuschauer: 55.

FC Fatih Ingolstadt – FSV Pfaffenhofen 2:3 (2:1): „Ich verstehe nicht, warum der Schiedsrichter acht Minuten hat nachspielen lassen“, ärgerte sich FC-Trainer Fatih Topcu, „denn sonst hätten wir gegen den Spitzenreiter immerhin einen Zähler geholt. Das Unentschieden wäre aufgrund unserer Leistung auch als verdient gewesen und könnte am Ende entscheidend sein.“ Doch so stand seine Team trotz eines aufopferungsvollen Kampfes wieder einmal mit leeren Händen da. Dabei hatten die Hausherren vor 100 Zuschauern den 0:1-Rückstand durch Paolo Cipolla (9. Minute) noch vor der Pause gedreht. Peter Veit (28.) verwertete einen Eckball zum 1:1-Ausgleich und Ralf Schröder (45.) brachte seine Farben nach einem Foulspiel an Muhammed Demirkol mit einem verwandelten Strafstoß gar mit 2:1 in Führung. „Uns war klar, dass wir gegen die Offensivpower der Pfaffenhofener auf eine kompakte Abwehr setzen müssen. Das haben meine Jungs sehr gut umgesetzt. Andererseits sind wir bei Standards gefährlich gewesen und auch zweimal zum Torerfolg gekommen. Der Plan ging also auf“, analysierte Topcu. Nach der Pause ließen Mehmet Sin aus kurzer Distanz und Veit per Kopfball die Vorentscheidung liegen. Und so kam es, wie es kommen musste: Während der FCI mit Mann und Maus verteidigte, warf der FSV alles nach vorne. „Wir haben Alles-oder-Nichts gespielt“, erklärte Gäste-Coach Gerhard Lösch. In der 84. Minute war es Torjäger Maxi Ceballos, der sich auf engstem Raum drehte und den Ball zum 2:2-Ausgleich in den Winkel jagte. Mit der letzten Aktion gelang den Pfaffenhofenern dann sogar noch der Siegtreffer. Maurice Untersänger spielte auf Dominik Binder durch und dieser vollstreckte eiskalt. „Aus meiner Sicht war der Sieg vollkommen verdient, auch wenn Ingolstadt aufopferungsvoll gekämpft hat. Aber so ist der Fußball“, sagte Lösch nach dem Last-Minute-Sieg. Topcu dagegen meinte: „Wenn man unten drin steht, hat man kein Glück.“

DK


FC Fatih Ingolstadt: Ernhofer, Marinovic (90.+3 Kaleli), Berisha, Schröder, Mehmtovic, Demirkol, Miskovic, Veit, Nuber, Soysal, Sin (70. k. A.).
Tore: 0:1 Cipolla (9.), 1:1 Veit (28.), 2:1 Schröder (45./FE), 2:2 Ceballos (84.), 2:3 Binder (90.+5). – Gelb-Rote Karte: Julian Hippacher (Pfaffenhofen, 90.+8). – Schiedsrichter: Wagensohner (Mauern). – Zuschauer: 100.